Burg Lißberg

Entstehungjahr unbekannt  
19378F4F-88AF-441E-BC79-64A0466C0DEA
Gemarkung
Lißberg
Landkreis
Wetteraukreis

Basisdaten

Die Burg Lißberg war vermutlich die Stammburg der 1222 erstmals erwähnten Herren von Lisberg und ist wahrscheilich im 12. Jahrhundert errichtet worden. Später war sie im Besitz der Grafen von Ziegenhain und dann der hessischen Landgrafen. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stürzte der ehemalige Wohnbau ein. Der gut erhaltene Bergfried, vermutlich aus dem 14. Jahrhundert, trägt den Spitznamen „Krautfass“.

Weitere Namen

Lisberg
Lissberg

Ortstyp

Burg

Bezeichnung der Siedlung

Lagebezug

gut 2,5 km nordöstlich von Ortenberg

Lage

Die Burgruine liegt auf einem Basaltkegel oberhalb der Nidder.

Geschichte

Laufzeit

12./13. Jahrhundert–19. Jahrhundert

Besitzgeschichte

Die Burg Lißberg ist vermutlich von den Herren von Lisberg erbaut worden, die ihre Burg 1258 als ziegenhainsches Lehen hielten. Später scheint das Lehen gelöst worden zu sein und mehrere Linien der Familie bewohnten und besaßen die Burg gemeinsam als Ganerbenburg. Nach einer verlorenen Fehde wurde ein Teil der Burg dem Grafen Johann von Ziegenhain übergeben, der wiederum die Lisberger damit belehnte. Ende des 14. Jahrhunderts starb die Familie von Lisberg in männlicher Linie aus und Johann von Rodenstein erhob als Erbe Anspruch auf Burg Lisberg und nahm sie in Besitz. Die langwierigen Auseinandersetzungen um die Burg konnten die Ziegenhainer 1416 schließlich für sich entscheiden. Sie besetzten die Burg und verkauften eine Hälfte 1418 an Landgraf Ludwig von Hessen; 1445 übertrugen sie dem Landgrafen auch die zweite Hälfte und erhielten sie als Lehen zurück. Nach dem Tod des letzten Ziegenhainer Grafen Johann II. kam der Landgraf 1450 in den Besitz der gesamten Burg. Mit den Rodensteinern und anderen Herren, die aufgrund verschiedener Pfandschaften Ansprüche auf Anteile an der Burg erhoben, kam es 1453 zum Ausgleich. Die Burg war später mehrfach verpfändet, kam mit dem Amt Lißberg 1567 in den Besitz der Grafen von Diez und 1604 an Hessen-Darmstadt. Landgraf Georg II. von Hessen verpfändete Burg Lißberg Herzog Philipp Ludwig von Holstein-Sonderburg, der hier von 1652 bis 1654 residierte.

Abgang

Bereits um 1515 waren Teile der Burg baufällig, 1824 stürzte der ehemalige Wohnbau ein - bis kurz zuvor war er noch Wohn- und Arbeitsplatz des hessen-darmstädtischen Verwaltungsbeamten Oberfinanzrat Biersack gewesen. Die Burg diente daraufhin als Steinbruch.

Sonstiges

Friedrich von Lissberg (1349-1395) war ein prominenter Kopf des Sternenbundes gegen Landgraf Hermann von Hessen.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte

Details zur Baugeschichte der Burg Lißberg sind nicht bekannt. Sie wurde vermutlich im 12. Jahrhundert errichtet, der Bergfried stammt aus dem 14. Jahrhundert

Baubeschreibung

Über den südöstlich der Kernburg gelegenen Zwinger gelangt man in die südwestliche Vorburg und sodann in die Hauptburg, die ein unregelmäßiges Fünfeck bildet. Der runde Bergfried hat einen Durchmesser von 9,5 Metern und eine Höhe von 22 Metern. Der Eingang zum Turm befindet sich in 9 Meter Höhe, innerhalb der etwa 3 Meter starken Mauer führt eine Treppe zur Turmspitze.
An der Stelle des ehemaligen Wohnbaus steht heute der Gemeindesaal Lißberg.

Erhaltungszustand

Der Bergfried ist gut erhalten und die vorhandenen Mauerreste lassen die die Struktur der Gesamtanlage mit Kernburg, Vorburg und Zwinger deutlich erkennen.

Denkmaltopographie

Ruinöse Anlage, auf einer Basaltkuppe gelegen. Großer Zwinger und Vorburg, die Mauern großenteils erhalten. Die fünfeckige Kernburg umschließt den guterhaltenen runden Bergfried des 14. Jhs. Die sich über unbebauten Abhängen erhebende Burg prägt das Bild des Ortes.

Burgtyp

Bautyp

Höhenburg

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Burg Lißberg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/14629_burg-lissberg> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/14629

Indizes

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