Holzfron und Holzfrevel der Juden in und um Burghaun

HStAM 94 Fuldische Ämter Nr. 212  
Laufzeit / Datum
1570 April 13 - 1597 Februar 22
Bearbeitung
Uta Löwenstein

Stückangaben

Regest

Am 13. April 1570 macht der Jude Jost im Rothenkirchener Forst 1/2 Schock Reisigwellen. Zusammen mit den Nachbarn zu Haun binden Natan, der rote Jude und Gottlieb am 18. und 19. April täglich je 1/2 Schock.
1573 machen die Judenwitwe und Beybes auf Weisung des Steinbacher Försters je 1 Schock Wellen. 1/2 Schock liefert Natan dem Förster zu Moor, dem er in der Palmwoche ebenso wie der rote Jude, Ascher und Gottlieb noch einmal soviel Wellen bindet. Im gleichen Jahr pfändet der Steinbacher Förster Balachs Frau, weil sie unerlaubt Holz gehauen hat.
Im Frühling 1574 machen Gottlieb, Natan, der rote Jude und Süßling für den Förster zu Moor je 1/2 Schock Reisigwellen. Am 17. Oktober bindet Beybes für den Förster zu Steinbach 1 Schock Wellen. Einen Tag später machen Natan, der rote Jude, Gottlieb und der Bock, auch Süßle genannt, für den Förster zu Moor ebenfalls je 1 Schock.
1575 bis 1577 helfen Hannickel und Beybes auf Weisung des Steinbacher Försters mehrfach beim Holzeinschlag.
1575 machen Beybes und Enoch für den Steinbacher Förster je 45 Reisigwellen. Im Frühling dieses Jahres liefern Natan und Gottlieb dem Förster zu Moor je 1/2 Schock, und ebensoviel erhält er von beiden zu Martini, während der Steinbacher Förster die gleiche Menge von Hannickel (Heinigen) und Beybes bekommt.
[1576] erhält Gottlieb (Gag) zu Haun 1 Klafter Holz anläßlich der Hochzeit seiner Tochter, und auch Natan bekommt 1 Klafter Hochzeitsholz. Im Februar machen Hannickel und Beybes (Biebes) für den Steinbacher Förster je 1/2 Schock Reisigwellen und noch einmal soviel in der Woche um Martini. Die gleiche Anzahl Wellen binden Gottlieb und Natan im Frühjahr und in der Woche um Andreae für den Förster zu Moor.
In der Woche nach dem 6. Januar 1577 binden Hannickel und Beybes je 19 Wellen und im April noch einmal je 30. Natan macht am 28. März 1/2 Schock Wellen.
1579 erhält Hess 2 Birken als Hochzeitsholz. Freudlein bekommt fünf Stämme und Natan erhält vier Stämme Hochzeitsholz. In der Woche um den 28. Oktober bekommt Hess wie die übrigen Nachbarn zu Steinbach für seine Mitarbeit beim Holzeinschlag 1/4 Klafter. Zwischen 1580 und 1581 schlägt David 1/2 Klafter Hochzeitsholz. Im April 1580 liefern David und Natan dem Förster zu Rothenkirchen je 1/2 Schock Wellen. In der Woche um den 25. November bindet Hess zu Steinbach ebenfalls 1/2 Schock.
Zwischen 1581 und 1582 zahlt Fybus 7 Knacken Bußgeld, weil er "ein rick in der thann gehawen" hat. Hiskia zahlt, weil seine Frau "Pfiffer Hengen holtz genommen" hat, 1 fl. 7 Knacken. Natan, der die Fenster in der Zentgrafenwohnung zu Haun ausbessert, bekommt 3 1/2 fl. Fybus verkauft dem Zentgrafen für 10 Knacken 1 Schock Kachel für den Ofen in dessen Badestube.
Beybes aus Haun haut acht Stämme Birkenholz für Bauholz, Hess schlägt zwei Stämme als Brennholz, und Natan bekommt vier Stämme Hochzeitsholz.
Zwischen dem 29. September 1582 und dem 29. September 1583 erhält Natan 5 Knacken fürs Fensterflicken. Hiskia (Heßkia) zahlt 12 Knacken für drei Birken aus dem Forst zu Rudolphshan.
Im Rechnungsjahr 1583/1584 gibt Natan 8 Knacken für zwei Birken aus dem Rudolphshaner Forst, Fybus zahlt 12 Knacken für drei Birken. Borach wird mit 1 fl. gebüßt, weil er, als die Juden zu Langenschwarz bei einer Beschneidung waren, "sein wehr uber die andtern ausgezogen undt sie schlagen wollen". Die Gemeinde Moor wollte den Vorfall rügen, doch hat man sich gütlich verglichen. Im Jahre 1584/1585 zahlt Fybus 4 Knacken für eine Birke aus dem Rudolphshaner Forst.
1589/1590 zahlt der neue Jude zu Steinbach 4 Knacken für eine Birke. David kauft für 1/2 fl. einen Windfall zu Obernmalkes. Joel aus Marbach gibt 11/2 fl. für zehn Stämmchen aus dem dortigen Forst. 1591/1592 zahlt Baroch 8 Böhmische für zwei Birken, die ihm "zu seiner beschneidung" überlassen wurden.
In dem jetzt zum 22. Februar beginnenden und endenden Rechnungsjahr 1594/1595 zahlt Natan 1 fl. für Windfallholz zu Fensterrahmen.
1596/1597 muß Beybes (Biebus) 11 1/2 fl. Buße zahlen, weil er einem Krämer aus Friedewald gestohlene Kleider abgekauft hat, von denen einige einem Knecht aus Marbach gehörten.

Weitere Angaben

Bd. II, III, IV, VII, VIII, X, XI, XVI

Nachnutzung

Rechtehinweise

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Holzfron und Holzfrevel der Juden in und um Burghaun“, in: Quellen zur jüdischen Geschichte <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/quellen-zur-juedischen-geschichte/alle-eintraege/6502_holzfron-und-holzfrevel-der-juden-in-und-um-burghaun> (aufgerufen am 25.11.2025)

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