Verhaftung des Löw aus Bürgel wegen der Verbreitung von Falschgeld

HStAM 86 Hanauer Nachträge Nr. 20468  
Laufzeit / Datum
1627 Januar 14 - April 7
Bearbeitung
Uta Löwenstein

Stückangaben

Regest

Dr. Georg Reigersberger, Stadtschultheiß zu Aschaffenburg, berichtet am 14. Januar dem Protonotar des St. Peterstsiftes in Mainz, dass der Amtmann zu Steinheim den Schutzjuden Löw aus Bürgel wegen der Verbreitung von falschen Gold- und Silbermünzen hat verhaften und nach Steinheim bringen lassen. Obwohl er selbst Löw habe pfänden lassen, weil er im Wirtshaus zu Großkrotzenburg den Wirt mit falschen Münzen bezahlt habe, sei dieser mit etlichen Pferden nach Bürgel zurückgekehrt, worauf er die Forderungen des Juden habe mit Arrest belegen lassen. Bei diesen gefährlichen Zeiten und Kriegsempörungen sei es seines Erachtens nach ohnehin besser, die Juden in den drei Flecken des Stifts abzuschaffen, da sie den Untertanen schadeten und dem Stift nicht nützten.
Am 21. Februar antwortet Reigersberg auf die Aufforderung, sich wegen der Umstände von Löws Verhaftung zu erkundigen, er habe das Seine getan und auch an den Kurfürsten in Mainz berichtet. Am 7. April erklärt er, er habe nichts Besonderes in diesem Fall mehr in Erfahrung bringen können.

Nachweise

Edition

Quellen zur Geschichte der Juden im Hessischen Staatsarchiv Marburg / Nachträge von Uta Löwenstein (ungedruckt), Nr. NL 387.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Verhaftung des Löw aus Bürgel wegen der Verbreitung von Falschgeld“, in: Quellen zur jüdischen Geschichte <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/quellen-zur-juedischen-geschichte/alle-eintraege/14433_verhaftung-des-loew-aus-buergel-wegen-der-verbreitung-von-falschgeld> (aufgerufen am 28.11.2025)

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