Ehemals Korbach, Nikolaikirche

 
Standort
Korbach
Anzahl Fenster
1
Anzahl Scheiben
1
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Katalogdaten

Beschreibung

Die Pfarrkirche St. Nikolai ist eine spätgotische Hallenkirche mit dreischiffigem Langhaus und einem Chor in der Breite des Mittelschiffs. Der Chor besteht aus zwei Jochen und schließt auf fünf Seiten eines Achtecks. Chor und Langhaus wurden um die Mitte des 15. Jh. neu errichtet; der dem Langhaus vorgelagerte Westturm ist der älteste Bauteil der Kirche (1359). Das Universitätsmuseum zu Marburg bewahrt die Darstellung einer Kreuzigung (vgl. Abb. 358), zu der es keine genaue Provenienzangabe gibt. Nach Marburg gelangte sie aus dem Besitz des Glasmalers Fritz Schultz, der sie im Zuge von Restaurierungsmaßnahmen aus einem ungenannten Kirchenbau innerhalb Hessens ausgeschieden hatte. Die Marburger Werkstatt Schultz war um 1900 nachweislich in Korbach tätig. Noch Lotz sah im Chor der Nikolaikirche eine circa 3 Schuh hohe Kreuzigungsdarstellung, die den Maßen der Marburger Kreuzigung ungefähr entspricht. Diese wurde bahnübergreifend für ein dreibahniges Fenster konzipiert, wie sie auch im Chor der Nikolaikirche anzutreffen sind. Somit ist eine Herkunft der Kreuzigung aus Korbach nicht gänzlich auszuschließen16.

Bibliographie

Lotz 1862, S. 149 (»Glasmalerei im Chor – Christus am Kreuz – c. 3’ hoch«); Schäfer 1881, S. 190 (zählt Korbach zu den Standorten mit erhaltenen Glasmalereien).

Nachweise

Fußnoten

  1. Lt. Mitteilung von Dr. Wilhelm Völcker-Janssen, Wolfgang-Bonhage-Museum Korbach, befindet sich im Museumsdepot eine Wappenrundscheibe des Johann Huot aus dem Jahr 1557, ca. 24 cm Durchmesser. Die Familie Huot soll aus Rauschenberg stammen. Das Inventar gibt als Herkunft die Klosterkirche in Berich bzw. das Rathaus oder die Kirche zu Rauschenberg an.

Drucknachweis

Die mittelalterlichen Glasmalereien in Marburg und Nordhessen / Daniel Parello unter Verwendung von Vorarbeiten von Daniel Hess (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 3), Berlin 2008

Nachnutzung

Rechtehinweise

Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Ehemals Korbach, Nikolaikirche“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-objekte/355-2_ehemals-korbach-nikolaikirche> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/355-2