Ehemals Helmarshausen, Johanniskapelle der Krukenburg

 
Standort
Helmarshausen
Anzahl Fenster
1
Anzahl Scheiben
1
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Katalogdaten

Beschreibung

Der Paderborner Bischof Heinrich II. (1090–1127) erbaute 1126 über dem Diemeltal eine dem Hl. Johannes Baptista geweihte Kapelle und machte hierzu dem Kloster Helmarshausen zu ihrer Ausstattung eine großzügige Schenkung. Mit ihrem ungewöhnlichen kreuzförmigen Grundriss über einem kreisförmigen Mittelbau zitiert die Kapelle das Hl. Grab in Jerusalem. Erst zu einem späteren Zeitpunkt, um das Jahr 1215, erhielt der Bau zur Sicherung des Klosters vor den Begehrlichkeiten des Paderborner Bistums seinen burgartigen Befestigungsgürtel; damals hatte sich Helmarshausen dem Schutz des Kölner Erzbischofs Engelbert unterstellt. 1538 wurde das Kloster aufgelöst, infolgedessen verfiel auch die Burganlage mitsamt der Johanniskapelle. Im Jahr 1960 wurde bei der Begehung der Krukenburg, Bad Karlshafen-Helmarshausen, eine bemalte Scherbe gefunden. Das ovale, ca. 24 x 45 mm große Glasstück ist stark verwittert und lässt im Auflicht die Schwarzlotzeichnung einer rechten Hand erkennen (Fig. 640). Der Lesefund wurde dem Restaurator des Landesmuseums in Münster zur Restaurierung übergeben; heute befindet er sich in der Studiensammlung des Corpus Vitrearum Deutschland, Freiburg im Breisgau (Nr. 1). Das Fundstück legt eine Datierung in die Erbauungszeit der Johanniskapelle nahe. In deren zentralem Rundbau haben sich noch kleine rundbogige Fensteröffnungen erhalten, die geschossweise gegeneinander versetzt angeordnet sind und zu deren Verglasung das Fragment einst gehört haben könnte. Eine Herkunft aus den klostereigenen Werkstätten der Helmarshausener Abtei ist anzunehmen.

Nachweise

Drucknachweis

Die mittelalterlichen Glasmalereien in Marburg und Nordhessen / Daniel Parello unter Verwendung von Vorarbeiten von Daniel Hess (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 3), Berlin 2008

Nachnutzung

Rechtehinweise

Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Ehemals Helmarshausen, Johanniskapelle der Krukenburg“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-objekte/353-2_ehemals-helmarshausen-johanniskapelle-der-krukenburg> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/353-2

Scherbenfund, Helmarshausen, Johanneskapelle