Ehemals Büdingen, Rathaus

 
Standort
Büdingen
Anzahl Fenster
1
Anzahl Scheiben
1
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Katalogdaten

Beschreibung

Die von Wagner aufgeführten, jedoch leider nicht abgebildeten Rundscheiben mit einem Durchmesser von 26 cm zeigten das ysenburgische und das städtische Wappen sowie die Wappen Ysenburg und Wertheim. Wagner vermutete in diesen damals im Ratsstübchen und einem Saalfenster befindlichen Scheiben den Rest einer Ahnenreihe Diethers I. († 1461) oder seines Sohnes Ludwigs II. von Ysenburg-Büdingen (1422-1511). Ferner machte er auf stilistische Zusammenhänge mit den noch heute in der Schloßkapelle befindlichen, etwas größeren Wappenscheiben aufmerksam. Sollte die Ahnenreihe noch im 15. Jh., etwa im Rahmen der Erneuerung und Aufführung der vorderen Rathaushälfte in Stein um 1480/90 entstanden sein, käme als Stifter Graf Ludwig II. in Frage8. Neben seiner Urgroßmutter Sophie von Wertheim († 1389) führte auch seine Schwester Agnes (zuletzt erwähnt 1484) das Wertheimer Wappen, nachdem sie vor 1448 den Grafen Wilhelm von Wertheim geheiratet hatte. Für eine Entstehung dieser Scheiben erst um die Mitte des 16. Jh. spricht andererseits die Nennung der Wappenallianz Ysenburg-Wertheim unter jenen achtzehn im Rahmen des Grafenkollegiums von 1547 gestifteten Wappenfenstern, von denen sechzehn als Folge eines Unwetters 1564 von Glaser Fritz aus Büdingen erneuert werden mußten9. Der Verbleib der Scheiben ist unbekannt; im Bericht über den Rathaus-Umbau von 1909/10 finden sie keine Erwähnung10.

Bibliographie

Wagner, 1890, S. 85 (erwähnt in zwei Räumen des Rathauses vier Wappenscheiben des ausgehenden 15. Jahrhunderts).

Nachweise

Fußnoten

  1. Zur Baugeschichte vgl. Wagner, 1890, bes. S. 83f.
  2. Vgl. Peter Niess, Fünfhundert Jahre Rathaus in Büdingen, in: Büdinger Geschichtsblätter 2, 1958, S. 98f.
  3. 10 Es ist dort nur die Rede davon, daß die Handwerker-Innungen anläßlich der Einweihung des Rathauses die Schenkung von farbigen Glasscheiben zusagten; vgl. Jahresbericht der Denkmalpflege im Großherzogtum Hessen 2, 1908-1911, Darmstadt 1912, S. 156. Auch die dankenswerten Nachforschungen des Büdinger Archivars Dr. Klaus Peter Decker blieben erfolglos.

Drucknachweis

Die mittelalterlichen Glasmalereien in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet / Daniel Hess (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 2), Berlin 1999

Nachnutzung

Rechtehinweise

Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Ehemals Büdingen, Rathaus“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-objekte/203-2_ehemals-buedingen-rathaus> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/203-2