Worms · Museum Heylshof

Worms, Heylshof. Blick in das Herrenzimmer und in die Bibliothek (1925)
Enthaltene Fenster
Katalogdaten
Gegenwärtiger Bestand
Von den 83 Nummern an Glasgemälden des 15.–17. Jahrhunderts, die Georg Swarzenski 1927 katalogisiert hat, befinden sich heute nur mehr 51 Nummern in den Räumen des Heylshofes2; sieben weitere zur Sammlung gehörende Scheiben wurden bisher nicht erfasst3, sodass sich der gegenwärtige Bestand auf insgesamt 58 resp. 59 Glasgemälde beläuft. Von diesen sind 20 Werke dem Bearbeitungszeitraum zuzurechnen (Nr. 1–20); der weitaus größere Teil mit 39 Scheiben und Scheibenfragmenten – meist Werke süddeutsch-schweizerischer Herkunft – entstammt der Zeit nach 1530/40.
Bibliographie
Swarzenski 1927, S. 45–60, Nr. 173–255, Taf. LIX–LXIX (Katalog aller damals vorhandenen mittel-alterlichen und nachmittelalterlichen Glasgemälde der Sammlung)1.
Nachweise
Fußnoten
- Von den Herrnsheimer Stifterscheiben abgesehen (Karlsruhe, Badisches Landesmuseum, Inv. Nr. 58/45f.), die Swarzenski 1927, S. 45f., unter Nr. 176f. aufgelistet hat, obwohl sie sich zu keiner Zeit im Heylshof befanden (s. S. 65f.), handelt es sich bei den übrigen, heute nicht mehr vorhandenen 30 Scheiben ausnahmslos um nachmittelalterliche Stücke. Sieben Scheiben – Nr. 207–210, 213, 215, 217 – befanden sich nach den Eintragungen im Handexemplar des Swarzenski-Kataloges im Heylshof auf dem familieneigenen Gut Schloss Pfauenmoos (Kt. Sankt Gallen) und wurden 1977/78 weitgehend veräußert; allein Nr. 213, möglicherweise eine Kopie des 19. Jh., und Nr. 215 könnten sich dort heute noch befinden. Weitere 22 Scheiben – Nr. 216, 220, 222, 225f., 231–235, 238, 240, 242f., 246–252, 255 – sind ohne weitere Angaben als fehlend verzeichnet; möglicherweise handelt es sich um Kriegsverluste. Darüber hinaus fehlt auch die bei Swarzenski 1927, S. 52, unter Nr. 206 aufgeführte Scheibe mit einer Darstellung des Sündenfalls. – Für vielfältige Hilfe danke ich Herrn Alfred Pointner, ehemals Museum Heylshof, Worms. ↑
- Es handelt sich um folgende sieben Scheiben: a) Wappenscheibe Rümmelin, 31 x 20 cm, inschriftlich bezeichnet Bernhard Rümely. .15 79. und monogrammiert .BF. (= Balthasar Federlin, Konstanz), erworben 1989. Zu Bernhard Rümmelin s. Kindler von Knobloch, III, 1906, S. 664f. b) Abraham bewirtet die drei Engel, Maße unbekannt, Franz Fallenter, inschriftlich bezeichnet Propst Wilhelm Rychard zu Münster 1592. Die bislang als verschollen geltende Scheibe stammt, wie sieben weitere Scheiben der Sammlung (Swarzenski 1927, S. 47–49, Nr. 184–190, Taf. LXIV–LXVI), aus dem Kreuzgang des ehem. Zisterzienserinnenklosters Rathausen (Kt. Luzern). Ort und Zeitpunkt ihrer Erwerbung sind unbekannt; im Handexemplar des Swarzenski-Kataloges im Heylshof ist sie als Nr. 190b nachgetragen. Die anderen Rathausener Scheiben gelangten vor 1886 aus der Sammlung Meyer, St. Gallen, in den Besitz von Cornelius Wilhelm und Sophie Heyl; Cataloge der Kunstsachen welche sich befinden im: Heylshof in Worms. Angefertigt von Frau Sophie für Herrn Cornelius Heyl am 10. Febr. 1886, hier Alte Glasmalereien Fenster etc. (StA Worms, Abt. 186, Nr. 1173). Zu Rathausen s. J. Rudolf Rahn, Die Glasgemälde im Kreuzgange des Klosters Rathhausen, in: Der Geschichtsfreund 37, 1882, S. 193–267, hier S. 223, Nr. 5, Lehmann (1941), S. 145–151, zuletzt Deborah E. Kraak, The Cistercian Abbey of Kloster Rathausen: Cloister Glazing (1591–1623) and the Transfiguration Window, in: Studies in Cistercian Art and Architecture, IV, hrsg. von Meredith P. Lillich (Cistercian Studies Series 134), Kalamazoo 1993, S. 110–153, hier S. 138, Nr. 5. c, d) Wappen Brecht(e)l und Neudörf(f)er, Monolithscheiben, Durchmesser je ca. 9,5 cm, Nürnberg, Ende 16. Jh. Ort und Zeitpunkt der Erwerbung sind nicht bekannt. Zu den Wappen beider Nürnberger Familien, aus denen jeweils bedeutende Schreib- und Rechenmeister hervorgegangen sind, s. Eugen Schöler, Historische Familienwappen in Franken (J. Siebmachers Großes Wappenbuch Bd. F), Neustadt a. d. Aisch 1975, Taf. 45, 62. e, f) Zwei rautenförmige heraldische Monolithscheiben: e) In marmoriertem Rahmen auf schwarzem Grund ein goldener, rotbezungter Löwe, H./B. ca. 18/17 cm; f) In marmoriertem Rahmen ein Wappenschild, golden-silbern geteilt, oben ein schwarzer, rotbezungter Löwe, unten ein schwarzes Schrägkreuz, H./B. ca. 17 cm. Beide um 1600 entstanden, vormals Slg. Zwierlein, Geisenheim; s. Auktionskat. Köln, Slg. Zwierlein, 1887, S. 6, Nr. 62 und 69. Eine vermutlich verwandte, 1927 noch vorhandene, heute als fehlend verzeichnete Scheibe (Worms, Museum Heylshof, Handexemplar Swarzenski 1927, S. 56, Nr. 222) stammte ebenfalls aus der Slg. Zwierlein (Nr. 68). g) Rechteckscheibe (Pasticcio?), 34,5 x 28,5 cm, inschriftlich bezeichnet Graffschafft Kyburg. 16 69. und mit den Wappen von Hr Bendicht Trachsel und Hr Andres Trachsel versehen, Ort und Zeitpunkt der Erwerbung nicht bekannt. ↑
- Bereits vor dem umfassenden Sammlungskatalog erschien der ebenfalls von Georg Swarzenski erstellte »Führer durch die Kunstsammlungen im Heylshof zu Worms«, Worms/Rh. 1925. Er wird hier und im Scheibenkatalog ebenso wenig zitiert wie die jüngeren Kurzführer durch die Sammlungen (Kleiner Führer durch die Kunstsammlung Stiftung Heylshof im Schloß Herrnsheim bei Worms, [Worms] 1953; Das Kunsthaus Heylshof in Worms und seine Sammlungen, bearbeitet von Carl J. H. Villinger, Worms 1977, 21983), die gegenüber Swarzenski 1927 nichts Neues bringen. ↑
Drucknachweis
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Oppenheim, Rhein- und Südhessen / Uwe Gast unter Mitwirkung von Ivo Rauch (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 1), Berlin 2011
Nachnutzung
Rechtehinweise
Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Worms · Museum Heylshof“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-objekte/136-2_worms-museum-heylshof> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/136-2
