Turmarchitektur mit fiedelndem Engel (Hersfeld, Stadtkirche)

Turmarchitektur mit fiedelndem Engel. Kassel, Löwenburgkapelle, Nr. 10.
Katalog
Von Daniel Parello
Abmessungen
H. 108 cm (Originalbestand bis auf 81,5 cm Höhe), B. 62 cm.
Inv. Nr. 4.2.551. Kapelle Lhs. nord IV, 1a.
Erhaltung
Die Glasmaler haben bei der Neuordnung der Farbverglasung auf der Löwenburg das Rechteckfeld im späten 19. Jh. um einem fiktiven Turmaufbau verlängert. Die Schnittstelle bildet den Anschluss an eine fotografisch dokumentierte, heute jedoch verlorene Kopfscheibe aus der Mittelbahn des Kreuzlegendenfensters (vgl. Anhang Nr. 28). Durch Korrosion sind die Violetttöne braun verwittert, stärker angegriffen sind auch die weißen Gläser und Inkarnattöne. Vereinzelt ist die Zeichnung berieben.
Ikonographie
Zweiteiliger Turmaufbau vor efeuartigen Blattranken, bestehend aus einem Kapellenuntergeschoss mit Ewigem Licht und einem polygonalen Turmhelm, unter welchem sich ein fiedelnder Engel befindet. Der von freistehenden, seitlich aufgemauerten Strebepfeilern mit Blendmaßwerkfenstern und Fialen gestützte Turmhelm besteht aus aufgemauerten und kassettierten Pfeilern, die eine mit Blüten und Blättern besetzte Turmspitze tragen. Diese überschneidet zwei seitlich aufragende Fialen, deren Spitzen in die verlorene Kopfscheibe hineinragten75.
Farbigkeit
Vor rubinrotem Efeurankengrund eine ausgesprochen bunt zusammengestellte Architektur aus rosavioletten, gelben, blauen, grünen und weißen Einzelteilen, im ursprünglichen Erscheinungsbild ist die Farbigkeit heute jedoch durch die Korrosion der violetten und blauen Farbgläser sowie durch falschfarbige Ergänzungen gestört. Die Blattkrabben der Turmspitze sind in einem gelblichen Grünton ausgeführt. Der Engel in weißer Tunika mit gelben Flügeln vor blauem Hintergrund.
Bildnachweis
CVMA HD 1041, 1058 (DA), A 12451, Großdia A 99/188 (DA)
Weitere Angaben
Standort heute
Kassel-Wilhelmshöhe, Löwenburg
Nachweise
Fußnoten
- Das Rechteckfeld wurde von Wentzel 21954, S. 95, dem Katharinen- oder Kreuzlegendenfenster zugeordnet, von Wille 1952, I, S. 126f., 139, II, S. 96, jedoch nur als dem Kreuzlegendenfenster nahestehend bezeichnet und die Lokalisierung nach Hersfeld offengelassen. ↑
Drucknachweis
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Marburg und Nordhessen / Daniel Parello unter Verwendung von Vorarbeiten von Daniel Hess (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 3), Berlin 2008, 235 f. [= 10. Turmarchitektur mit fiedelndem Engel]
Siehe auch
Extern
GND-Explorer (Objekt)
Nachnutzung
Rechtehinweise
Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Turmarchitektur mit fiedelndem Engel (Hersfeld, Stadtkirche)“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-eintraege/311-1-12-09_turmarchitektur-mit-fiedelndem-engel-hersfeld-stadtkirche> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/311-1-12-09
![Turmarchitektur mit fiedelndem Engel: ES [= Erhaltungsschema] Löwenburg Nr. 10 Turmarchitektur mit fiedelndem Engel: ES [= Erhaltungsschema] Löwenburg Nr. 10](https://www.lagis-hessen.de/img/cvmahessen/s1/311-1-12-09_40.jpg)