Rechteckfelder mit Blattquadraten (Haina, ehemaliges Zisterzienserkloster)

 
Datierung
um 1260-1270
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Katalog

Von Daniel Parello

Abmessungen

H./B.: 3a: 74/49 cm; 3b: 74,5/49 cm.

Erhaltung

Die beiden weitgehend neu verbleiten Rechteckfelder wurden 1948 zu etwa 50% erneuert, in 3b sind lediglich die Bleie an den vollständig erhaltenen Randstreifen aus mittelalterlicher Zeit. Außenseitig lässt sich geringfügige Korrosion feststellen.

Ornament

Das farblose Muster setzt sich aus einem quadratischen Grundelement zusammen, das ein diagonal liegendes und seitlich von Flechtbändern umschlossenes fiederspaltiges Blatt (Hahnenfuß bzw. Rittersporn) zeigt. Das Blatt entwächst der Ecke eines rechtwinklig gebrochenen Stabes mit eingeschlossenem Kreuzblatt und liegt auf kreuzschraffiertem Grund. Die schmalen Bänder sind mit einer Nahtkante versehen. Jeweils vier in die Diagonalen ausstrahlende Blattquadrate ergeben so ein einfaches Flechtbandmuster. Der Randstreifen zeigt Blattwellen zwischen Perlen. Ein weitgehend identisches Grisaillemuster – jedoch mit dreilappiger Blattform und gespreiztem Blattstiel – hat sich im Restfeld einer Fensterverglasung der Marburger Elisabethkirche erhalten (Marburg, Universitätsmuseum Nr. 5). Reste einer Grisaille gleichen Typs befanden sich auch in der Südrose des Freiburger Münsters, heute Augustinermuseum54. Mit einer ähnlichen Ornamentverglasung aus quadratischen Blattstücken im kleinteiligen Bleigitter war einstmals ein Fenster im Kölner Domchor verkleidet (von 1260/70). Das Muster ist im Mappenwerk von Boisserée sowie in einer Nachzeichnung von Wilhelm Hoffmann überliefert55.

Bildnachweis

Foto Marburg 1522909, 1522911

Nachweise

Fußnoten

  1. Geiges 1931/33, S. 205, Abb. 500.
  2. Das ehemals in süd XII befindliche Muster bei Rode 1974, Taf. 69, Abb. 207 (nach Boisserée), und AK Köln 1998, S. 318f., Nr. 84 (nach Umzeichnung von Wilhelm Hoffmann, 1845).

Drucknachweis

Die mittelalterlichen Glasmalereien in Marburg und Nordhessen / Daniel Parello unter Verwendung von Vorarbeiten von Daniel Hess (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 3), Berlin 2008, 174 [= 3a/b. Rechteckfelder mit Blattquadraten]

Nachnutzung

Rechtehinweise

Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Rechteckfelder mit Blattquadraten (Haina, ehemaliges Zisterzienserkloster)“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-eintraege/310-1-08-01_rechteckfelder-mit-blattquadraten-haina-ehemaliges-zisterzienserkloster> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/310-1-08-01

Langhausfenster n IV. Haina (?), um 1260/70. (Ausschnitt)Langhausfenster n IV. Haina (?), um 1260/70. (Ausschnitt)Rechteckfelder mit Blattquadraten: ES [= Erhaltungsschema] Lhs. N IV, 3/4a/b, 1 AB1,2 (Ausschnitt)Rechteckfelder mit Blattquadraten: ES [= Erhaltungsschema] Lhs. N IV, 3/4a/b, 1 AB1,2 (Ausschnitt)