Wappenscheibe des Erzbistums Mainz (Frankfurt, Leonhardskirche)

Von Daniel Hess

H. 25,5 cm, B. 23 cm.

Bis auf die leicht beriebene Bemalung intakt. Die ursprünglich runde Wappenscheibe ist den Rahmenspiegeln der Einfassung gemäß links und unten leicht beschnitten. Verbleiung im Wappenschild wohl mittelalterlich, aber mit Stahlbürste gereinigt.

Ob die Wappenscheibe des Erzbistums Mainz ursprünglich in einen größeren Zusammenhang eingebunden oder als Einzelscheibe in einer Blankverglasung eingelassen war, ist nicht mehr zu entscheiden. Auf der Rückseite der unteren Speiche finden sich Lötpunkte, die von den Haften einer Windstange herrühren.

Silbernes achtspeichiges Rad auf rotem, rankenverziertem Grund; blauer Fiederrankengrund, rechts gelbe Flickstücke. Die weiße Nabe zeigt im Zentrum ein Chef-d’Œuvre: Wie die weichgeschliffenen Kanten vermuten lassen, wurde hierfür ein Loch in das weiße Glas geschliffen, in das dann das rote, mit Blei eingefaßte Glasstück eingesetzt wurde.

Maltechnik, Ornament und Glasbeschaffenheit legen eine Datierung in das beginnende 16. Jh. nahe.

CVMA A 11915

Die mittelalterlichen Glasmalereien in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet / Daniel Hess (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 2), Berlin 1999, 138 [= 1b. Wappenscheibe des Erzbistums Mainz]

Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

„Wappenscheibe des Erzbistums Mainz (Frankfurt, Leonhardskirche)“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-eintraege/207-2-06-01_wappenscheibe-des-erzbistums-mainz-frankfurt-leonhardskirche> (aufgerufen am 25.11.2025)

https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/207-2-06-01