Hl. Katharina (Frankfurt, Leonhardskirche)

Von Daniel Hess

H. 74 cm, B. 54 cm.

Oben und unten beschnitten, von Linnemann seitlich erneuert. Bemalung berieben und partiell ausgebrochen; viele Sprungbleie.

Die Heilige ist mit ihren Hauptattributen Schwert, Rad und Buch gezeigt. Ihre räumlich eigenartig unbestimmte Anordnung vor einem Säulentabernakel kann nicht original sein. Ersetzt man nämlich die seitlichen Anstückungen Linnemanns mit einer Säulenarkade, wie sie in den von diesem Meister gemalten Feldern 2/3b, vor allem aber in Feld 4b in Fenster süd IV zu sehen ist, entsteht wie dort ein Gewölberaum, in dessen Mitte die Heilige steht. Die Komposition wirkt dann ausgewogen und schlüssig.

Rotes Gewand und weißer Mantel mit blauem Futter, weiße Tabernakelsäulen, rosa Fliesenboden, blauer Damastgrund.

Das Glasgemälde gehört zu jener Ende des 15. Jh. entstandenen Scheibengruppe, deren kunstgeschichtliche Einordnung im einleitenden Stilkapitel erörtert ist. Da die Maße mit den Chorfenstern übereinstimmen, sind diese Glasgemälde offenbar im Rahmen der archivalisch überlieferten Reparatur von 1491 entstanden.

CVMA A 11887, Dia A 368 (MF)

Die mittelalterlichen Glasmalereien in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet / Daniel Hess (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 2), Berlin 1999, 133 [= 4a. Hl. Katharina]

Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

„Hl. Katharina (Frankfurt, Leonhardskirche)“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-eintraege/207-2-04-03_hl-katharina-frankfurt-leonhardskirche> (aufgerufen am 25.11.2025)

https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/207-2-04-03