Georg wird mit Fackeln gebrandmarkt (Frankfurt, Leonhardskirche)

Von Daniel Hess

H. 76 cm, B. 53 cm.

Alle Farbgläser, insbesondere die Inkarnate stark korrodiert; Bemalung reduziert und partiell verloren. Kopf des Kaisers mit körnigerer, in gestupften Halbton übergehender Bemalung wahrscheinlich Ende des 15. Jh. erneuert. Aus derselben Zeit stammen wohl auch die anderen Ergänzungen, die im Gewand des Schergen eine vom Original abweichende, differenzierte Außenbemalung zeigen. 1898 seitlich mit opaken Gläsern um je 1 cm angestückt.

Die Fackelmarter gehört zur Folge des dritten Todes innerhalb des qualvollen Georg-Martyriums. In den überlieferten Zyklen wird das Brandmarken mit Fackeln meist mit der Hakenmarter kombiniert, um Platz zu sparen; neben wenigen Vergleichsbeispielen beansprucht die Szene in Frankfurt ein eigenes Feld und verweist damit auf eine ausgedehnte Folge.

Der hellbraune Heilige mit gelbem Nimbus ist an ein gelbes Astgerüst gehängt und wird von den Schergen, die gelbe und blaue Beinlinge tragen, mit silbergelben Fackeln gebrandmarkt; Flammen aus dünnem Rotüberfang. Der Kaiser trägt einen blauen Mantel über grünem Untergewand; Boden grün, verwitterter roter Rankengrund.

CVMA A 11871, Dia A 353 (MF)

Die mittelalterlichen Glasmalereien in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet / Daniel Hess (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 2), Berlin 1999, 130 [= 2b. Georg wird mit Fackeln gebrandmarkt]

Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

„Georg wird mit Fackeln gebrandmarkt (Frankfurt, Leonhardskirche)“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-eintraege/207-2-03-04_georg-wird-mit-fackeln-gebrandmarkt-frankfurt-leonhardskirche> (aufgerufen am 26.11.2025)

https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/207-2-03-04