Hl. Sippe (Adolfseck, Kapelle)

Hl. Sippe in Astwerkarkade vor Landschaft. Adolfseck, Kapelle, Chor I. Mittelrhein, um 1500.
Katalog
Von Daniel Hess
Abmessungen
H. 57,5 cm, B. 43 cm.
Erhaltung
Einzelne Schwarzlotausbrüche in der Annenfigur sowie Loch- bis Flächenfraß in der Mauerpartie; auf den gelben Gläsern nur leichter Lochfraß. Verschiedene Sprünge und Sprungbleie; Sprungblei im Kopf Josephs 1996 entfernt und Gläser geklebt, ferner die zuvor verkehrt eingesetzten Glasstücke in der Astsäule rechts korrigiert und Sprungbleie entfernt.
Ikonographie, Komposition
Die von einer Astwerkarkade gerahmte Rechteckscheibe zeigt Maria mit dem Jesuskind auf dem Schoß und ihre Mutter Anna; beide sitzen auf einer steinernen Thronbank vor einer Quadersteinmauer. Dem um 1490 entstandenen Kaltnadelstich des Meisters des Amsterdamer Kabinetts oder der im Umkreis Baldungs entstandenen Zeichnung in Karlsruhe vergleichbar, lehnen sich die Ehemänner Joseph und Joachim über die Mauer. Beide Darstellungen zeigen überdies einen Ausblick in die Landschaft5.
Farbigkeit
Maria mit weißem Mantel über blauem Gewand sitzt neben der in rotem Gewand und grünem Mantel gekleideten Anna auf einer gelben Thronbank mit Sockel; Inkarnate in Grisaille, Haare und Nimben silbergelb. Hinter der rosabraunen Mauer stehen links der blaugrau gekleidete Joseph und rechts Joachim in silbergelbem Brokatmantel mit braunem Pelzfutter und einem braunen Pelzbarett. Im Hintergrund kühle Blaugläser, welche durch den Silbergelbauftrag bei den Hügeln und Bäumen grün erscheinen; Rahmung in Grisaille auf rotbraun bemaltem Grund.
Bildnachweis
CVMA A 11052, Großdia A 206
Nachweise
Fußnoten
- Zum Kaltnadelstich vgl. Kat. Ausst. Frankfurt/Main 1985, Nr. 29, zur Zeichnung Carl Koch, Die Zeichnungen Hans Baldung Griens, Berlin 1941, Nr. 69. Zu beiden Darstellungen, die zusätzlich die Hl. Geist-Taube und in der Zeichnung überdies Gottvater zeigen, läßt sich über die typenmäßige Verwandtschaft hinaus kein engerer Zusammenhang postulieren, auch wenn die Karlsruher Zeichnung dem Glasgemälde in ihrer Gesamtanlage recht nahekommt. ↑
Drucknachweis
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet / Daniel Hess (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 2), Berlin 1999, 74 [= 2b. Hl. Sippe]
Nachnutzung
Rechtehinweise
Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Hl. Sippe (Adolfseck, Kapelle)“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-eintraege/201-1-01-02_hl-sippe-adolfseck-kapelle> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/201-1-01-02
![Hl. Sippe: ES [= Erhaltungsschema] Chor I, 2b Hl. Sippe: ES [= Erhaltungsschema] Chor I, 2b](https://www.lagis-hessen.de/img/cvmahessen/s1/201-1-01-02_40.jpg)






