Hl. Johannes Ev. mit knienden Stifterinnen (Oppenheim, Katharinenkirche)

 
Datierung
um 1480/85
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Katalog

Von Uwe Gast

Abmessungen

Rheinland (Köln?), um 1480/85.
H. 75 cm, B. 55 cm. – Feld 6b. – Hunecke 1988, S. 202–205; Rauch 1994, I, S. 70, Nr. 1448.

Inschrift

Am unteren Rand 1888 hinzugefügt: <Der hl. Johannes der Evangelist>.

Erhaltung

1888 wurden die Stücke mit dem Kopf des Hl. Johannes Ev. und der Hintergrundarchitektur erneuert. Letztere weist zudem kleine Ergänzungen der (vor-)letzten Restaurierung auf. Ansonsten originaler Bestand (mit Flickstück einer mädchenhaften Stifterin aus gleichem Kontext in der Mitte zwischen den beiden in ganzer Figur knienden Stifterinnen).

Ikonografie, Komposition

Eine portalartige rahmende Architektur gewährt Einblick in einen gewölbten, durch einen Damastvorhang unterteilten, an der Rückwand mit hohen, schmalen Lanzettfenstern versehenen Raum, in dem der Hl. Johannes Ev. mit den Attributen Kelch und Drache steht449. Vor ihm knien drei – ursprünglich zwei – in kostbare Gewänder gekleidete Stifterinnen, deren Identifizierung mangels jeglicher Anhaltspunkte (Wappen und/oder Inschriften) nicht möglich ist. In der rahmenden Architektur und in der Aufteilung des Raumes sowie – worauf bereits verschiedentlich hingewiesen worden ist450 – in Haltung, Gewandung und Figurentyp der Stifterinnen bestehen enge Bezüge zu den entsprechenden Stifterdarstellungen im Chor der Kirche von Ehrenstein (Fig. 343).

Ornament, Farbigkeit

In der auf Weiß-, Braun- und Silbergelbtöne für Basen, Kapitelle, Rippen und Laibungen reduzierten Architektur bildet der eingehängte hellviolette, mit gelben und gelb/weißen Borten und einem großflächigen Damastmuster versehene Vorhang im Hintergrund den einzigen farbigen Akzent. Hinzu kommen noch die reich gemusterten Gewänder der Figuren: Johannes Ev. trägt ein orangebraunes Gewand und einen weißgrauen Mantel; die Kleider der Stifterinnen sind graublau und rot mit weißgrauen Pelzborten und silbergelben Applikationen, beide tragen als Kopfbedeckung jeweils einen weißgrauen Hennin; das Gewand der jungen, dazwischen eingeflickten Stifterin mit silbergelb hinterlegtem Haar ist wiederum weißgrau.

Stil, Datierung

Die Scheibe ist in Technik und Stil unmittelbar mit der Verglasungsgruppe Nr. 1–16 zu verbinden, in der sie wiederum zu jenen Scheiben gehört, die Bezüge nach Ehrenstein aufweisen.

Bildnachweis

Worms, StA, Nr. M 1166b; CVMA A 10909, A 10967 (Detail), Großdia A 191

Nachweise

Fußnoten

  1. Bei Rehm 1999 nicht besprochen.
  2. G. Martin Lechner, Art. »Johannes der Evangelist«, in: LCI, VII, 1974, Sp. 108–130, hier Sp. 112f.
  3. So vor allem von Oidtmann 1929, S. 331, und Rauch 1994, I, S. 70.

Drucknachweis

Die mittelalterlichen Glasmalereien in Oppenheim, Rhein- und Südhessen / Uwe Gast unter Mitwirkung von Ivo Rauch (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 1), Berlin 2011, 403 [= 33. Hl. Johannes Ev. mit knienden Stifterinnen]

Siehe auch

Extern

GND-Explorer (Objekt)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Hl. Johannes Ev. mit knienden Stifterinnen (Oppenheim, Katharinenkirche)“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-eintraege/134-1-19-04_hl-johannes-ev-mit-knienden-stifterinnen-oppenheim-katharinenkirche> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/134-1-19-04

Hl. Johannes Ev. mit knienden Stifterinnen: ES [= Erhaltungsschema] Qhs. n VII, Nr. 33Hl. Katharina mit Stifterin Margarete von Burscheid. Ehrenstein, ehem. Kreuzherren-Klosterkirche, Chor n II, 3b. Rheinland (Köln), um 1480