Wappen Erbach (Michelstadt, Pfarrkirche)

 
Datierung
1543
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Katalog

Von Uwe Gast

Abmessungen

H. 73 cm, B. 46 cm. – Fenster III, 2a.

Inschrift

Am unteren Rand durchlaufend in gotischer Minuskel mit Versalien: <Jörg> Grof <zu Erbach>.

Erhaltung

Wie bei Nr. 17f. ist auch bei der vorliegenden Scheibe damit zu rechnen, dass sie seitlich beschnitten ist, da die rahmende Architektur – zwei von Rosen umrankte Säulchen, die einen Bogen tragen – nur angedeutet ist. Im Wappen, am linken Rand und in der Inschrift, deren einziges originales Stück nachkonturiert wurde, mehrere Ergänzungen. Das in der Inschrift »aufgekocht« wirkende, bei einzelnen Stücken im Wappen und am Rand mit Craquelé versehene Schwarzlot deutet auf einen partiellen Neubrand hin.

Ikonografie, Komposition

Das Vollwappen Erbach (vgl. Nr. 17) steht, heraldisch nach links geneigt, zwischen zwei von blühenden Rosen umwundenen Säulchen, die einen Segmentbogen tragen. Unter ihm wachsen die Rosen zu einer Laube zusammen und bilden so die Bekrönung des Erbach’schen Wappens, das sich auf Graf Georg II. bezieht. 1506 geboren, war er der älteste Sohn Eberhards XI.; noch als junger Mann wurde er 1531 von Kurfürst Ludwig V. zum Unterlandvogt des Elsass ernannt (und als solcher im Übrigen 1533 von Hans Baldung Grien porträtiert); 1536 verheiratete er sich mit Ludwigs V. Verwandter Elisabeth von Pfalz-Simmern; zusammen mit seinem Bruder Eberhard XII. teilte er sich ab 1539 die Herrschaft über die Grafschaft Erbach, wo er 1569 starb24.

Ornament, Farbigkeit, Technik

Das Wappen erscheint vor grünem Damastgrund (Muster III,18). Die rahmende Architektur wie auch die Ranken sind graubraun, farblich hervorgehoben sind Säulchen (Silbergelb) und die roten Rosenblüten. Im Wappen und in den rot-silbernen Helmdecken Ausschliff.

Bildnachweis

CVMA RT 13549, Großdia RT 07/121

Nachweise

Fußnoten

  1. Zur Vita s. wiederum Simon 1858, S. 379–388. Vgl. auch Klafki 1966, S. 72f., und Scholz, Odenwaldkreis, 2005, S. 114 (Nr. 160). – Zu dem erwähnten, in Privatbesitz befindlichen Porträt s. Osten 1983, S. 212–214, Nr. 76 mit Taf. 160, und zuletzt Scholz, Odenwaldkreis, 2005, S. 89, Nr. 125.

Drucknachweis

Die mittelalterlichen Glasmalereien in Oppenheim, Rhein- und Südhessen / Uwe Gast unter Mitwirkung von Ivo Rauch (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 1), Berlin 2011, 203 [= 19. Wappen Erbach]

Siehe auch

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Personen

Nachnutzung

Rechtehinweise

Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Wappen Erbach (Michelstadt, Pfarrkirche)“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-eintraege/113-1-01-03_wappen-erbach-michelstadt-pfarrkirche> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/113-1-01-03

Wappen Erbach: ES [= Erhaltungsschema] Nr. 19