Wappen Wertheim-Breuberg (Michelstadt, Pfarrkirche)

 
Datierung
1543
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Katalog

Von Uwe Gast

Abmessungen

H. 74–74,5 cm, B. 46,5 cm. – Fenster III, 3b.

Inschrift

<Maria Grevin zu Wertheim>.

Erhaltung

Am linken und am unteren Rand vollständig, sonst nur vereinzelt ergänzt und in der Komposition im Wesentlichen intakt, obgleich auch hier mit Beschneidungen im Randbereich zu rechnen ist (vgl. hierzu Nr. 17). Auf den lindgrünen Glasstücken des Pfeilers am rechten Rand massive Bemalungsverluste; Teile des Wappens, des Hintergrundes und der Umrahmung weisen außerdem (kalt aufgebrachte?) Retuschen auf.

Ikonografie, Komposition

Vgl. hierzu bereits Nr. 17. Heraldisch nach rechts geneigtes Vollwappen der Grafen von Wertheim, Herren zu Breuberg: Geviert; 1+4 (Wertheim): geteilt, oben in Gold ein halber schwarzer Adler, unten in Blau 3 (2:1) silberne Rosen; 2+3 (Breuberg): in Silber zwei rote Balken; Helmzier: ein halber goldener Adler zwischen 2 Fähnchen; Helmdecken: blau-golden. Das Wappen ist auf Gräfin Maria von Erbach († 1553), geb. von Wertheim, zu beziehen, die auch nach ihrer Heirat mit Eberhard XI. von Erbach Ansprüche auf ihr Breuberger Erbe aufrechterhielt23.

Ornament, Farbigkeit, Technik

Das Wappen erscheint vor rotem, mit Muster III,18 verwandtem Damastgrund. Die rahmende Architektur ist von grauweißer Grundfarbe; grün hervorgehoben sind die Basen und Kapitelle der Pfeiler (ursprünglich auch links), von rötlichem Braun ist die in den Giebel eingestellte Muschelbekrönung. Wie bei Nr. 17 und Nr. 21 findet sich auf den Rückseiten einiger Glasstücke eine Versatzmarke, die hier als H(?) zu lesen ist. Das Stück roten Damastgrundes zwischen den beiden Fähnchen sollte ursprünglich einmal für ein Wappen mit Ausschliff verwendet werden; rückseitig ist hier noch eine entsprechende Vorritzung zu erkennen (Fig. 135), deren weitere Bearbeitung jedoch unterblieb.

Bildnachweis

CVMA RT 13552, Großdia RT 07/124

Nachweise

Fußnoten

  1. Scholz, Odenwaldkreis, 2005, S. 103 (Nr. 146); Steiger 2005, S. 196 (Anhang 1).

Drucknachweis

Die mittelalterlichen Glasmalereien in Oppenheim, Rhein- und Südhessen / Uwe Gast unter Mitwirkung von Ivo Rauch (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 1), Berlin 2011, 202 f. [= 18. Wappen Wertheim-Breuberg]

Nachnutzung

Rechtehinweise

Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Wappen Wertheim-Breuberg (Michelstadt, Pfarrkirche)“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-eintraege/113-1-01-02_wappen-wertheim-breuberg-michelstadt-pfarrkirche> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/113-1-01-02

Wappen Wertheim-Breuberg: ES [= Erhaltungsschema] Nr. 18Verworfene Vorritzung für ein Wappen auf der Rückseite von Nr. 18.