Wappen Wertheim-Breuberg (Michelstadt, Pfarrkirche)

Wappen Wertheim-Breuberg. Erbach, Schloss, Nr. 18. Ehemals Chor s II. – Kat. S. 202f.|Heidelberg (Kamberger-Werkstatt oder Werkstatt-Nachfolge), 1543.
Katalog
Von Uwe Gast
Abmessungen
H. 74–74,5 cm, B. 46,5 cm. – Fenster III, 3b.
Inschrift
<Maria Grevin zu Wertheim>.
Erhaltung
Am linken und am unteren Rand vollständig, sonst nur vereinzelt ergänzt und in der Komposition im Wesentlichen intakt, obgleich auch hier mit Beschneidungen im Randbereich zu rechnen ist (vgl. hierzu Nr. 17). Auf den lindgrünen Glasstücken des Pfeilers am rechten Rand massive Bemalungsverluste; Teile des Wappens, des Hintergrundes und der Umrahmung weisen außerdem (kalt aufgebrachte?) Retuschen auf.
Ikonografie, Komposition
Vgl. hierzu bereits Nr. 17. Heraldisch nach rechts geneigtes Vollwappen der Grafen von Wertheim, Herren zu Breuberg: Geviert; 1+4 (Wertheim): geteilt, oben in Gold ein halber schwarzer Adler, unten in Blau 3 (2:1) silberne Rosen; 2+3 (Breuberg): in Silber zwei rote Balken; Helmzier: ein halber goldener Adler zwischen 2 Fähnchen; Helmdecken: blau-golden. Das Wappen ist auf Gräfin Maria von Erbach († 1553), geb. von Wertheim, zu beziehen, die auch nach ihrer Heirat mit Eberhard XI. von Erbach Ansprüche auf ihr Breuberger Erbe aufrechterhielt23.
Ornament, Farbigkeit, Technik
Das Wappen erscheint vor rotem, mit Muster III,18 verwandtem Damastgrund. Die rahmende Architektur ist von grauweißer Grundfarbe; grün hervorgehoben sind die Basen und Kapitelle der Pfeiler (ursprünglich auch links), von rötlichem Braun ist die in den Giebel eingestellte Muschelbekrönung. Wie bei Nr. 17 und Nr. 21 findet sich auf den Rückseiten einiger Glasstücke eine Versatzmarke, die hier als H(?) zu lesen ist. Das Stück roten Damastgrundes zwischen den beiden Fähnchen sollte ursprünglich einmal für ein Wappen mit Ausschliff verwendet werden; rückseitig ist hier noch eine entsprechende Vorritzung zu erkennen (Fig. 135), deren weitere Bearbeitung jedoch unterblieb.
Bildnachweis
CVMA RT 13552, Großdia RT 07/124
Nachweise
Fußnoten
- Scholz, Odenwaldkreis, 2005, S. 103 (Nr. 146); Steiger 2005, S. 196 (Anhang 1). ↑
Drucknachweis
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Oppenheim, Rhein- und Südhessen / Uwe Gast unter Mitwirkung von Ivo Rauch (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 1), Berlin 2011, 202 f. [= 18. Wappen Wertheim-Breuberg]
Indizes
Iconclass
- 46A122(WERTHEIM-BREUBERG)1 =
- 48C16 = architektonische Details
- 25FF33(EAGLE) = Greifvögel: Adler - FF - fabulous animals (sometimes wrongly called 'grotesques'); 'Mostri' (Ripa)
Sachbegriffe
- Adler
- Balken
- Fahnen
- Gevierte
- Giebel
- Helmziere
- Inschriften
- Muscheln
- Pfeiler
- Rosen
- Wappen
- Architekturbekrönungen
- Tiere
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Wappen Wertheim-Breuberg (Michelstadt, Pfarrkirche)“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-eintraege/113-1-01-02_wappen-wertheim-breuberg-michelstadt-pfarrkirche> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/113-1-01-02
![Wappen Wertheim-Breuberg: ES [= Erhaltungsschema] Nr. 18 Wappen Wertheim-Breuberg: ES [= Erhaltungsschema] Nr. 18](https://www.lagis-hessen.de/img/cvmahessen/s1/113-1-01-02_40.jpg)
