Wappen Hohenlohe-Nidda-Ziegenhain (Alsbach, Pfarrkirche)

Wappen Hohenlohe-Nidda-Ziegenhain. Alsbach, Pfarrkirche, Chor n II, 4. Mittelrhein, um 1460/70. – Kat. S. 71f.
Katalog
Von Uwe Gast
Abmessungen
H. 26,5 cm, B. 24,5 cm (mit Randblei).
Erhaltung
Vorzüglicher Zustand; lediglich ein Stück wurde 1894 durch die Werkstatt Beiler ergänzt; Verbleiung neu.
Rekonstruktion, Ikonografie, Ornament
Wie bei den nur wenige Jahre älteren Resten eines genealogischen Wappenscheibenzyklus(?) Erzbischof Dietrichs von Erbach (Erbach, Schloss, Rittersaal, Nr. 26f.; Abb. 18f.) oder den etwas jüngeren Wappenscheiben Erbach-Bickenbach und Werdenberg aus Beerfelden (ebd., Nr. 15f.; Abb. 7f.) dürfte auch der hier erhaltene Wappenschild einstmals zu einer Rundscheibe gehört haben, für die als Pendant eine gleich gestaltete Scheibe mit dem Wappen Schenk Philipps II. von Erbach vorauszusetzen ist. Wappen Hohenlohe-Nidda-Ziegenhain: Geviert; 1+4 (Hohenlohe): in Silber zwei schwarze Leoparden übereinander; 2 (Nidda): schwarz/golden geteilt, oben ursprünglich zwei silberne sechsstrahlige Sterne; 3 (Ziegenhain): schwarz/golden geteilt, oben ein silberner achtstrahliger Stern. Nachdem Kraft V., Herr von Hohenlohe-Weikersheim, im Jahr 1450 von König Friedrich III. mit der Grafschaft Ziegenhain-Nidda belehnt und zugleich in den Reichsgrafenstand erhoben worden war, führten die Grafen von Hohenlohe fortan deren Wappen. Da die Belehnung aber gegen die Ansprüche der Landgrafen von Hessen erfolgt war, kam es zu einem Streit zwischen den Häusern, der auf dem Wormser Reichstag 1495 von König Maximilian I. zugunsten von Hessen entschieden wurde
Technik, Stil, Datierung
Die Bemalung der weißen und gelben Glasstücke erfolgte offenbar mit Lotfarben in unterschiedlicher Konzentration. Dabei sind die silhouettenhaft wirkenden Leoparden beidseitig auf das Glas gemalt. Für eine stilistische Einordnung bieten sie ebenso wenig konkrete Anhaltspunkte wie die aus dem Schwarz- und Braunlot ausradierten Ranken.
Mittelrhein, um 1460/70.
Bildnachweis
CVMA E 13599, Großdia E 08/064
Nachweise
Drucknachweis
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Oppenheim, Rhein- und Südhessen / Uwe Gast unter Mitwirkung von Ivo Rauch (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 1), Berlin 2011, 71 f. [= 4. Wappen Hohenlohe-Nidda-Ziegenhain]
Nachnutzung
Rechtehinweise
Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Wappen Hohenlohe-Nidda-Ziegenhain (Alsbach, Pfarrkirche)“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-eintraege/101-1-01-01_wappen-hohenlohe-nidda-ziegenhain-alsbach-pfarrkirche> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/101-1-01-01
![Wappen Hohenlohe-Nidda-Ziegenhain: ES [= Erhaltungsschema] Chor nord II, 4 Wappen Hohenlohe-Nidda-Ziegenhain: ES [= Erhaltungsschema] Chor nord II, 4](https://www.lagis-hessen.de/img/cvmahessen/s1/101-1-01-01_40.jpg)