Aufmarsch von Nationalsozialisten in „Verbotsuniform“, 1932

Verbotsuniform

Die Aufnahme zeigt einen Trupp von mehreren Männern, die größtenteils in Anzügen und mit Hüten durch eine Straße marschieren. Alle tragen am Revers ein NSDAP-Parteiabzeichen und die Hose in den Stiefeln. Dieser Stil und auch die Bildunterschrift weisen darauf hin, dass die Männer sich trotz des Verbots von Uniformen in der Öffentlichkeit als Nationalsozialisten zeigen wollten. Aufgrund der gewalttätigen Ausschreitungen und zunehmend aggressiven Vorgehensweise der SA, die den Wahlkampf zum Straßenkampf machten, wurde versucht, mit dieser Verordnung einen Teil der militärischen Aura der Schlägertrupps wegzunehmen. Auf Reichsebene wurde das Verbot von SA, SS und sämtlichen militärähnlichen Gruppierungen und Uniformen am 13.4.1932 durchgesetzt (vgl. RGBl (1931), I, S. 175). Die Nationalsozialisten, vor allem SA und SS, umgingen die Länder- und Reichsverbote vor allem durch das Tragen von weißen Hemden oder Anzügen. (vgl. Karl D. Bracher: Die deutsche Diktatur, S. 202 f.). Vermerke von Ministerbesprechungen und Sitzungen, in denen die Wirkungslosigkeit der einzelnen Verordnungen und Gesetze besprochen wurde, finden sich in großer Zahl in den Akten der Reichskanzlei (z.B. in der Ministerbesprechung am 14.7.1932). Am 16.6.1932 bzw. am 28.6.1932 wurde das Gesetz dann auch wieder aufgehoben (vgl. RGBl 28.6.1932, I, Nr. 40, S. 339 sowie RGBl 16.6.1932, I, Nr. 36). [Die mangelnde Bildqualität ist durch die gedruckte Vorlage bedingt.]

Druck

Personen

Oberhessen marschiert. Ein Bildbericht über den Stand der nat.-soz. Bewegung Oberhessens, o.J. [1932]

Oberhessen marschiert. Ein Bildbericht über den Stand der nat.-soz. Bewegung Oberhessens, o.J. [1932], S. 30.

„Aufmarsch von Nationalsozialisten in „Verbotsuniform“, 1932“, in: Historische Bilddokumente <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/historische-bilddokumente/alle-eintraege/173-044_aufmarsch-von-nationalsozialisten-in-verbotsuniform-1932> (aufgerufen am 25.11.2025)

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