Antisemitische Postkarten

 

Ereignis

Was geschah

Das Frankfurter Hotel „Kölner Hof“ erlangte nach 1895 überregionale Bekanntschaft, in dem es damit warb, das einzige „judenfreie“ Hotel der Stadt zu sein. Der Inhaber Hermann Laass (1866–1936) ließ „Freifahrtkarten nach Jerusalem“ verteilen und bot seinen Gästen antisemitische Postkarten an. Bier ließ er aus Krügen mit der Aufschrift „Kauft nicht bei Juden“ ausschenken. Die Postkarten wurden nicht nur unter Antisemiten verteilt, sondern auch anonym an Juden geschickt.
Die offene antisemitische Propaganda war nicht verboten, der Versand der Postkarten hatte jedoch eine Debatte zur Folge, ob die Post Karten mit beleidigendem Inhalt befördern dürfe. Der Staatssekretär des Reichspostamts Victor von Podbielski (1844–1916) erklärte 1898 im Reichstag, dass die Postkarten von der Beförderung ausgeschlossen werden sollten. Ungeachtet der Diskussion um den rechtmäßigen Versand, wurden die Postkarten weiterhin vertrieben.
(StF)

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Literatur

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Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Antisemitische Postkarten, 1898“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/7574_antisemitische-postkarten_antisemitische-postkarten> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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