Ersatzwahl zum Preußischen Abgeordnetenhaus im Wahlkreis Marburg

Im Wahlkreis Kassel 10: Marburg findet eine Ersatzwahl zum Preußischen Abgeordnetenhaus statt. Im einzigen Wahlgang setzt sich der Geheime Regierungsrat Dr. August Trott zu Solz (1855–1938; Deutschkonservative) aus Berlin deutlich mit 101 Stimmen gegen den Gutsbesitzer Carl Souchay aus Marburg (Nationalliberale Partei; 34 Stimmen) und den Bürgermeister Johannes Heinrich Breitstadt (1858–1937; Antisemiten) aus Hassenhausen/Kreis Marburg (17 Stimmen) durch. Die Wahl war nötig geworden, da Trott zu Solz zum kommissarischen Hilfsarbeiter im Ministerium des Innern berufen worden und damit sein Mandat gemäß Artikel 78 der Verfassungsurkunde ungültig geworden war.¹
(LV)

1. Der Artikel lautet: „Wenn ein Kammermitglied ein besoldetes Staatsamt annimmt oder im Staatsdienste in ein Amt Eintritt, mit welchem ein höherer Rang oder ein höheres Gehalt verbunden ist, so verliert es Sitz und Stimme in der Kammer und kann seine Stelle in derselben nur durch eine Wahl wiedererlangen.“ ↑

• Kühne, Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten, Düsseldorf 1994, S. 661

• Marburg#534014010
• Wikipedia: Preußisches Abgeordnetenhaus (eingesehen am 21.11.2023)

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

„Ersatzwahl zum Preußischen Abgeordnetenhaus im Wahlkreis Marburg, 2. August 1894“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/7551_ersatzwahl-zum-preussischen-abgeordnetenhaus-im-wahlkreis-marburg> (aufgerufen am 25.11.2025)

https://lagis.hessen.de/resolve/de/edbx/7551