Verbot des NSDAP-Hetzblatts „Die Faust“

 

Ereignis

Was geschah

Der neue hessische Innenminister Wilhelm Leuschner (1890–1944; SPD) verbietet vorübergehend das in Worms gedruckte NSDAP-Hetzblatt „Die Faust“. Die wöchentlich als „Organ für den Kampf um die Wahrheit, für das Recht der Arbeit auf Brot“ (Titelzusatz) erscheinende Zeitung, die zum Teil Beilagen mit Titeln wie „Der national-sozialistische Freiheitskampf“, „Deutsche Arbeiter der Stirn und der Faust, vereinigt euch“ und „Achtung, Befehlsausgabe!“ enthält, wird vom „Kampf-Verlag“ herausgegeben, der 1926 von Gregor (1892–1934) und Otto Strasser (1897–1974) sowie dem pommerschen Gauleiter Theodor Vahlen in Berlin gegründet wurde. „Die Faust“ ist das Sprachrohr des linken Flügels der NSDAP, teilweise inhaltlich identisch mit der ebenfalls von diesem Verlag herausgegebenen „Berliner Arbeiter-Zeitung“ („Älteste nationalsozialistische Zeitung Berlins“) und wird in einer Auflage von bis zu 25.000 Exemplaren verbreitet. Als Reaktion auf das Verbot erscheint im Kampf-Verlag kurzfristig eine inhaltlich im Grunde identisch gelagerte neue Zeitschrift „Die Stirn“, die genauso wie „Die Faust“ in Worms gedruckt und ebenfalls von Leuschner verboten wird.
(KU)

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Siehe auch

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Verbot des NSDAP-Hetzblatts „Die Faust“, 4. Oktober 1928“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/654_verbot-des-nsdap-hetzblatts-die-faust_verbot-des-nsdap-hetzblatts-die-faust> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/edbx/654_verbot-des-nsdap-hetzblatts-die-faust