Goldschmidt, Mendel (1869) – Neustadt (bei Marburg)

Grab Nr. 22  
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Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Äußere Merkmale

Material und Größe

Sandstein · 73 x 118 x 12 cm

Platzierung

stehend

Inschrift

Sprache der Vorderseite

hebräisch

Übertragung

siehe Digitalisat in der Bildergalerie

Vorderseite

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)
Hier ruht
ein aufrichtiger Mann,
Herr Menachem, Sohn des Chawer Herrn
Israel. Er starb
am 28. Elul, und wurde begraben
am Rüsttag des Neujahrs [5] 530 n.d.k.Z. (also gestorben 28. Elul 5529 = 30.9.1769)*.
Seine Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens, Amen.
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* Hier liegt, wie bei den Grabnummern 21 und 23 auch, bezüglich des
Todesjahres ein Fehler des Steinmetzen vor. Es muss zweifellos richtig heißen:
gestorben am 28. Elul 5629 = 4.9.1869.

Verstorbene

  1. Goldschmidt, Mendel
    Geburtstag
    9.9.1800
    Sterbetag
    3.9.1869
    Geschlecht
    männlich
    Herkunftsort
    Stadtlengsfeld
    Wohnort
    Neustadt (bei Marburg)
    Beruf
    Handelsmann; Warenhändler

Nachweise

Anmerkungen

Herr Menachem, Sohn des Chawer Herr Israel, laut Inschrift gestorben am 28. Elul 5529 = 30.09.1769. Da der Friedhof Neustadt erstmals am 20.06.1830 belegt wurde (vgl. dazu HHStAW, Abt. 365, Nr. 630 zu 1830 Juni 18), ist dieses Datum unmöglich. Der Steinmetz muss sich in der Jahreszahl um ein Jahrhundert geirrt und den 28. Elul 5629 = 04.09.1869 gemeint haben, wie der folgende Eintrag des Sterberegisters beweist.
Laut Sterberegister: Mendel Goldschmidt, Handelsmann, gestorben am 03.09.1869 im Alter von 69 Jahren, Sohn des Süßel (Siesel) Goldschmidt und seiner Frau Schönchen (HHStAW, Abt. 365, Nr. 630).

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Nach einem wohl Anfang des 19. Jahrhunderts angelegten und etliche Jahre fortgeführten Verzeichnis der männlichen Juden in Neustadt und Momberg wurde Mendel Goldschmidt, wohnhaft in Neustadt, Sohn des Süßel Goldschmidt [Grabnummer 9], wie der Vater von Beruf Warenhändler, am 09.09.1800 in Stadtlengsfeld geboren (HHStAW, Abt. 365, Nr. 631). Er muss jedoch bald darauf mit seinen Eltern nach Neustadt gekommen sein.
Am 07.01.1829 heiratete Mendel Goldschmidt in Neustadt, damals 28 Jahre alt und Bürger und Warenhändler, lediger Sohn des Süßel Goldschmidt [Grabnummer 9] und der Schönchen [geb. Samuel, vgl. Grabnummer 9] zu Neustadt, die ebenfalls aus Neustadt stammende Ettel geb. Stern, 23 Jahre alt, ledige Tochter des Mendel Stern [Grabnummer 6] und der aus Waltersbrück stammenden Rechel geb. Simon [bzw. geb. Rothschild, vgl. Grabnummer 6] zu Neustadt (HHStAW, Abt. 365, Nr. 629).
Der Tod von Mendel Goldschmidts Frau Ettel ist im bis zum 01.01.1875 reichenden Sterberegister Neustadt (HHStAW, Abt. 365, Nr. 630) nicht verzeichnet. Auch findet sich auf dem Friedhof Neustadt kein für sie gesetzter Grabstein.
Zur Familie vgl. Schneider, Alfred: Die jüdischen Familien im ehemaligen Kreise Kirchhain, Amöneburg 2006, S. 133 mit weiteren Angaben. Auch er kennt kein Todesdatum der Ettel.

Bearbeitung

C. Wiesner 2002, ergänzt von Andreas Schmidt (HLGL) 2009

Nachnutzung

Rechtehinweise

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Goldschmidt, Mendel (1869) – Neustadt (bei Marburg)“, in: Jüdische Grabstätten <https://lagis.hessen.de/de/personen/juedische-grabstaetten/alle-eintraege/5301_goldschmidt-mendel-1869-neustadt-bei-marburg> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/juf/5301

Neustadt-022_V_1Neustadt-022_I