Stern, Abraham (I) (1831) – Neustadt (bei Marburg)

Grab Nr. 11  
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Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Äußere Merkmale

Material und Größe

Sandstein · 57 x 99 x 10 cm

Platzierung

stehend

Inschrift

Sprache der Vorderseite

hebräisch

Übertragung

siehe Digitalisat in der Bildergalerie

Vorderseite

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)
Hier ruht
ein redlicher und aufrichtiger Mann. Dies ist
Herr Abraham Moses S* (= Stern),
Vorbeter und Lehrer hier, Neustadt.
Er starb am Freitag, den 28.
Marcheschvan, und wurde begraben
in gutem Ruf am
Sonntag, am Neumondstag des Kislev [5] 592
n.d.k.Z. (= 4.11.1831).
Seine Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens.

Verstorbene

  1. Stern, Abraham (I)
    Geburtstag
    1.1774
    Sterbetag
    4.11.1831
    Geschlecht
    männlich
    Herkunftsort
    Zeckendorf (Bayern)
    Wohnort
    Neustadt (bei Marburg)
    Beruf
    Vorbeter; Lehrer; Privatlehrer; Privatreligionslehrer
    Funktion
    Vorsänger

Nachweise

Anmerkungen

Herr Abraham Moses Stern, Vorbeter und Lehrer in Neustadt, gestorben am 04.11.1831.
Laut Sterberegister: Abraham (Aberham) Stern, Lehrer zu Neustadt, gestorben am 04.11.1831 im Alter von 54 Jahren, Eltern unbekannt (HHStAW, Abt. 365, Nr. 630).

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Der Verstorbene hieß zunächst patronymisch Abraham Jakob und wurde in Zeckendorf [bei Scheßlitz, Landkreis Bamberg] als Sohn des Jakob Abraham und der Madel geb. Elias geboren. Als Datum seiner Beschneidung wird in einer 1811 ausgestellten Bescheinigung des Königlich Bayerischen Oberlandrabbinats in Bamberg der 13.01.1774 angegeben. Kurz nach 1800 kam er als Privatreligionslehrer nach Frankenberg und nahm dann dort in der westphälischen Zeit den Familiennamen Stern an. Am 04.02.1812 heiratete er in Frankenberg Hanna (Handel, Hendel), die Tochter des damals bereits verstorbenen Lehrers Löb Feist Dilloff zu Frankenberg. Abraham Stern ist dann noch bis Ende des Jahres 1812 in Frankenberg nachzuweisen; 1818 lebte er als Privatlehrer und Vorsänger in Gemünden an der Wohra. (Alle Angaben dieses Absatzes nach freundlicher Mitteilung von Herrn Horst Hecker, Frankenberg)
Danach war Abraham Stern von 1820/21 bis zu seinem Tod Lehrer in Neustadt; der älteste Sohn wurde 1819 noch in Gemünden geboren (Schneider, Alfred: Die jüdischen Familien im ehemaligen Kreise Kirchhain, Amöneburg 2006, S. 150 mit weiteren Angaben).
Nach einem wohl Anfang des 19. Jahrhunderts angelegten und etliche Jahre fortgeführten Verzeichnis der männlichen Juden in Neustadt und Momberg wurde Abraham Stern, Schullehrer in Neustadt, am 23.02.1777 in Zeckendorf in Bayern geboren (HHStAW, Abt. 365, Nr. 631). Dieses Datum steht im Widerspruch zum oben genannten Beschneidungstag.
Seine Frau, deren Geburtsname auch mit Dellevie (Tellevi) angegeben wird (HHStAW, Abt. 365, Nr. 629 zu 1846 Mai 14), starb am 18.12.1865 im Alter von 80 Jahren in Neustadt; im betreffenden Eintrag des Sterberegisters wird sie als Hindel Stern geborene Dillof, Tochter des Löb Dillof und der Sara geb. Heinemann, bezeichnet (HHStAW, Abt. 365, Nr. 630). Ein Grabstein für sie existiert nicht in Neustadt.

Bearbeitung

C. Wiesner 2002, ergänzt von Andreas Schmidt (HLGL) 2009

Nachnutzung

Rechtehinweise

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Stern, Abraham (I) (1831) – Neustadt (bei Marburg)“, in: Jüdische Grabstätten <https://lagis.hessen.de/de/personen/juedische-grabstaetten/alle-eintraege/5290_stern-abraham-i-1831-neustadt-bei-marburg> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/juf/5290

Neustadt-011_I