Goldschmidt, Süßel (1845) – Neustadt (bei Marburg)

Grab Nr. 9  
19378F4F-88AF-441E-BC79-64A0466C0DEA
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Äußere Merkmale

Material und Größe

Sandstein · 62 x 94 x 8 cm

Platzierung

stehend

Inschrift

Sprache der Vorderseite

hebräisch

Übertragung

siehe Digitalisat in der Bildergalerie

Vorderseite

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)
Hier ruht
ein redlicher und aufrichtiger Mann, Herr
Israel, Sohn des Herrn Jehu-
da. Er verstarb am Donnerstag, den 18. Adar II
[5] 605 n.d.k.Z. (= 27.3.1845), und er wurde begraben mit großer
Ehre am Freitag. Und seine Seele
sei eingebunden im Bunde des Lebens, bis er auferweckt wird bei der Auferstehung der Toten,
Amen.

Verstorbene

  1. Goldschmidt, Süßel
    Geburtstag
    18.12.1765
    Sterbetag
    27.3.1845
    Geschlecht
    männlich
    Herkunftsort
    Stadtlengsfeld
    Wohnort
    Neustadt (bei Marburg)
    Beruf
    Warenhändler; Lehrer

Nachweise

Anmerkungen

Herr Israel, Sohn des Herrn Jehuda, gestorben am 27.03.1845.
Laut Sterberegister: Süßel (Süsel) Goldschmidt aus Neustadt, gestorben am 27.03.1845 im Alter von 78 Jahren, Sohn des Juda Goldschmidt und der Sara zu Stadtlengsfeld (Lengsfeld) (HHStAW, Abt. 365, Nr. 630).

---
Nach einem wohl Anfang des 19. Jahrhunderts angelegten und etliche Jahre fortgeführten Verzeichnis der männlichen Juden in Neustadt und Momberg wurde Süßel Goldschmidt, wohnhaft in Neustadt, von Beruf Warenhändler, am 18.12.1765 in Stadtlengsfeld geboren (HHStAW, Abt. 365, Nr. 631).
In erster Ehe war er mit Schönchen aus Walldorf verheiratet, mit der er u.a. den 1800 in Stadtlengsfeld geborenen Sohn Mendel Goldschmidt [Grabnummer 22] und die 1805 geborene Tochter Gelle verheiratete Weiler [Grabnummer 49] hatte (HHStAW, Abt. 365, Nr. 629 zu 1828 Oktober 5 und 1829 Januar 7). Schönchen war nach Schneider, Alfred: Die jüdischen Familien im ehemaligen Kreise Kirchhain, Amöneburg 2006, S. 133, eine geborene Samuel. Sie dürfte im Jahr 1815, als Süßel Goldschmidt für sich und seine Kinder die Bürgerschaft in Neustadt beantragte (Schneider, ebd.), bereits verstorben gewesen sein.
In zweiter Ehe war Süßel Goldschmidt dann mit Kreile geb. Gerson, Tochter des Gerson Moses und seiner Frau Fradchen, verheiratet, die am 29.03.1837 im Alter von 73 Jahren in Neustadt starb (HHStAW, Abt. 365, Nr. 630). Kreile war sicherlich eine Schwester von Wolf Weiler und Henle Weiler zu Neustadt [vgl. Grabnummer 36], deren Eltern ebenfalls Gerson und Fradchen hießen. Weitere Geschwister oder Halbgeschwister dürften Meier Tannenbaum zu Neustadt, Sohn des Gerson Moses, [vgl. Grabnummer 4] und Giedel Blumenfeld geb. Gerson Moses zu Momberg [Grabnummer 2] gewesen sein.
Zur Familie Goldschmidt vgl. auch Schneider, Alfred: Die jüdischen Familien im ehemaligen Kreise Kirchhain, Amöneburg 2006, S. 133 mit weiteren Angaben. Danach war Süßel Goldschmidt vermutlich um 1804 Lehrer in Neustadt. Das von Schneider für ihn mitgeteilte Sterbedatum 27.03.1842 muss ein Irrtum sein. Der Geburtsort Grüsen, den Schneider für Süßels Ehefrau Kreile angibt, wird aus dem Geburtsnamen Gerson verlesen sein. Zu Kreiles Eltern Gerson Moses und Fradchen siehe Schneider, S. 151. Danach war Fradchen eine Tochter des David Baruch zu Mardorf.

Bearbeitung

C. Wiesner 2002, ergänzt von Andreas Schmidt (HLGL) 2009

Nachnutzung

Rechtehinweise

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Goldschmidt, Süßel (1845) – Neustadt (bei Marburg)“, in: Jüdische Grabstätten <https://lagis.hessen.de/de/personen/juedische-grabstaetten/alle-eintraege/5288_goldschmidt-suessel-1845-neustadt-bei-marburg> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/juf/5288

Neustadt-009_V_1Neustadt-009_I