Brandes, Joseph (1820) – Witzenhausen

Grab Nr. 206  
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Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
Lageplan
PDF-Datei

Äußere Merkmale

Material und Größe

Sandstein · 83 x 90 x 8 cm

Platzierung

stehend

Beschreibung

Die Inschrift ist erhaben ausgeführt. Die Anfangsbuchstaben der Zeilen 4-8 ergeben von oben nach unten gelesen den Namen Juspa (= Akrostichon).

Inschrift

Sprache der Vorderseite

hebräisch

Übertragung

siehe Digitalisat in der Bildergalerie

Vorderseite

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)
Unser Meister und Lehrer Juspa, Sohn des Herrn Samuel Brandes
aus Witzenhausen
ruht hier.
Tag und Nacht befasste er sich mit der Lehre des Herrn
und richtete uns und ganz Israel mit wahrem Recht.
Seine Verdienste und seine Siege werden uns beschützen.
Die Pracht der Gemeinde und unser Raw ist unserem Volk verlorengegangen.
War es nicht am Tag des schrecklichen Dekrets als uns der Gerechte genommen wurde?
Sein Schatten ist gewichen, und seine Seele kehrte in die Höhe zurück am Dienstag*, den 2. Neumondstag des Adar
[5] 580 n.d.k.Z. (= 16.2.1820).
---
* der 2. Neumondstag des Adar 5580 fiel jedoch auf einen Mittwoch

Ausführung

erhaben

Verstorbene

  1. Brandes, Joseph
    Geburtstag
    1749
    Sterbetag
    16.2.1820
    Geschlecht
    männlich
    Herkunftsort
    Witzenhausen
    Wohnort
    Witzenhausen
    Beruf
    Meister; Lehrer
    Funktion
    Rabbiner

Nachweise

Anmerkungen

Joseph (Juspa) Brandes, Rabbi, Meister und Lehrer in Witzenhausen, gestorben am 16.02.1820.

Hebräischer Name: Juspa, Sohn des Herrn Samuel.

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Joseph Brandes, geboren um 1749/50, erscheint ab 1793 unter dem patronymischen Namen Joseph Samuel als Rabbi in den Steuerverzeichnissen Witzenhausens. Er war sicherlich ein Bruder des Gerson Brandes [Grabnummer 25] und damit wohl auch ein Sohn des Samuel Gerson [Grabnummer 205]. Joseph Brandes war zweimal verheiratet: in erster Ehe mit Zerle geb. Jakob (Jacob), einer Tochter des Jakob Salomon [Grabnummer 54] und der Lea geb. Kappel [Grabnummer 55] zu Witzenhausen, deren Elternhaus er besaß, und in zweiter Ehe mit Rahel (Rechel) NN, die im Jahr 1823 noch 56-jährig lebte und gebürtig aus Abterode war. Die Grabsteine beider Frauen ließen sich nicht ermitteln. (Alle Angaben dieses Absatzes nach Albrecht Eckhardt und Herbert Reyer: Die jüdischen Gemeinden in Witzenhausen und Hebenshausen, Teil II: Die jüdischen Familien, Familienblätter und Namenslisten. Unveröffentlichtes Manuskript bei der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden)

Bei der Trauung eines Sohnes am 17.09.1834 in Frankershausen wird der Name von Joseph Brandes' erster Frau mit Lina geb. Frenkel angegeben (HHStAW, Abt. 365, Nr. 198). Der Vorname scheint eine Abwandlung von Zerle bzw. Zerlina zu sein.

Bearbeitung

Christa Wiesner 2004, ergänzt von Andreas Schmidt (HLGL) 2008

Nachnutzung

Rechtehinweise

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Brandes, Joseph (1820) – Witzenhausen“, in: Jüdische Grabstätten <https://lagis.hessen.de/de/personen/juedische-grabstaetten/alle-eintraege/5206_brandes-joseph-1820-witzenhausen> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/juf/5206

Witzenhausen-206_V_1Witzenhausen-206_I