Nußbaum, Selig (1870) – Burghaun

Grab Nr. 441  
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Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
Lageplan
PDF-Datei

Äußere Merkmale

Material und Größe

Sandstein · 78 x 129 x 18 cm

Platzierung

stehend

Inschrift

Sprache der Vorderseite

hebräisch

Übertragung

siehe Digitalisat in der Bildergalerie

Vorderseite

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)
Hier ruht
ein zuverlässiger Mann, gerecht und aufrichtig;
gottesfürchtig war er und mied das Böse.
Er übte Wohltätigkeit zu jeder Zeit.
Dies ist Joseph Pinchas, Sohn des
Isaak aus Eiterfeld.
Er starb in gutem Ruf am 1.
Neumondstag des Adar I,
und wurde begraben am 2. Neumondstag [5]630
n.d.k.Z. (= 1.2.1870).
Seine Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens.

Verstorbene

  1. Nußbaum, Selig
    Sterbetag
    2.2.1870
    Geschlecht
    männlich
    Herkunftsort
    Eiterfeld
    Wohnort
    Eiterfeld

Nachweise

Anmerkungen

Joseph Pinchas, Sohn des Isaak, aus Eiterfeld, gestorben am 01.02.1870.

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Bei dem Verstorbenen handelt es sich um Selig Nußbaum, der laut Eheprotokoll seiner Tochter Nanni, verheiratete Wiesenfelder, [Grabnummer 584] am 02.02.1870 starb (HStAM, Protokolle II Eiterfeld Nr. 14, Band 2, Bl. 92 ff.). Rufname war also der zweite Vorname Pinchas, übersetzt mit Selig.
Der Verstorbene wird 1827 in Zusammenhang mit dem Neubau der Eiterfelder Synagoge genannt (Christl, Rudolf (Hrsg.): 1150 Jahre Dorf und Markt Eiterfeld, S. 176). Am 10.12.1830 wurde er als Untertan zu Eiterfeld aufgenommen (HStAM, Bestand 180 Hünfeld, Nr. 100).
Laut Eheprotokoll des Justizamts Eiterfeld vom 08.08.1831 heiratete Selig Nußbaum Fradel Bach [Grabnummer 508] aus Oberwaldbehrungen (HStAM, Protokolle II Eiterfeld Nr. 13, Band 10a, S. 71 f.). Im Eheprotokoll heißt es, dass er der damals 28-jährige Sohn des Liebmann Nußbaum [Grabnummer 405] und seiner Frau Sara [Grabnummer 391] zu Eiterfeld sei. Diese Angabe kann jedoch alleine schon deshalb nicht zutreffen, weil sein Vater laut Inschrift des Grabsteins Isaak hieß.
Die 1828 angelegte und für einige Jahre fortgeführte Grundliste der Juden im Kreis Hünfeld (HStAM, Bestand 100, Nr. 7740) berichtet genauer, dass Selig Nußbaum der Stiefsohn des Liebmann Nußbaum, also sicherlich leiblicher Sohn seiner Frau Sara aus einer ersten Ehe, gewesen ist. Sein Geburtsjahr wird hier mit 1799 angegeben.
Bei Grabnummer 140 (Isaak bzw. Izik, Sohn des Selig, aus Eiterfeld, gestorben 1809) handelt es sich höchstwahrscheinlich um den Grabstein von Selig Nußbaums leiblichem Vater Isaak.
1854 und 1861 erscheint Selig Nußbaum, einmal "Isaaks Sohn" genannt, als Zeuge in den Eheprotokollen des Justizamts Eiterfeld. Dabei wird sein Geburtsdatum verschieden mit 12.06.1802 und Frühjahr 1801 angegeben (HStAM, Protokolle II Eiterfeld Nr. 14, Band 1, Bl. 14 f. und Bl. 276 ff.). Bei der amtlichen Eheschließung einer Tochter im Jahr 1856 heißt es, er sei am 02.01.1800 geboren (ebenda, Bl. 80 ff.).

Bearbeitung

F. Wiesner 1986 und Christa Wiesner 2003, ergänzt von Andreas Schmidt (HLGL)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Nußbaum, Selig (1870) – Burghaun“, in: Jüdische Grabstätten <https://lagis.hessen.de/de/personen/juedische-grabstaetten/alle-eintraege/3893_nussbaum-selig-1870-burghaun> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/juf/3893

Burghaun-441_I