Wiesenfelder, Salomon (1855) – Burghaun

Burghaun-365_V
Äußere Merkmale
Material und Größe
Sandstein · 53 x 84 x 10 cm
Platzierung
stehend
Inschrift
Sprache der Vorderseite
hebräisch
Übertragung
Vorderseite
Hier ruht
Schneuer, Sohn des ehrwürdigen Herrn
Abraham Seew
Sg''L aus Eiterfeld.
Er starb und wurde begraben am 15. Adar
[5] 615 n.d.k.Z. (= 5.3.1855).
Seine Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens.
Verstorbene
- Wiesenfelder, Salomon
- Sterbetag
- 5.3.1855
- Geschlecht
- männlich
- Herkunftsort
- Viereth (bei Bamberg)
- Wohnort
- Eiterfeld
- Beruf
- Lehrer; Mäkler
- Funktion
- Vorsänger; Schächter
Nachweise
Anmerkungen
Schneuer, Sohn des Herrn Abraham Seew Sg"L (= Segal, Levit), aus Eiterfeld, gestorben am 05.03.1855.
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Bei dem Verstorbenen handelt es sich um Salomon Wiesenfelder, der laut Eheprotokoll seines Sohnes Moses Wiesenfelder [Grabnummer 622] am 05.03.1855 starb (HStAM, Protokolle II Eiterfeld Nr. 14, Band 2, Bl. 92 ff.).
Salomon Wiesenfelder stammte aus Viereth bei Bamberg. Am 16.02.1830 heißt es, dass er der Sohn des dort wohnhaften Juden Abraham Wiesenfelder sei. Sein Geburtsjahr wird in einem anderen Schreiben mit 1796 angegeben. Am 26.08.1825 wurde ihm ein Zeugnis ausgestellt, in dem es heißt, dass er zuvor 6 3/4 Jahre Vorsänger, Schächter und Lehrer in Bastheim gewesen sei und sich während dieser Zeit in jeder Hinsicht gut, ehrlich, brav und musterhaft verhalten habe. Kurz darauf muß er sich nach Eiterfeld begeben haben, wo ihm am 18.08.1830 eine dreijährige Tätigkeit als Lehrer bescheinigt wurde. Kurz zuvor, am 20.05. und nochmals im Juli 1830, bat Seligmann Abraham Wertheim [Grabnummer 252] aus Eiterfeld um Erlaubnis, den "Ausländer" Salomon Wiesenfelder, der als Religionslehrer aus Eiterfeld ausgewiesen worden sei, als Handlungsdiener, Sachwalter und Buchführer zu sich nehmen zu dürfen. Außerdem wolle Salomon Wiesenfelder Wertheims einzige Tochter Minna (Miena) [Grabnummer 460], 20 Jahre alt, heiraten. Nach diesem und weiteren, zunächst vergeblichen Gesuchen an die Regierung zu Fulda, wurde Salomon Wiesenfelder schließlich am 01.03.1832 aus dem königlich bayrischen Untertanenverband entlassen und am 20.03.1832 in den kurhessischen Untertanenverband aufgenommen. Auch seine Niederlassung in Eiterfeld und die Eheschließung mit Minna Wertheim wurde gestattet. (Alle Angaben nach HStAM, Bestand 100, Nr. 7705)
Am 27.04.1832 wurde die Eheschließung zwischen Salomon Wiesenfelder aus Viereth und Minna Wertheim aus Eiterfeld dem Justizamt in Eiterfeld angezeigt. Salomon Wiesenfelders Alter wird darin mit 34 Jahren angegeben. (HStAM, Protokolle II Eiterfeld Nr. 13, Band 10a, S. 120 f.)
Am 05.01.1852 erscheint Salomon Wiesenfelder, Mäkler zu Eiterfeld, als Zeuge in einem Eheprotokoll des Justizamts Eiterfeld. Dabei wird sein Geburtsdatum mit 04.05.1800 angegeben. (HStAM, Protokolle II Eiterfeld Nr. 13, Band 25, S. 24 ff.)
Bearbeitung
F. Wiesner 1986 und Christa Wiesner 2003, ergänzt von Andreas Schmidt (HLGL)
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Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Wiesenfelder, Salomon (1855) – Burghaun“, in: Jüdische Grabstätten <https://lagis.hessen.de/de/personen/juedische-grabstaetten/alle-eintraege/3715_wiesenfelder-salomon-1855-burghaun> (aufgerufen am 29.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/juf/3715
