Tannenbaum, Herz (1848) – Burghaun

Grab Nr. 325  
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Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
Lageplan
PDF-Datei

Äußere Merkmale

Material und Größe

Sandstein · 54 x 89 x 10 cm

Platzierung

stehend

Inschrift

Sprache der Vorderseite

hebräisch

Übertragung

siehe Digitalisat in der Bildergalerie

Vorderseite

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)
Hier ruht
Naftali, Sohn des Reuben
Moses aus Eiterfeld.
Er starb in gutem Ruf
am 6. Adar II,
und wurde begraben am 7. desselben
[5] 608 n.d.k.Z. (= 11.3.1848).
Seine Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens.

Verstorbene

  1. Tannenbaum, Herz
    Sterbetag
    11.3.1848
    Geschlecht
    männlich
    Herkunftsort
    Wehrda (Haunetal)
    Wohnort
    Eiterfeld

Nachweise

Anmerkungen

Naftali, Sohn des Reuben Moses, aus Eiterfeld, gestorben am 11.03.1848

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Bei dem Verstorbenen muß es sich um Herz Tannenbaum handeln, der zunächst Herz Nußbaum oder "Herz Blaut Nußbaum" hieß und dann, wie aus einem Verzeichnis vom 10.01.1812 hervorgeht, in dem die früheren und die neu angenommenen erblichen Familiennamen der Juden in Eiterfeld gegenübergestellt sind, den Namen Tannenbaum annahm (HStAM, Bestand 100, Nr. 7685, Bl. 39).
1810 (also vor Annahme des Namens Tannenbaum !) heißt es, dass Herz Nußbaum aus Wehrda sich mit Mindel [Grabnummer 267], der Witwe des Joseph Müller (Möller) [gest. 1809, Grabnummer 135] zu Eiterfeld, ehelich versprochen habe. Sie besitze ein eigenes Wohnhaus in Eiterfeld und habe zwei kleine Kinder. Am 18.08.1810 wurde bescheinigt, dass Herz Nußbaum der nun 30-jährige Sohn des noch lebenden Ruben Nußbaum zu Wehrda [ob Grabnummer 159 ?] und seiner verstorbenen Frau Sara geb. Herz sei und sich jederzeit ehrlich und redlich verhalten habe. Seine Braut, die Witwe des Joseph Müller (Möller), sei aus Burghaun gebürtig. Ihre Eltern seien bereits verstorben, doch habe sie einen Bruder Bonum Nußbaum in Burghaun [siehe Grabnummer 322] und einen weiteren namens Manus Nußbaum in Hammelburg. Am 28.12.1810 wurde Herz Nußbaum als Untertan zu Eiterfeld aufgenommen. (Alle Angaben nach HStAM, Bestand 98 h, Nr. 201)
Die Eheschließung zwischen ihm und seiner Verlobten fand im Jahr 1811 statt (HStAM, Bestand 100, Nr. 7740, Grundliste der Juden im Kreis Hünfeld von 1828).
Der Verstorbene wird als "Herz Dannen Baum" 1827 in Zusammenhang mit dem Neubau der Eiterfelder Synagoge genannt (Christl, Rudolf (Hrsg.): 1150 Jahre Dorf und Markt Eiterfeld, S. 174).
Am 22.02.1848, also kurz vor seinem Tod, erschien Herz Tannenbaum, 66 Jahre alt, zusammen mit seiner zweiten Frau Fradchen [Grabnummer 502], einer geborenen Mai (May), 40 Jahre alt, auf dem Justizamt in Eiterfeld, um weiterführende Ehepakten protokollieren zu lassen. Ihr eigentliches "Eheverlöbnis" hatten sie jedoch, wie es heißt, bereits am 09.02.1836 bei dem Justizamt in Raboldshausen, dem Geburtsort Fradchens, angezeigt. (HStAM, Protokolle II Eiterfeld Nr. 13, Band 17, S. 309 f.)

Bearbeitung

F. Wiesner 1986 und Christa Wiesner 2003, ergänzt von Andreas Schmidt (HLGL)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Tannenbaum, Herz (1848) – Burghaun“, in: Jüdische Grabstätten <https://lagis.hessen.de/de/personen/juedische-grabstaetten/alle-eintraege/3660_tannenbaum-herz-1848-burghaun> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/juf/3660

Burghaun-325_I