Speier, Haune (1808); Speier, Sara, geborene Katz (1802) – Züschen, Alter Jüdischer Friedhof
Grab Nr. 3
Friedhof
Züschen, Alter Jüdischer Friedhof Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
ZueschenAlt-003_V
Äußere Merkmale
Material und Größe
Sandstein · 68 x 84 x 9 cm
Platzierung
stehend
Inschrift
Sprache der Vorderseite
hebräisch
Text
פ' נ'
האיש
כ' אלחנן
בר אלכסנ'
נפטר בש"ק
ונקבר ביו'
א' כ''ד סיון
תקס"ח לפ'
[......]
האשה
מ' ס[...]
בת אורי
כ"ץ בש"ק
ונקברה
ביו' א' ט''ז
אדר תקס''ב
[......]
Vorderseite
(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)
(im Giebel:)
Hier ruhen
(rechtes Feld:)
der Mann,
der ehrwürdige Elchanan,
Sohn des Alexan(der).
Er starb am heiligen Schabbat
und wurde begraben am
Sonntag, 24. Sivan
568 n.d.k.Z. (= gest. 18.6.1808).
[...]
(linkes Feld:)
die Frau,
Frau S[...],
Tochter des Uri
K"tz. (Sie starb) am heiligen Schabbat
und wurde begraben
am Sonntag, 16.
Adar (5)562 (= gest. 17.2.1802).
[...]
(im Giebel:)
Hier ruhen
(rechtes Feld:)
der Mann,
der ehrwürdige Elchanan,
Sohn des Alexan(der).
Er starb am heiligen Schabbat
und wurde begraben am
Sonntag, 24. Sivan
568 n.d.k.Z. (= gest. 18.6.1808).
[...]
(linkes Feld:)
die Frau,
Frau S[...],
Tochter des Uri
K"tz. (Sie starb) am heiligen Schabbat
und wurde begraben
am Sonntag, 16.
Adar (5)562 (= gest. 17.2.1802).
[...]
Bemerkungen
Der 16. Adar 5562 fiel jedoch auf einen Donnerstag, nicht auf einen Sonntag.
Verstorbene
- Speier, Haune
- Sterbetag
- 18.6.1808
- Geschlecht
- männlich
- Familienstand
- verwitwet
- Wohnort
- Züschen
- Sterbeort
- Züschen
- Speier, Sara, geborene Katz
- Sterbetag
- 17.2.1802
- Geschlecht
- weiblich
- Familienstand
- verheiratet
- Herkunftsort
- Züschen
- Wohnort
- Züschen
- Sterbeort
- Züschen
Nachweise
Anmerkungen
Laut Grabstein:
1) Elchanan, Sohn des Alexander, gestorben am 18.06.1808, und
2) […], Tochter des Uri K“tz (= Kohen tzedek, Zeichen für die Kohanim), gestorben am 17.02.1802.
----------------------------------
Weiterführende Angaben:
Bei den Verstorbenen handelt es sich sicherlich um Eheleute.
Der in der Inschrift genannte synagogale Vorname Elchanan wird bürgerlich oft zu Haune, Hone, Hona, Honas oder ähnlich, so auch in Züschen. Vgl. dazu die Grabsteine für Haune Speier I. [Züschen, Neuer Friedhof, Stein Nr. 26] und Haune Speier II. [Züschen, Neuer Friedhof, Stein Nr. 23]. Beide Männer erscheinen zudem mit dem bürgerlichen Vornamen Jonas. Bei dem hier beerdigten Elchanan, Sohn des Alexander, dürfte es sich daher um den 1769 und 1788 bezeugten Schutzjuden Haune Speier (Speyer) handeln.
Diesem verschrieb 1769 Feist Katz, Schutzjude in Züschen, sein Wohnhaus für 200 Reichstaler versprochenen Brautschatz. Haune Speier wird also um diese Zeit eine Tochter des Feist Katz geheiratet haben. Diese Angabe wiederum erscheint passend zur Inschrift des Grabsteins, denn der synagogale Vorname Uri für den Vater der Frau ist oft identisch mit dem bürgerlichen Vornamen Feist (vgl. z. B. Bad Zwesten, Stein Nr. 116).
Söhne von Haune Speier waren nachweislich Abraham Speier [Züschen, Neuer Friedhof, Stein Nr. 10] und Suss Speier [Züschen, Neuer Friedhof, Stein Nr. 20]. Im Sterbeeintrag von Abraham Speier wird Sarah als Vorname seiner Mutter angegeben. Allerdings lässt sich der Vorname in der vorliegenden Grabsteininschrift eher nicht als Sarah deuten. Möglicherweise wurde er durch den (des Hebräischen nicht kundigen) Steinmetz fehlerhaft eingehauen.
(Hessisches Staatsarchiv Marburg, Protokolle III, Nr. 1898, Band 1783-1793; Stadtarchiv Fritzlar, Abschrift des im Original verlorenen Geburts-, Heirats- und Sterberegisters der jüdischen Gemeinde Züschen 1833-1875)
1) Elchanan, Sohn des Alexander, gestorben am 18.06.1808, und
2) […], Tochter des Uri K“tz (= Kohen tzedek, Zeichen für die Kohanim), gestorben am 17.02.1802.
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Weiterführende Angaben:
Bei den Verstorbenen handelt es sich sicherlich um Eheleute.
Der in der Inschrift genannte synagogale Vorname Elchanan wird bürgerlich oft zu Haune, Hone, Hona, Honas oder ähnlich, so auch in Züschen. Vgl. dazu die Grabsteine für Haune Speier I. [Züschen, Neuer Friedhof, Stein Nr. 26] und Haune Speier II. [Züschen, Neuer Friedhof, Stein Nr. 23]. Beide Männer erscheinen zudem mit dem bürgerlichen Vornamen Jonas. Bei dem hier beerdigten Elchanan, Sohn des Alexander, dürfte es sich daher um den 1769 und 1788 bezeugten Schutzjuden Haune Speier (Speyer) handeln.
Diesem verschrieb 1769 Feist Katz, Schutzjude in Züschen, sein Wohnhaus für 200 Reichstaler versprochenen Brautschatz. Haune Speier wird also um diese Zeit eine Tochter des Feist Katz geheiratet haben. Diese Angabe wiederum erscheint passend zur Inschrift des Grabsteins, denn der synagogale Vorname Uri für den Vater der Frau ist oft identisch mit dem bürgerlichen Vornamen Feist (vgl. z. B. Bad Zwesten, Stein Nr. 116).
Söhne von Haune Speier waren nachweislich Abraham Speier [Züschen, Neuer Friedhof, Stein Nr. 10] und Suss Speier [Züschen, Neuer Friedhof, Stein Nr. 20]. Im Sterbeeintrag von Abraham Speier wird Sarah als Vorname seiner Mutter angegeben. Allerdings lässt sich der Vorname in der vorliegenden Grabsteininschrift eher nicht als Sarah deuten. Möglicherweise wurde er durch den (des Hebräischen nicht kundigen) Steinmetz fehlerhaft eingehauen.
(Hessisches Staatsarchiv Marburg, Protokolle III, Nr. 1898, Band 1783-1793; Stadtarchiv Fritzlar, Abschrift des im Original verlorenen Geburts-, Heirats- und Sterberegisters der jüdischen Gemeinde Züschen 1833-1875)
Bearbeitung
Christa Wiesner 1997, ergänzt von Andreas Schmidt (Wettenberg) 2025
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Rechtehinweise
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Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Speier, Haune (1808); Speier, Sara, geborene Katz (1802) – Züschen, Alter Jüdischer Friedhof“, in: Jüdische Grabstätten <https://lagis.hessen.de/de/personen/juedische-grabstaetten/alle-eintraege/3010_speier-haune-1808-speier-sara-geborene-katz-1802-zueschen-alter-juedischer-friedhof> (aufgerufen am 27.11.2025)
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