Grünebaum, Heinrich (1929) – Bürgel

Buergel-206_V
Äußere Merkmale
Material und Größe
Sandstein
Platzierung
stehend
Beschreibung
Obelisk
Inschrift
Sprache der Vorderseite
deutsch, hebräisch
Vorderseite
(Übersetzung der hebräischen Grabinschrift)
Hier ruht
Chajjim, Sohn des Eliezer.
Er verschied (am) 14. Tammuz 689.
Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens.
(Deutsche Grabinschrift)
Heinrich Grünebaum
geb. 27. März 1852
gest. 22. Juli 1929
Ausführung
eingetieft
Verstorbene
- Grünebaum, Heinrich
- Geburtstag
- 27.3.1852
- Sterbetag
- 22.7.1929
- Geschlecht
- männlich
- Familienstand
- verwitwet
- Wohnort
- Bürgel
- Sterbeort
- Bürgel
- Beruf
- Metzger
- Weitere Angaben
- Der 14. Tammuz 5689 war Montag, der 22. Juli 1929. Heinrich war der Sohn von Lazarus Grünebaum. Zu den Verwandtschaftsverhältnissen vgl. S. 224). Ludo Bopp berichtete: Heinrich Grünebaum war Metzger und führte eine kleine Metzgerei in der Offenbacher Straße 14. Er war wegen der guten Qualität seines Rindfleisches und seiner Rindswürste in Bürgel und Umgebung sehr bekannt und daher auch Lieferant von einigen guten Speiselokalen. Daneben hielt er in der Bürgeler Synagoge als Vorsänger Gebetsstunden ab. Er war auch bekannt als ’Scherdche’ und ’Lesemännche’. ’Lesemännche’ könnte evtl. darauf zurückzuführen sein, dass er in der Bürgeler Synagoge die jüdischen Gebete auf hebräisch gelesen hat; er war wohl in Wort und Schrift mit dem Hebräischen sehr gut vertraut. Wie er zu dem Spitznamen ’Scherdche’ kam, ist nicht bekannt. Die Grabstätten der Söhne Ferdinand (S. 156 Grab 206) und Albert (Grab 101, S. 157 Grab 101) sowie das Grab für Schwiegertochter Rosa und Enkel Hugo (S. 149 Grab 107) sind erhalten. Tochter Rosette heiratete den in Bürgel geborenen Unternehmer Friedrich Wilhelm Kühn. Dieser hatte mit seinem Partner eine Metallwarenfabrik in Mittelsinn/Bayern (Neeb & Kühn). Wilhelm Kühn war Katholik und Rosette trat, so Ludo Bopp, nach ihrer Hochzeit zum Katholizismus über. Sohn Julius Friedrich war Handelsvertreter und mit Sophie, geb. Reiss, verheiratet. Beide wurden in Auschwitz ermordet; deren Tochter Karola konnte Deutschland noch verlassen und wohnte später in London. Hierzu mehr S. 72-74.
Nachweise
Bearbeitung
Lothar Tetzner und Klaus Werner (2024); Bernd Vielsmeier (2025)
Drucknachweis
Beseler, Michael (Red.): Die Alte Jüdische Gemeinde in Bürgel. Eine Spurensuche, Offenbach am Main 2024. S. 72-74, 154f., 224.
Indizes
Personen
- Grünebaum, Heinrich
- Chajjim, Sohn des Eliezer
- Eliezer, Vater des Chajjim
- Grünebaum, Käthchen, geborene Oppenheim
- Oppenheim, Käthchen, verheiratete Grünebaum
- Grünebaum, Ferdinand
- Grünebaum, Albert
- Grünebaum, Rosa, geborene Grünebaum
- Grünebaum, Hugo
- Grünebaum, Rosette, verheiratete Kühn
- Kühn, Rosette, geborene Grünebaum
- Kühn, Friedrich Wilhelm
- Kühn, Julius Friedrich
- Kühn, Sophie, geborene Reiss
- Reiss, Sophie, verheiratete Kühn
- Kühn, Karola
Orte
Sachbegriffe
Siehe auch
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Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Grünebaum, Heinrich (1929) – Bürgel“, in: Jüdische Grabstätten <https://lagis.hessen.de/de/personen/juedische-grabstaetten/alle-eintraege/20466_gruenebaum-heinrich-1929-buergel> (aufgerufen am 28.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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