Flörsheim, Isaak (1912) – Bad Wildungen

Grab Nr. 57  
19378F4F-88AF-441E-BC79-64A0466C0DEA
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
Lageplan
PDF-Datei

Äußere Merkmale

Material und Größe

Granit

Platzierung

stehend

Beschreibung

Grob behauener Grabstein aus Granit mit auf der Vorderseite (Ostseite) eingelassener, oben leicht abgerundeter Inschriftplatte aus Granit. Sie zeigt ganz oben eine Levitenkanne, darunter eine hebräische und eine deutsche Inschrift sowie am unteren Rand rechts die Signatur des Steinmetzen.

Inschrift

Sprache der Vorderseite

deutsch, hebräisch

Text



פ"נ
הא׳ תם וי׳ המלמד
ר יצחק ב"ר יעקב הלוי
פלערסהיים זצ"ל
נולד י"ט אלול תר"א לפ"ק
והלך לע׳ עש"ק כ"ה ניסן
ה֗מ֗ש֗כ֗י֗ל֗י֗ם֗ יז֗היר֗ו
כזהר הרקיע לפ"ק
ת׳ נ׳ צ׳ ב׳ ה׳

Vorderseite

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ruht
der redliche und rechtschaffene Mann, der Lehrer
Herr Jizchak, Sohn des Herrn Jakob ha-Levi
Flörsheim, das Andenken des Gerechten zum Segen.
Geboren am 19. Elul 601 nach der kleinen Zählung
und er ging ein in seine Ewigkeit am Rüsttag des heiligen Schabbat, am 25. Nisan
"Die Weisen werden leuchten
wie der Glanz des Himmels" nach der kleinen Zählung.
Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens.


(Deutsche Inschrift darunter:)

Jsak Flörsheim
geb. 5. Sept. 1841,
gest. 12. April 1912.


(am unteren Rand der Inschriftplatte Steinmetz-Signatur:)
GUSTAV HOLTZMANN, CASSEL

Bemerkungen

Bearbeitung der hebräischen Inschrift unter Mitwirkung von Nathanja Hüttenmeister (Salomon-Ludwig-Steinheim-Institut Essen), Eva Flörsheim (Moss, Norwegen) und Richard Oppenheimer (Venice, Florida, USA).
Die Zeile 7 der hebräischen Inschrift enthält ein Chronogramm. Wenn man die Zahlenwerte der überpunktierten Buchstaben addiert, erhält man das jüdische Jahr 662 nach der kleinen Zählung. Dieses Jahr entspräche umgerechnet 1901/1902. Da Isaak Flörsheim jedoch nachweislich 1912 starb, scheint ein Buchstabe Jod mit dem Zahlenwert 10 versehentlich nicht überpunktiert worden zu sein. Der Todestag nach jüdischem Kalender war der 25. Nisan (5)672 = 12.04.1912.

Verstorbene

  1. Flörsheim, Isaak
    Geburtstag
    5.9.1841
    Sterbetag
    12.4.1912
    Geschlecht
    männlich
    Familienstand
    verheiratet
    Herkunftsort
    Rothenkirchen
    Wohnort
    Bad Wildungen
    Sterbeort
    Bad Wildungen
    Beruf
    Lehrer; Kantor

Nachweise

Anmerkungen

Laut Grabstein:
Isak Flörsheim (Herr Jizchak, Sohn des Herrn Jakob ha-Levi), Lehrer, geboren am 05.09.1841, gestorben am 12.04.1912.
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Weiterführende Angaben:
Isaak Flörsheim, zunächst Lehrer in Flieden (heute Landkreis Fulda), später Lehrer und Kantor der jüdischen Gemeinde Bad Wildungen;
geb. 05.09.1841 in Rothenkirchen, Kreis Hünfeld (heute Ortsteil der Gemeinde Burghaun, Landkreis Fulda);
Eltern: Jakob Flörsheim [Burghaun, Stein Nr. 484] und Karoline (Gelle) geb. Nussbaum [Burghaun, Stein Nr. 337], wohnhaft in Rothenkirchen;
heiratete in 1. Ehe am 12.02.1880 standesamtlich in Flieden Betti (Betty) geb. Kaufmann, geb. 01.01.1859 in Unterleichtersbach (heute Landkreis Bad Kissingen), gest. 26.01.1883 in Flieden;
heiratete in 2. Ehe am 21.08.1887 standesamtlich in Wächtersbach (heute Main-Kinzig-Kreis) Sara geb. Sommer [Bad Wildungen, Stein Nr. 61];
gest. 12.04.1912 in Bad Wildungen.


Kind aus 2. Ehe mit Grabstein in Bad Wildungen: Frieda Flörsheim [Bad Wildungen, Stein Nr. 96].


(Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 365, Nr 746; Hessisches Staatsarchiv Marburg, Bestand 904, Nr. 2141 und 2202; Hessisches Staatsarchiv Marburg, Bestand 913, Nr. 7273; Hessisches Staatsarchiv Marburg, Bestand 922, Nr. 12141; Mitteilung von Richard Oppenheimer, Venice, Florida, USA)

Bearbeitung

Andreas Schmidt (Wettenberg), 2023

Nachnutzung

Rechtehinweise

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Flörsheim, Isaak (1912) – Bad Wildungen“, in: Jüdische Grabstätten <https://lagis.hessen.de/de/personen/juedische-grabstaetten/alle-eintraege/19843_floersheim-isaak-1912-bad-wildungen> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/juf/19843

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