Fuld, Alexander (1842) – Darmstadt-Bessungen

Darmstadt-342_V
Äußere Merkmale
Material und Größe
[ohne Angabe]
Platzierung
stehend
Beschreibung
Inschrift teilweise beschädigt; jeweils Säule als Umrahmung des Hauptsteins; Inschrift-Zeilen 1-5 im Giebel, davon Zeilen 1-4 entlang des Giebelrundbogens
Inschrift
Sprache der Vorderseite
hebräisch
Text
הוא מצבת קבורת איש זקן תם וישר ירא אלקים נאמן
ויקר רוח כהר״ר אלקסנדר בן כהר״ר יהודא פולד ז״ל
מדארמשטאדט
אב ליתומים ובצרה אח היית
לחמך אכלו וגם שתו מימיך
כל מחסורם על שכמך עלית
סרת מדון וגאווה גם בימי עש[ר]ך
נוח למקום ולבריות היית
דרך בית יי בשמחה עלית
ראשית דברך יראת יי היה, אשריך.
נפטר ויצא מן העולם הזה מוכתר בכתר
שם טוב והלך לנחל חיי עה״ב ביום ד׳ ויו
כסלו התר״ג לב״ע תנצב״ה
Vorderseite
(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)
Dies ist das Grabmal eines betagten Mannes, lauter und aufrecht, gottesfürchtig, vertrauenswürdig
und großmütig, der geehrte Herr, Herr Alexander, Sohn des geehrten Herrn, Herrn Jehuda Fuld, sein Andenken zum Segen,
aus Darmstadt.
Ein Vater der Waisen und in der Not ein Bruder warst du,
dein Brot aßen sie und auch tranken sie dein Wasser,
all ihren Mangel ludest du auf deine Schulter,
du miedest Streit und Stolz auch in den Tagen deines Reichtums,
wohlgefällig dem Allgegenwärtigen und den Menschen warst du,
den Weg des Gotteshauses schrittest du hinauf in Freuden,
der Beginn deines Redens war die Gottesfurcht. Wohl dir!
Er verschied und ging von dieser Welt, gekrönt mit der Krone des
guten Namens und ging dahin, zu ererben das Leben der kommenden Welt am Tag 4, sechster
Kislev 5603 (= 9.11.1842) nach der Weltschöpfung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens.
Bemerkungen
Die Inschrift ist inhaltlich dreigeteilt, was durch Trennlinien unterstrichen wird:
1. Zeilen 1-3: Kopfzeilen mit Namen und lobenden Attributen, wobei Zeilen 1-2 am oberen Rundbogen entlanglaufen.
2. Zeilen 4-10 mit dem großen Lob samt einem Akrostichon: Die Initialen der Zeilen 4-10 ergeben den Namen Alexander.
3. Zeilen 11-13: Datierung und Segenswunsch
Zeile 1: Das erste Wort der Inschrift müsste eigentlich, da auf מצבת קבורה bezogen, היא heißen, man richtet sich hier aber nach dem Ketiw des Zitats aus Genesis 35,20; Zeile 1b: Richter 19,16; 1 Samuel 28,14
Zeile 2: Hiob 1,1; 1,8; 2,3; Genesis 22,12; Prediger 7,18
Zeile 3: Sprüche 17,27
Zeile 4: Psalm 68,6; Sprüche 17,17
Zeile 5: Exodus 34,28; 1 Samuel 30,12; Esra 10,6
Zeile 6: Richter 19,20
Zeile 8: Mischna Awot 3,10
Zeile 9: 2 Könige 20,5; 2 Chronik 9,4
Zeilen 9/10: Psalm 111,10; Sprüche 1,7
Zeile 10: Psalm 128,4
Zeile 11: bBerachot 17a; Prediger Rabba 7,1
Zeilen 11/12: Mischna Awot 4,13
Die Inschrift weist Reime auf -cha und -ta auf.
Verstorbene
- Fuld, Alexander
- Geburtstag
- um 1768
- Sterbetag
- 9.11.1842
- Geschlecht
- männlich
- Familienstand
- verheiratet
- Wohnort
- Darmstadt
- Beruf
- Kaufmann; Kollekteur
- Weitere Angaben
- Sterbedatum: 6. Kislev 5603
Nachweise
Anmerkungen
wohnhaft in der Großen Ochsengasse, laut Sterberegister von 1842 bei seinem Tod 74 Jahre alt; Vater: Löw Fuld[Darmstadt-Bessungen, Stein Nr. 102]; Mutter: Muhle Fuld, geborene N. N.[siehe Darmstadt-Bessungen, Stein Nr. 102]; Brüder: Moses Fuld[Darmstadt-Bessungen, Stein Nr. 102] und Lazarus Fuld[Darmstadt-Bessungen, Stein Nr. 393]; Ehefrau: Friederike Fuld, geborene Mombach[Darmstadt-Bessungen, Stein Nr. 107]
Bearbeitung
Annette Sommer, Salomon Ludwig Steinheim-Institut
Drucknachweis
Siehe auch
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Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Fuld, Alexander (1842) – Darmstadt-Bessungen“, in: Jüdische Grabstätten <https://lagis.hessen.de/de/personen/juedische-grabstaetten/alle-eintraege/19608_fuld-alexander-1842-darmstadt-bessungen> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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