Meyer, Baruch (1843) – Darmstadt-Bessungen

Grab Nr. 211  
19378F4F-88AF-441E-BC79-64A0466C0DEA
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Äußere Merkmale

Material und Größe

[ohne Angabe]

Platzierung

stehend

Beschreibung

die Inschrift-Zeilen zwei bis vier im Giebel; Darstellung: Blumen- und Schnörkelornamente im Giebel

Inschrift

Sprache der Vorderseite

hebräisch

Text



פ״נ
ה״ה התורני מו״ה
ברוך בכ״ה יונה ז״ל
מגריסהיים
ברוך אתה בבואך ובצאתך
רב לך לעד תעמד צדקתך
ולא ימחה זכרך מישראל
כי בך טוב וחסד פעל אל
יסר יסרך יום יום אל אהבך
ולא נתת תפלה בעבור מכאובך
נחמתך תורה ותפלה אשר בלבך
הצבת לך שם בכל הגלילה.
זרע רב יוציא לפאר ותהלה
לנפשך מקום הי׳ שם אהלך בתחלה
נפ׳ במרחץ קרייצענאך יום ב׳
ונק׳ יום ד׳ כ״ז מנחם תר״ג ל׳
[תנצב״ה]

Vorderseite

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ist verborgen:
es ist der Torakundige, unser Lehrer und unser Meister, der Herr
Baruch, Sohn des geehrten Herrn Jona, sein Andenken zum Segen,
aus Griesheim.
Gesegnet seist du bei deiner Ankunft und deinem Fortgehen,
genug für dich, ewig wird deine Gerechtigkeit bestehen
und die Erinnerung an dich wird nicht gelöscht werden,
denn Gott übte an dir Güte und Liebe aus,
streng hat dich Gott, der dich liebte, Tag für Tag gezüchtigt,
doch du äußertest nichts Törichtes wegen deiner Schmerzen;
es trösteten dich Tora und Gebet, die in deinem Herzen waren.
Du setztest dir einen Namen im ganzen Bezirk.
Große Nachkommenschaft wird die Stätte, an der dein Zelt im Anfang
war, zur Verherrlichung und Ruhm für deine Seele, hervorbringen;
verschieden in Bad Kreuznach Tag 2,
und begraben Tag 4, 27. Menachem 603 (= gestorben am 21.8.1843, begraben am 23.8.1843) der Zählung.
[Seine Seele sei eingebunden im Bündel des Lebens.]

Bemerkungen

Zeilen 1-4: Kopfzeilen, wobei die Zeilen 2-4 in den "Überbau" des Grabmals platziert sind. Erst unterhalb dieses Überbaus folgt in einer gesonderten Kopfzeile die abgekürzte Standarteinleitungפ״נ ("Hier ist verborgen").
Zeilen 5-14 sind ein Segenswort auf den Verstorbenen, das auf seinen Namen "Baruch" (der "Gesegnete" - siehe auch das erste Wort der Inschrift in Zeile 5) anspielt. So ergeben auch die Anfangsbuchstaben der Zeilen 5-14 das Namens-Akrostichon "Baruch Jona, sein Andenken zum Segen". Im Sterberegister von Griesheim ist Baruch als Rabbiner ausgewiesen. Die ersten 4 Zeilen bringen die Namen, die letzten zwei (15/16) die Daten. Es ist sehr zu vermuten, dass sich hinter dem verwitterten unteren Teil der Inschrift noch eine 17. Zeile mit dem Segenswunsch תנצב״ה ("Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens") verbirgt.
Zeile 5: Deuteronomium 28,6
Zeile 6a: Deuteronomium 3,26
Zeile 6b: Psalm 111,3; 112,3.9
Zeile 7: Deuteronomium 25,6
Zeile 8a: Numeri 23,23
Zeile 8b: Psalm 23,6
Zeile 9: Psalm 118,18
Zeile 10: Hiob 1,22
Zeile 12: Jeremia 31,20
Zeile 13: Deuteronomium 28,38
Zeilen 13/14: Genesis 13,3
Zeile 14: Deuteronomium 26,19; Jeremia 13,11; 33,9
Zeilen 5-6, 7-8, 9-10-11, 12-13-14: Endreime

Verstorbene

  1. Meyer, Baruch
    Geburtstag
    um 1795
    Sterbetag
    21.8.1843
    Bestattungsdatum
    23.8.1843
    Geschlecht
    männlich
    Familienstand
    verheiratet
    Herkunftsort
    Griesheim
    Wohnort
    Darmstadt
    Sterbeort
    Bad Kreuznach
    Funktion
    Rabbiner; Torakundiger
    Weitere Angaben
    Sterbedatum: 25. Av 5603

Nachweise

Anmerkungen

laut Sterberegister von 1843 bei seinem Tod 48 Jahre alt; Vater: Jonas Meyer[Darmstadt-Bessungen, Stein Nr. 70]; Ehefrau: Ella Meyer, geborene Mainzer, neben ihm begraben (Stein Nr. 212)

Bearbeitung

Annette Sommer, Salomon Ludwig Steinheim-Institut

Drucknachweis

Nachnutzung

Rechtehinweise

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Meyer, Baruch (1843) – Darmstadt-Bessungen“, in: Jüdische Grabstätten <https://lagis.hessen.de/de/personen/juedische-grabstaetten/alle-eintraege/19550_meyer-baruch-1843-darmstadt-bessungen> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/juf/19550