
Darmstadt-211_V
Äußere Merkmale
Material und Größe
[ohne Angabe]
Platzierung
stehend
Beschreibung
die Inschrift-Zeilen zwei bis vier im Giebel; Darstellung: Blumen- und Schnörkelornamente im Giebel
Inschrift
Sprache der Vorderseite
hebräisch
Text
פ״נ
ה״ה התורני מו״ה
ברוך בכ״ה יונה ז״ל
מגריסהיים
ברוך אתה בבואך ובצאתך
רב לך לעד תעמד צדקתך
ולא ימחה זכרך מישראל
כי בך טוב וחסד פעל אל
יסר יסרך יום יום אל אהבך
ולא נתת תפלה בעבור מכאובך
נחמתך תורה ותפלה אשר בלבך
הצבת לך שם בכל הגלילה.
זרע רב יוציא לפאר ותהלה
לנפשך מקום הי׳ שם אהלך בתחלה
נפ׳ במרחץ קרייצענאך יום ב׳
ונק׳ יום ד׳ כ״ז מנחם תר״ג ל׳
[תנצב״ה]
Vorderseite
(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)
Hier ist verborgen:
es ist der Torakundige, unser Lehrer und unser Meister, der Herr
Baruch, Sohn des geehrten Herrn Jona, sein Andenken zum Segen,
aus Griesheim.
Gesegnet seist du bei deiner Ankunft und deinem Fortgehen,
genug für dich, ewig wird deine Gerechtigkeit bestehen
und die Erinnerung an dich wird nicht gelöscht werden,
denn Gott übte an dir Güte und Liebe aus,
streng hat dich Gott, der dich liebte, Tag für Tag gezüchtigt,
doch du äußertest nichts Törichtes wegen deiner Schmerzen;
es trösteten dich Tora und Gebet, die in deinem Herzen waren.
Du setztest dir einen Namen im ganzen Bezirk.
Große Nachkommenschaft wird die Stätte, an der dein Zelt im Anfang
war, zur Verherrlichung und Ruhm für deine Seele, hervorbringen;
verschieden in Bad Kreuznach Tag 2,
und begraben Tag 4, 27. Menachem 603 (= gestorben am 21.8.1843, begraben am 23.8.1843) der Zählung.
[Seine Seele sei eingebunden im Bündel des Lebens.]
Bemerkungen
Zeilen 1-4: Kopfzeilen, wobei die Zeilen 2-4 in den "Überbau" des Grabmals platziert sind. Erst unterhalb dieses Überbaus folgt in einer gesonderten Kopfzeile die abgekürzte Standarteinleitungפ״נ ("Hier ist verborgen").
Zeilen 5-14 sind ein Segenswort auf den Verstorbenen, das auf seinen Namen "Baruch" (der "Gesegnete" - siehe auch das erste Wort der Inschrift in Zeile 5) anspielt. So ergeben auch die Anfangsbuchstaben der Zeilen 5-14 das Namens-Akrostichon "Baruch Jona, sein Andenken zum Segen". Im Sterberegister von Griesheim ist Baruch als Rabbiner ausgewiesen. Die ersten 4 Zeilen bringen die Namen, die letzten zwei (15/16) die Daten. Es ist sehr zu vermuten, dass sich hinter dem verwitterten unteren Teil der Inschrift noch eine 17. Zeile mit dem Segenswunsch תנצב״ה ("Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens") verbirgt.
Zeile 5: Deuteronomium 28,6
Zeile 6a: Deuteronomium 3,26
Zeile 6b: Psalm 111,3; 112,3.9
Zeile 7: Deuteronomium 25,6
Zeile 8a: Numeri 23,23
Zeile 8b: Psalm 23,6
Zeile 9: Psalm 118,18
Zeile 10: Hiob 1,22
Zeile 12: Jeremia 31,20
Zeile 13: Deuteronomium 28,38
Zeilen 13/14: Genesis 13,3
Zeile 14: Deuteronomium 26,19; Jeremia 13,11; 33,9
Zeilen 5-6, 7-8, 9-10-11, 12-13-14: Endreime
Verstorbene
- Meyer, Baruch
- Geburtstag
- um 1795
- Sterbetag
- 21.8.1843
- Bestattungsdatum
- 23.8.1843
- Geschlecht
- männlich
- Familienstand
- verheiratet
- Herkunftsort
- Griesheim
- Wohnort
- Darmstadt
- Sterbeort
- Bad Kreuznach
- Funktion
- Rabbiner; Torakundiger
- Weitere Angaben
- Sterbedatum: 25. Av 5603
Nachweise
Anmerkungen
laut Sterberegister von 1843 bei seinem Tod 48 Jahre alt; Vater: Jonas Meyer[Darmstadt-Bessungen, Stein Nr. 70]; Ehefrau: Ella Meyer, geborene Mainzer, neben ihm begraben (Stein Nr. 212)
Bearbeitung
Annette Sommer, Salomon Ludwig Steinheim-Institut
Drucknachweis
Siehe auch
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Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Meyer, Baruch (1843) – Darmstadt-Bessungen“, in: Jüdische Grabstätten <https://lagis.hessen.de/de/personen/juedische-grabstaetten/alle-eintraege/19550_meyer-baruch-1843-darmstadt-bessungen> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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