Ullmann, Haya, geborene Gundersheim (1790) – Darmstadt-Bessungen

Darmstadt-028_V
Äußere Merkmale
Material und Größe
[ohne Angabe]
Platzierung
stehend
Beschreibung
Darstellung: Zweigornament zwischen Giebel und Hauptstein
Inschrift
Sprache der Vorderseite
hebräisch
Text
פה
נטמת אשת חיל
צדקה עשתה כאביגיל
אשה החכמה עלתה
נשמתה למרומה
נקראה נשמתה מחז״ל
הנה חיה בת המונח
היקר רבי בערמן
גונדרהיים ע״ה הלכה
לעולמה ונטרת
ונקברת ביום ה׳ ה׳
תשרי מתוק״ה שנה
העובד לפ״ק תנ
צב״ה עם נשמת
שרר״ל אמן
Vorderseite
(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)
Hier
ist verborgen eine tüchtige Gattin,
Wohltätigkeit übte sie wie Awigail,
die weise Ehefrau, ihre Seele
stieg auf in die Höhe,
ihre Seele wurde gerufen von unseren Weisen, ihr Andenken zum Segen,
hier ist Chaja, Tochter des Verstorbenen,
des teuren Herrn Bermann
Gunderheim, Friede über ihm, sie ging ein
in ihre Welt (Ewigkeit) und verschied
und wurde begraben am Tag 5, 5 (= 16.9.1790).
Tischri "Süß ist der Schlaf
des Arbeiters" der kleinen Zählung. Ihre Seele sei
eingebunden in das Bündel des Lebens mit den Seelen von
Sara, Riwka, Rachel (und) Lea. Amen.
Bemerkungen
Zeile 1: Kopfzeile
Zeile 2, erstes Wort: Es fehlt auf dem Grabstein das "Nun" vor dem "Taw" (oder bilden "Mem" und "Nun" eine Ligatur?); Sprüche 12,4; 31,10
Zeile 3: Psalm 106,3 (u. v, a.)
Zeilen 4/5: Psalm 68,19
Zeile 6, letztes Wort: Hier wurde Szklanowski in seiner Abschrift, die er an dieser Stelle mit Fragezeichen versieht und nicht übersetzt, in der Abschrift korrigiert. Bei dem zweiten Buchstaben handelt es sich vermutlich um ein "Chet", so dass sich die Abkürzung "Mem-Chet-Sajin-Lamed" ergibt (siehe die Übersetzung).
Zeile 7, letztes Wort: Statt "Monach" auf der Inschrift muss es "Manoach" heißen. Der Steinmetz hat also "Nun" und "Vav" vertauscht (siehe Nr. 4 und öfter).
Zeile 9, erstes Wort: Statt "Gunderheim" müsste es gemäß Stein 27 "Gundersheim" heißen. Der Steinmetz hat also vermutlich ein "s" vergessen.
Zeilen 9/10: Prediger 12,5
Zeile 10, letztes Wort: Es fehlt das "Pe" bei "nifteret". Oder verbirgt es sich in einer Ligatur von "Pe" und "Tet"?
Zeile 12, zweites Wort: Die Jahreszahl ist ein Chronogramm (551). Sie ist gebildet aus dem ersten Wort ("Süß") eines Zitats aus Kohelet 5,11, wobei das der Jahreszahl folgende Wort aus dem Zitat "Schenat" (Schlaf im st. c.) und nicht "Schenah", wie es auf dem Grabmal steht, heißen müsste.
Zeilen 12/13: Prediger 5,11
Verstorbene
- Ullmann, Haya, geborene Gundersheim
- Geburtstag
- um 1760
- Sterbetag
- 16.9.1790
- Bestattungsdatum
- 16.9.1790
- Geschlecht
- weiblich
- Familienstand
- verheiratet
- Wohnort
- Darmstadt
- Weitere Angaben
- Sterbedatum: 8. Tishri 5551
Nachweise
Anmerkungen
laut Sterberegister von 1790 bei ihrem Tod 30 Jahre alt; Vater: Bermann Moses Gundersheim[Darmstadt-Bessungen, Stein Nr. 27]; Mutter: Sarah Gundersheim, geborene Reischer[Darmstadt-Bessungen, Stein Nr. 77]; Ehemann: David Ullmann, Handelsmann und Kaffeewirt, gestorben am 23.12.1825
Bearbeitung
Annette Sommer, Salomon Ludwig Steinheim-Institut; P. Berninger, Stadtarchiv Darmstadt
Drucknachweis
Siehe auch
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Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Ullmann, Haya, geborene Gundersheim (1790) – Darmstadt-Bessungen“, in: Jüdische Grabstätten <https://lagis.hessen.de/de/personen/juedische-grabstaetten/alle-eintraege/19377_ullmann-haya-geborene-gundersheim-1790-darmstadt-bessungen> (aufgerufen am 28.11.2025)
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