Edelmuth, Berthold (1913) – Großen-Buseck

Grab Nr. GrB-D-18-94  
19378F4F-88AF-441E-BC79-64A0466C0DEA
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
Lageplan
PDF-Datei

Äußere Merkmale

Material und Größe

Granit

Platzierung

liegend

Beschreibung

Derzeit auf der Schriftseite liegender Grabstein, oben abgerundet. Auf aufgerauter Fläche eine Art Schild aufgelegt, von einer Leiste gerahmt und mit variierenden Randformen. In der Mitte in einem oben angefügten Halbkreis ein Palmzweig, daneben zwei Sterne. Die hebräische Zeile oberhalb der deutschen Inschrift.

Inschrift

Sprache der Vorderseite

deutsch, hebräisch

Text



ת֗ נ֗ צ֗ ב֗ ה֗

Vorderseite

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens.


(Deutsche Inschrift darunter:)

Hier ruht in Gott
Berthold Edelmuth
Beuern
geb. 19. Dez. 1877
gest. 28. Jan. 1913.

Verstorbene

  1. Edelmuth, Berthold
    Geburtstag
    19.12.1877
    Sterbetag
    28.1.1913
    Geschlecht
    männlich
    Familienstand
    verheiratet
    Herkunftsort
    Beuern
    Wohnort
    Beuern
    Sterbeort
    Reiskirchen
    Beruf
    Viehhändler

Nachweise

Anmerkungen

Der Verstorbene war ein Sohn des Handelsmanns Sussmann Edelmuth II. in Beuern (Grabstein: Jüdischer Friedhof Großen-Buseck Nr. GrB-D-18-93) und seiner Ehefrau Janchen (Johannette, Mariane), geborene Edelmuth (Grabstein: Jüdischer Friedhof Großen-Buseck Nr. GrB-D-11-47). Er wurde am 19.12.1877 in Beuern geboren und starb am 28.01.1913 in Reiskirchen. Zu seinem Tod ist in der Kirchenchronik von Queckborn überliefert: „Am Montag in der Frühe wimmelt es hier [in Queckborn] gewöhnlich von Mitbürgern mosaischen Glaubens. Von Butzbach, Lich, Reiskirchen, Beuern geben sie sich dann hier ein Stelldichein. Der Geburtstag des Kaisers fiel diesmal auf solch einen Montag. Den haben sie - etwa 8 Israeliten - bei Wirt Sames gefeiert und jeder 1 Mark zu Branntwein oder Cognak zusammengelegt. Dabei wurde es dem (Berthold) Edelmuth von Beuern so schlecht, daß sie ihn bewußtlos in einen anderen Raum (Stall) trugen. Er kam nicht mehr zu sich und starb, nach dem sie ihn bis Reiskirchen gefahren hatten." Am 27.07.1904 heiratete er standesamtlich in Goßfelden Bertha, geborene Lilienstein, aus Goßfelden, geboren ebenda am 21.12.1880. Das Ehepaar hatte drei gemeinsame Kinder: - totgeborener Sohn (14.8.1905) - Leopold (1.7.1907-unbekannt) - Irma (14.6.1911-unbekannt). Die Ehefrau Bertha wurde mit ihren Kindern Leopold und Irma am 30.9.1942 von Gießen aus nach Polen deportiert und dort ermordet.
Müller, Hanno: Juden im Busecker Tal, Bd. 1: Familien, Fernwald-Steinbach 2013, S. 68, 70.
Damrath, Friedrich; Schmidt, Andreas: Juden im Busecker Tal, Bd. 2: Grabsteine und Inschriften, Fernwald-Steinbach 2013, S. 374.
Hessisches Staatsarchiv Marburg, Bestand 915, Nr. 3567.

Bearbeitung

Hanno Müller, Friedrich Damrath und Andreas Schmidt, 2013/2021

Nachnutzung

Rechtehinweise

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Edelmuth, Berthold (1913) – Großen-Buseck“, in: Jüdische Grabstätten <https://lagis.hessen.de/de/personen/juedische-grabstaetten/alle-eintraege/18902_edelmuth-berthold-1913-grossen-buseck> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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