Stern, Alfred (1926) – Marburg, Alter Jüdischer Friedhof
Grab Nr. 07-25
Friedhof
Marburg, Alter Jüdischer Friedhof Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.Äußere Merkmale
Material und Größe
Granit
Platzierung
stehend
Sonstiges
Der Stein steht in der nördlichen Hälfte eines Doppelgrabes.
Inschrift
Sprache der Vorderseite
deutsch, hebräisch
Text
פ״נ
אשר בר שלמה
מת כ״ו כסלו תרפ״ז לפ״ק
אב היה לעניים
שלום ואמת היו מעשיו
רב טובו יביעו בניו
תנצב״ה
Vorderseite
(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)
Hier ist begraben
Ascher, Sohn des Schlomo,
gestorben 26. Kislev 687 der kleinen Zählung.
Ein Vater war er den Armen,
Frieden und Wahrheit waren seine Werke,
von ›der Fülle seiner Güte‹ künden seine Kinder.
(Deutsche Inschrift darunter:)
Hier ruht
Alfred Stern
geb. 22. April 1862 zu Wehrda,
gest. 2. Dec. 1926 zu Marburg.
Nicht sein Leichenstein,
Sein Leben kann ein Denkmal sein.
(Übersetzung der letzten, hebräischen Inschriftzeile:)
Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens.
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Zl 6: Ps 31,20
Hier ist begraben
Ascher, Sohn des Schlomo,
gestorben 26. Kislev 687 der kleinen Zählung.
Ein Vater war er den Armen,
Frieden und Wahrheit waren seine Werke,
von ›der Fülle seiner Güte‹ künden seine Kinder.
(Deutsche Inschrift darunter:)
Hier ruht
Alfred Stern
geb. 22. April 1862 zu Wehrda,
gest. 2. Dec. 1926 zu Marburg.
Nicht sein Leichenstein,
Sein Leben kann ein Denkmal sein.
(Übersetzung der letzten, hebräischen Inschriftzeile:)
Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens.
------------------------------
Zl 6: Ps 31,20
Bemerkungen
Akrostichon in den Zeilen 4 bis 6: אשר = Ascher.
Verstorbene
- Stern, Alfred
- Geburtstag
- 22.4.1862
- Sterbetag
- 2.12.1926
- Geschlecht
- männlich
- Familienstand
- verheiratet
- Herkunftsort
- Wehrda
- Wohnort
- Marburg
- Sterbeort
- Marburg
- Beruf
- Fruchthändler; Kaufmann
Nachweise
Anmerkungen
Laut Grabstein:
Alfred Stern (Ascher, Sohn des Schlomo), geboren am 22.04.1862 in Wehrda, gestorben am 02.12.1926 in Marburg.
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Ergänzungen aus Schriftquellen und Literatur:
Ascher genannt Alfred Stern, Fruchthändler, Kaufmann, wohnhaft in Marburg;
geboren am 22.04.1862 in Wehrda;
Eltern: Samuel Stern [Marburg, Stein Nr. 04-15], Handelsmann, und Giedel geb. Löwenstein [Marburg, Stein Nr. 04-16], wohnhaft in Wehrda; in der hebräischen Inschrift liegt somit ein Fehler bezüglich des väterlichen Vornamens vor (Schlomo statt richtig Schmuel);
heiratete am 25.03.1891 standesamtlich in Friedberg Pauline geb. Siesel;
gestorben am 02.12.1926 in Marburg.
Die Ehefrau Pauline Stern geb. Siesel wurde am 14.05.1868 in Ober-Mockstadt geboren; Eltern: Levi Siesel, Handelsmann, zuletzt wohnhaft in Ober-Mockstadt, und Johannette (Jeanette) geb. Salin, später wohnhaft in Friedberg. Pauline wurde deportiert und am 12.09.1942 in Theresienstadt ermordet.
In Marburg beerdigte Kinder: Moritz Stern [Marburg, Stein Nr. 07-02] und Irene Stern [Marburg, Stein Nr. 07-03].
(Rumpf-Lehmann, Barbara: Der Alte Jüdische Friedhof zu Marburg, S. 182; Händler-Lachmann, Barbara/Werther, Thomas: „Vergessene Geschäfte – verlorene Geschichte“. Jüdisches Wirtschaftsleben in Marburg und seine Vernichtung im Nationalsozialismus, S. 241 f.; Westphal, Gudrun: Die jüdischen Schülerinnen der ehemaligen Höheren Töchterschule, heute Elisabethschule. In: Experiment. Zeitung der Elisabethschule. Sonderheft November 1992, S. 32; Hessisches Staatsarchiv Marburg, Bestand 915, Nr. 5728, Eintrag Nr. 548; ebenda, Bestand 924, Nr. 552, Eintrag Nr. 6/1891; Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 365, Nr. 584; Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Bestand C 12, Nr. 205/2; https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de977316, zuletzt abgerufen am 20.06.2022)
Die Ehefrau Pauline Stern geb. Siesel wurde am 14.05.1868 in Ober-Mockstadt geboren; Eltern: Levi Siesel, Handelsmann, zuletzt wohnhaft in Ober-Mockstadt, und Johannette (Jeanette) geb. Salin, später wohnhaft in Friedberg. Pauline wurde deportiert und am 12.09.1942 in Theresienstadt ermordet.
In Marburg beerdigte Kinder: Moritz Stern [Marburg, Stein Nr. 07-02] und Irene Stern [Marburg, Stein Nr. 07-03].
(Rumpf-Lehmann, Barbara: Der Alte Jüdische Friedhof zu Marburg, S. 182; Händler-Lachmann, Barbara/Werther, Thomas: „Vergessene Geschäfte – verlorene Geschichte“. Jüdisches Wirtschaftsleben in Marburg und seine Vernichtung im Nationalsozialismus, S. 241 f.; Westphal, Gudrun: Die jüdischen Schülerinnen der ehemaligen Höheren Töchterschule, heute Elisabethschule. In: Experiment. Zeitung der Elisabethschule. Sonderheft November 1992, S. 32; Hessisches Staatsarchiv Marburg, Bestand 915, Nr. 5728, Eintrag Nr. 548; ebenda, Bestand 924, Nr. 552, Eintrag Nr. 6/1891; Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 365, Nr. 584; Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Bestand C 12, Nr. 205/2; https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de977316, zuletzt abgerufen am 20.06.2022)
Bearbeitung
Dr. Barbara Rumpf-Lehmann 2015, Nathanja Hüttenmeister 2021, Andreas Schmidt (Wettenberg) 2022
Indizes
Personen
- Stern, Pauline, geborene Siesel
- Siesel, Pauline, verheiratete Stern
- Stern, Samuel
- Stern, Giedel, geborene Löwenstein
- Löwenstein, Giedel, verheiratete Stern
- Ascher, Sohn des Schlomo
- Stern, Ascher
- Schlomo, Vater des Ascher
- Ascher, Sohn des Schmuel
- Schmuel, Vater des Ascher
- Stern, Moritz
- Stern, Irene
- Siesel, Levi
- Siesel, Johannette, geborene Salin
- Salin, Johannette, verheiratete Siesel
- Siesel, Jeanette, geborene Salin
- Salin, Jeanette, verheiratete Siesel
Orte
Sachbegriffe
Siehe auch
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Orte
Nachnutzung
Rechtehinweise
Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Stern, Alfred (1926) – Marburg, Alter Jüdischer Friedhof“, in: Jüdische Grabstätten <https://lagis.hessen.de/de/personen/juedische-grabstaetten/alle-eintraege/18108_stern-alfred-1926-marburg-alter-juedischer-friedhof> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/juf/18108