Lilienfeld, Hirsch (1816) – Marburg, Alter Jüdischer Friedhof

פה
נטמן איש הישר
בנדיבים אשר הלך בדרך
טובי׳ כל מעשיו היו לשם
שמים ה״ה כ״ה צבי המכ
ונה הירש בן כ״ה אברה׳
ז״ל נפטר ונקבר והלך
לעולמו היו׳ ה׳ י״א תשרי
תקע״ז לפ״ק [תנוח ות]עמוד
לגורלך לקץ הימין
נתצב״ה

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier
ist geborgen ein Mann, der Aufrechte
inmitten der Wohltäter, der ging ›auf dem Weg
der Guten‹, all seine Taten waren um des himmlischen
Namens willen. Es ist der geehrte Herr Zwi, ge-
nannt Hirsch, Sohn des geehrten Herrn Awraham,
sein Andenken zum Segen, verschieden und begraben ›und hingegangen
in seine Welt‹ am Tag 5, 11. Tischri
577 der kleinen Zählung. [›Du wirst ruhen und auf]erstehen
zu deinem Lose am Ende der Tage.‹
Es sei seine Seele eingebunden in das Bündel des Lebens.


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Zl 3f: Spr 2,20
Zl 7f: Koh 12,5
Zl 9f: Dan 12,13

Laut Grabstein: Herr Zwi genannt Hirsch, Sohn des verstorbenen Herrn Awraham, gestorben am 03.10.1816. ---------------------------------- Ergänzungen aus Schriftquellen und Literatur: Hirsch (auch Hirsch Abraham) Lilienfeld, bis 1808 patronymisch Hirsch Abraham, Kaufmann in Marburg; geboren errechnet um 1758/59 in Marburg; Eltern: Abraham Meyer, seit 1744 Schutzjude in Marburg, gestorben um 1773/74, und dessen Ehefrau Beile (Baile), geboren um 1720, gestorben am 21.01.1795 in Marburg; erhielt 1789 den landgräflichen Schutz in Marburg; heiratete vor 1794 Mathilde (Martha, Made) geb. Trepp (auch geb. Moses) [Marburg, Stein Nr. 05-30]; gestorben 1816 in Marburg; für sein Begräbnis mussten 1 Reichstaler und 8 Albus an die landgräfliche Renterei Marburg und 1 Reichstaler an die Kämmerei der Stadt Marburg entrichtet werden.
Hirsch Lilienfeld war ein Bruder des Mendel Stiebel [Marburg, Stein Nr. 05-29].
(Rumpf-Lehmann, Barbara: Der Alte Jüdische Friedhof zu Marburg, S. 151; Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 365, Nr. 586; Hessisches Staatsarchiv Marburg, Bestand 23 c Marburg, Nr. 238 bis 241; ebenda, Bestand 33 b, Nr. 136 und 137; ebenda, Rechnungen II, Marburg Nr. 101, Jahrgang 1816; ebenda, Rechnungen II, Marburg Nr. 122, Jahrgänge 1773-1774 und 1819)