Haas, Simon (1885) – Marburg, Alter Jüdischer Friedhof

Grab Nr. 02-20  

Äußere Merkmale

Material und Größe

Kalkstein

Platzierung

stehend

Sonstiges

Die Steine 02-19 und 02-20 der Familie Haas stehen in einer gemeinsamen Grabeinfassung.

Inschrift

Sprache der Vorderseite

hebräisch

Sprache der Rückseite

deutsch

Text



פ״נ
כ׳ שלמה בר שמואל
פועל צדק והולך מישרים
שמנים ואחד שנה נתנו לו ממרומים
ד״ת וימת בשיבה טובה בש״ק היו נקראים
והלך מבית הכנסת לביתו
וגוע ומת בבקר במחרתו
ביום א׳ כ״ג מרחשון
ונקבר ביום ג׳ כ״ה תרמ״ו לפ״ק
תנצב״ה

Vorderseite

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ist begraben
der geehrte Schlomo, Sohn des Schmuel;
›er wirkte Wohltat‹ und wandelte in Geradheit,
einundachtzig Jahre waren ihm von den Höhen gegeben,
die Toraworte ›und er starb in gutem Greisenalter‹ hatte man am heiligen Schabbat gelesen,
und er ging von der Synagoge nach Hause
und ›schied hin und starb‹ am folgenden Morgen,
am Tag 1, 23. Marcheschvan,
und wurde begraben am Tag 3, 25., 646 der kleinen Zählung.
Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens.


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Zl 3: Ps 15,2
Zl 5: vgl. Gen 25,8
Zl 7: Nach Gen 25,8

Rückseite

(Deutsche Inschrift:)

Simon Haas
geboren im April 1804,
gestorben am 1. November 188[5]

Bemerkungen

Zl 5: Am Schabbat, dem Tag vor dem Todestag von Simon Haas, hatte man im Synagogengottesdienst die Parascha „Chaje Sara“, den Wochenabschnitt „Die Lebenszeit Saras“, gelesen (Genesis 23,1-25,18), aus dem dieses Zitat hier stammt.

Verstorbene

  1. Haas, Simon
    Geburtstag
    um 1802-1804
    Sterbetag
    1.11.1885
    Geschlecht
    männlich
    Familienstand
    verwitwet
    Herkunftsort
    Mardorf
    Wohnort
    Marburg
    Sterbeort
    Marburg
    Beruf
    Schuhmacher; Schuster; Kaufmann

Nachweise

Anmerkungen

Laut Grabstein: Simon Haas (Schlomo, Sohn des Schmuel), geboren im April 1804, gestorben am 01.11.1885. ---------------------------------- Ergänzungen aus Schriftquellen und Literatur: Simon Haas, Schuhmacher/Schuster, dann Kaufmann, zunächst in Mardorf, zuletzt wohnhaft in Marburg; geboren errechnet um 1802-1804 in Mardorf, Kreis Kirchhain; Eltern: Samuel Haas, Handelsmann, und Sara (Sarah) geb. Kadden (auch geb. Katz), wohnhaft in Mardorf; heiratete in 1. Ehe am 27.10.1830 religiös in Mardorf (?) Schönchen (Schenche) geb. Gans; heiratete in 2. Ehe am 08.07.1834 religiös in Mardorf (?) Röschen (Rosa) geb. Gans [Marburg, Stein Nr. 02-19], eine Schwester der ersten Frau; gestorben am 01.11.1885 in Marburg im angegebenen Alter von 82 Jahren.
Die erste Ehefrau Schönchen geb. Gans wurde errechnet 1804/05 in Stadtlengsfeld geboren; Eltern: Moses Gans und Gela (Gelchen, Gellchen) geb. Marx, wohnhaft in Stadtlengsfeld. Sie starb am 17.05.1833 in Mardorf im angegebenen Alter von 28 Jahren.
In Marburg beerdigte Kinder aus zweiter Ehe: Mathilde Haas [Marburg, Stein Nr. 02-19] und Bernhard Haas [Marburg, Stein Nr. 05-40].
(Rumpf-Lehmann, Barbara: Der Alte Jüdische Friedhof zu Marburg, S. 120; Hessisches Staatsarchiv Marburg, Bestand 915, Nr. 5665, Eintrag Nr. 303; ebenda, Protokolle II, Amöneburg Nr. 21, Band 7; Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 365, Nr. 582 und 583; Händler-Lachmann, Barbara/Werther, Thomas: „Vergessene Geschäfte – verlorene Geschichte“. Jüdisches Wirtschaftsleben in Marburg und seine Vernichtung im Nationalsozialismus, S. 195 f., mit weiteren Angaben)

Bearbeitung

Dr. Barbara Rumpf-Lehmann 2015, Nathanja Hüttenmeister 2021, Andreas Schmidt (Wettenberg) 2022

Nachnutzung

Rechtehinweise

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Haas, Simon (1885) – Marburg, Alter Jüdischer Friedhof“, in: Jüdische Grabstätten <https://lagis.hessen.de/de/personen/juedische-grabstaetten/alle-eintraege/17763_haas-simon-1885-marburg-alter-juedischer-friedhof> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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