Gersfeld, Liebmann (1876) – Marburg, Alter Jüdischer Friedhof

Grab Nr. 01-29  
19378F4F-88AF-441E-BC79-64A0466C0DEA
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Äußere Merkmale

Material und Größe

Sandstein

Platzierung

stehend

Sonstiges

Die Steine/Gräber 01-25 bis 01-30 bilden eine Familiengrabstätte mit gemeinsamer Grabeinfassung.

Inschrift

Sprache der Rückseite

deutsch, hebräisch

Fortsetzung











ציון הלז למערתא
דרבנן ה״ה הרב דגלילת
אבערהעזזען וסביבותה
מו״ר ר׳ ליפמן גערזפעלד
נ״ע שמו וגזעו משלשלת
יוחסין דרש טוב לעמו
ודבר שלום לרחוק ולקרוב
מכל מלאכתו מ״ח בש״ק
פ״פ כ״ב אדר ויקבר ביום
א׳ כ״ג בו תרל״ו לפ״ק
תנצב״ה

Rückseite

(Deutsche Inschrift im Giebel:)

Provinzial Rabbiner
Gersfeld


(Übersetzung der hebräischen Inschrift im Feld:)

›Dieses Zeichen‹ (über) der Grabhöhle
unseres Meisters, es ist der Rabbiner der Provinz
Oberhessen und ihrer Bezirke,
unser Lehrer und Meister, Herr Lipman Gersfeld,
seine Ruhe sei in Eden, sein Name und Geschlecht von edler
Ahnenkette, ›auf das Beste für sein Volk bedacht
und Frieden sprechend‹ den Fernen wie den Nahen,
von all seinem Werk suchte er Ruhe (?) am heiligen Schabbat,
Wochenabschnitt „Para“, 22. Adar, und wurde begraben am Tag
1, 23. desselben, 636 der kleinen Zählung.
Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens.



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Zl 1: 2Kön 23,17
Zl 6f: Est 10,3

Verstorbene

  1. Gersfeld, Liebmann
    Geburtstag
    24.4.1808
    Sterbetag
    18.3.1876
    Geschlecht
    männlich
    Familienstand
    verwitwet
    Herkunftsort
    Gelnhausen
    Wohnort
    Marburg
    Sterbeort
    Marburg
    Beruf
    Lehrer; Provinzialrabbiner; Rabbiner

Nachweise

Anmerkungen

Laut Grabstein: Herr Lipman [=Liebmann] Gersfeld, Provinzialrabbiner der Provinz Oberhessen und ihrer Bezirke, gestorben am 18.03.1876. ---------------------------------- Ergänzungen aus Schriftquellen und Literatur: Liebmann Gersfeld, Rabbiner, wohnhaft in Marburg; geboren am 24.04.1808 in Gelnhausen; Eltern: Jakob (Jacob) Gersfeld [Gelnhausen, Stein Nr. 488], Schullehrer, und Sara geb. Liebmann [Gelnhausen, Stein Nr. 487], wohnhaft in Gelnhausen; heiratete am 19.04.1852 religiös in Morschen Theodora (Dorchen) geb. Wertheim [Marburg, Stein Nr. 01-30]; gestorben am 18.03.1876 in Marburg im angegebenen Alter von 67 Jahren.
Liebmann Gersfeld absolvierte ein Talmudstudium bei M. T. Sontheim in Hanau und bei Callmann Mengeburg in Darmstadt und wurde von Seckel Wormser in Michelstadt ordiniert. An der Universitat Marburg studierte er Mosaische Theologie und Philosophie. Er war zunächst als Lehrer und zweiter Rabbiner in Gelnhausen tätig, ab 1845 als Kreisrabbiner in Rodenberg (Kreis Schaumburg) und dann in Rotenburg an der Fulda. Am 1. April 1862 trat er seine Stelle als Provinzialrabbiner für Oberhessen in Marburg an.
(Rumpf-Lehmann, Barbara: Der Alte Jüdische Friedhof zu Marburg, S. 115; Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 365, Nr. 586 und 742; Hessisches Staatsarchiv Marburg, Bestand 915, Nr. 5656, Eintrag Nr. 69; http://www.steinheim-institut.de:50580/cgi-bin/bhr?id=0557, zuletzt abgerufen am 27.06.2022)

Bearbeitung

Dr. Barbara Rumpf-Lehmann 2015, Nathanja Hüttenmeister 2021, Andreas Schmidt (Wettenberg) 2022

Nachnutzung

Rechtehinweise

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Gersfeld, Liebmann (1876) – Marburg, Alter Jüdischer Friedhof“, in: Jüdische Grabstätten <https://lagis.hessen.de/de/personen/juedische-grabstaetten/alle-eintraege/17738_gersfeld-liebmann-1876-marburg-alter-juedischer-friedhof> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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