Biermann, Wolf (1850) – Ungedanken

פ'נ'
האיש תם וישר
וואלף ביערמאן
נפטר ביום שב'
קודש כ''א סיון
תר"י לפ"ק
ת'נ'צ'ב'ה'

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)
Hier ruht
der rechtschaffene und redliche Mann:
Wolf Bierman(n).
Er starb am heiligen
Schabbat, 21. Sivan
610 n.d.k.Z. (= 1.6.1850).
Seine Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens.

Laut Grabstein:
Wolf Biermann, gestorben am 01.06.1850
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Weiterführende Angaben:
Wolf Biermann, bis 1808 patronymisch Wolf Heinemann, Handelsmann in Ungedanken;
geb. 22.05.1778 „nach der Windelschnur“, wie es in einer Judentabelle aus dem Jahr 1812 heißt, also nach dem in der Synagoge aufbewahrten Wimpel;
Eltern: Heinemann Jacob und Gela (Gelle) geb. Salomon, wohnhaft in Ungedanken;
heiratete am 09.11.1809 zivil in Ungedanken Esther geb. Nathan [Ungedanken, Stein Nr. 11];
gest. 01.06.1850 in Ungedanken im (wohl ungenau) angegebenen Alter von 75 Jahren.


Söhne: Nissen Biermann [Ungedanken, Stein Nr. 30] und Salomon Biermann [Ungedanken, Stein Nr. 54].


Wolf Biermanns Vater Heinemann Jacob wurde „nach der Windelschnur“ (vgl. oben) am 02.02.1732 als Sohn von Jacob und Zerle geboren. Er ist 1777 bis 1794 als Schutzgeldzahler an das Stift Fritzlar in Ungedanken nachweisbar. Etwa 1768 (Eheprotokoll vom 25.01.1768) heiratete er seine Ehefrau Gela (Gelle) geb. Salomon, eine Tochter des Schutzjuden Salomon Nehm in Gilserberg. 1808 nahm Heinemann Jacob wie sein Sohn Wolf den Familiennamen Biermann an, sein älterer Sohn Salomon wählte jedoch den Namen Mannheimer [Ungedanken, Stein Nr. 9]. Heinemann Jacob starb nach 1812.


(Hessisches Staatsarchiv Marburg, Bestand 18, Nr. 2632; ebenda, Bestand 76 a, Nr. 28; ebenda, Bestand 105 a, Nr. 166; ebenda, Bestand 315 z, Nr. 3446; ebenda, Protokolle II, Treysa Nr. 15, Band 2; Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 365, Nr. 818)