David, Anschel (1774) – Treis an der Lumda

Grab Nr. 33  
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Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
Lageplan
PDF-Datei

Äußere Merkmale

Material und Größe

Sandstein · 62 x 95 x 20 cm

Platzierung

stehend

Beschreibung

Der Stein wurde 2015 gehoben und neu aufgestellt. Der Giebel ist z.T. abgebrochen und fehlt.

Inschrift

Sprache der Vorderseite

hebräisch

Übertragung

siehe Digitalisat in der Bildergalerie

Vorderseite

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)
Hier ruht
ein Mann, rechtschaffen und freigiebig.
Das ist der ehrwürdige Ascher Anschel,
Sohn des David sel. A., der auf dem Pfade
der Guten wandelte, von seiner Hände Arbeit
sich ernährte. Großzügig war er
mit seinem Vermögen, seinen Handel führte er in
Herrlichkeit aus. Von seinem Brot gab er
den Hungernden. Er starb und ging ein in
seine Welt am Rüsttag des heiligen Schabbat,
am 4. Iyyar 535 n.d.k.Z.*


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* In der Jahresangabe liegt ein Fehler vor;
der 4. Iyyar 5535 (=04.05.1775) war ein Donnerstag, kein Freitag.
Unter Berücksichtigung der schriftlichen Überlieferung ist
Freitag, der 4. Iyyar 5534 (=15.04.1774) gemeint.

Verstorbene

  1. David, Anschel
    Geburtstag
    um 1712
    Sterbetag
    15.4.1774
    Geschlecht
    männlich
    Herkunftsort
    Treis an der Lumda
    Wohnort
    Treis an der Lumda

Nachweise

Anmerkungen

Ascher (genannt) Anschel, Sohn des David sel. A., gestorben am 15.04.1774.
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Anschel (auch Amschel, Amschell) David wurde errechnet 1712 als Sohn des Treiser Schutzjuden David Aaron [Stein Nr. 32] geboren. Um 1734/35 wurde der landgräfliche Schutz seines Vaters auf ihn übertragen. Etwa zur gleichen Zeit dürfte er seine Ehefrau Hindel (Hendel) Abraham [Stein Nr. 34] geheiratet haben. Anschel David starb nach schriftlicher Überlieferung im April/Mai 1774 (in einem Schriftstück vom 30. August 1774 heißt es, er sei vor etwa ¼ Jahr gestorben).
Knapp zwei Jahre vor seinem Tod, am 10. August 1772, hatte er in einer testamentarischen Verfügung ein Fideikommiss errichtet. Er bestimmte, dass aus einem Teil seines Vermögens weibliche Verwandte von ihm und seiner Frau Zugaben zur Aussteuer bei ihrer bevorstehenden Heirat erhalten sollten. Zudem sollten jährlich zwei Gulden und 15 Albus an die Armen der christlichen Gemeinde in Treis ausgeteilt werden. Ferner vermachte er jährlich fünf Reichstaler den armen Judenschülern des Oberfürstentums, die derzeit in Kirchhain unterrichtet wurden.
(Hessisches Staatsarchiv Marburg, Bestand 40a, Rubrum 16, Nrn. 47, 59, 112 und 355; ebenda, Bestand 264 Marburg, Nr. 5)

Bearbeitung

Christa Wiesner 1998 und Andreas Schmidt (Wettenberg) 2014/2021

Nachnutzung

Rechtehinweise

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„David, Anschel (1774) – Treis an der Lumda“, in: Jüdische Grabstätten <https://lagis.hessen.de/de/personen/juedische-grabstaetten/alle-eintraege/13358_david-anschel-1774-treis-an-der-lumda> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/juf/13358

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