Wertheim, Theodor (1892) – Oberaula

Grab Nr. 232  
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Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
Lageplan
PDF-Datei

Äußere Merkmale

Material und Größe

Granit · 38 x 146 cm

Platzierung

stehend

Beschreibung

Der Grabstein hat die Form eines Obelisks. Die Anfangsbuchstaben der Zeilen 2-9 bilden ein Akrostichon: David bar Abraham.

Inschrift

Sprache der Vorderseite

hebräisch

Sprache der Rückseite

deutsch

Übertragung

siehe Digitalisat in der Bildergalerie

Vorderseite

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ruht
David, der Liebling seiner Eltern.
Seine Liebe zu ihnen war sein ganzes Bestreben.
Der Wille des Herrn ebnete seine Pfade.
Ach! Nur für Gutes waren seine Füße ausdauernd.
17-jährig war er in seinem Handeln wie ein 70-Jähriger.
All sein Wissen schöpfte er aus dem Guten.
Das ist derjenige, welcher am Ziel seines Studiums in
den besten Jahren in den Himmel aufstieg
am Mittwoch, den 19. Adar [5] 652.
Seine Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens.

Rückseite

(Deutsche Inschrift:)

Hier ruht
Theodor Wertheim
aus Hersfeld
gest. 17. 2. 1892
Ein Gtt(!) begnadeter Jüngling
Ein Liebling der Eltern im Leben,
Die Liebe zu ihnen und Gtt war
hinieden sein ganzes Bestreben
From(m) wie ein Siebziger,
Zog er zu siebzehn Jahren
Am Ziel seines Studiums ein
Zu den him(m)lischen Schaaren.

Verstorbene

  1. Wertheim, Theodor
    Geburtstag
    26.7.1874
    Sterbetag
    17.2.1892
    Geschlecht
    männlich
    Herkunftsort
    Breitenbach bei Bebra
    Wohnort
    Bad Hersfeld
    Weitere Angaben
    Theodor David Wertheim, welcher bereits als 17jähriger starb, stammte aus Hersfeld. Er war der am 26.7.1874 in Breitenbach bei Bebra geborene jüngere Sohn des Lederhändlers Abraham Wertheim (Grab Nr. 282) und der Livetchen (Liva) Goldschmidt (Grab Nr. 272), einer Tochter des David Hirsch Goldschmidt aus Raboldshausen (Grab Nr. 168) und der Sarchen Heß (Grab Nr. 103) aus Hersfeld. Die Eulogie stellt Theodor Wertheim als strebsamen und sehr frommen Jüngling dar. Theodor David Wertheim starb am 17.2.1892 in Hersfeld. Sein Tod ist nicht im Sterberegister der Synagogengemeinde Oberaula, sondern im Sterbenebenregister des Standesamtes Hersfeld verzeichnet. (HStAM Best. 907 Nr. 1812) Für sein Begräbnis in Oberaula musste sein Vater Abraham Wertheim am 6.3.1892 sechs Mark bezahlen. (HStAM Best. 180 Ziegenhain Nr. 2920) Theodor Wertheims älterer Bruder Hermann Wertheim wurde mit seiner Ehefrau im November 1941 von Frankfurt nach Kaunas verschleppt und dort erschossen. (http://www.bundesarchiv.de). (Barbara Greve, 2013)

Nachweise

Anmerkungen

Eltern: Abraham Wertheim (Grab Nr. 282) und Livetchen (Liva) Goldschmidt (Grab Nr. 272)
Großeltern: David Hirsch Goldschmidt (Grab Nr. 168) und Sarchen Heß (Grab Nr. 103)
Bruder: Hermann Wertheim

Bearbeitung

Christa Wiesner, 1982ff., bearbeitet von Bernd Vielsmeier, 2013

Nachnutzung

Rechtehinweise

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Wertheim, Theodor (1892) – Oberaula“, in: Jüdische Grabstätten <https://lagis.hessen.de/de/personen/juedische-grabstaetten/alle-eintraege/10775_wertheim-theodor-1892-oberaula> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/juf/10775

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