Blach, Victor (1870) – Oberaula

Grab Nr. 183  
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Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
Lageplan
PDF-Datei

Äußere Merkmale

Material und Größe

Sandstein · 59 x 132 x 14 cm

Platzierung

stehend

Beschreibung

Der Grabstein war zerbrochen und ist wieder zusammengefügt worden.

Inschrift

Sprache der Vorderseite

hebräisch

Sprache der Rückseite

deutsch

Übertragung

siehe Digitalisat in der Bildergalerie

Vorderseite

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ruht
der aufrichtige Mann,
… Jehuda(?),
Sohn des Herrn Issachar
aus Schwarzenborn.
Er starb in gutem Ruf
am Ausgang des Schabbat,
am 3. Aw, und wurde begraben mit großer
Ehre am Montag, den 4.
Aw des Jahres [5] 6
31 nach der kleinen Zählung.1
Seine Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens.

1 August 187l: Die hebräische Schrift ist deutlich, die Sterbedaten stimmen nicht.

Rückseite

(Deutsche Inschrift:)

Hier ruhet
Victor Blach
Schwarzen-
born gestor.
am 30ten Juli
1870 in ein alter
von 64 Jahr

Verstorbene

  1. Blach, Victor
    Geburtstag
    1808
    Sterbetag
    30.7.1870
    Geschlecht
    männlich
    Herkunftsort
    Abterode
    Wohnort
    Schwarzenborn
    Beruf
    Lehrer, Knecht, Viehhändler, Lotteriecollecteur, Spezereiwarenhändler, Ellenwarenhändler
    Funktion
    Vorsänger
    Weitere Angaben
    Victor Blach wurde als Sohn des Bärmann Blach und dessen zweiter Ehefrau Fradchen geb. Blach im Jahre 1808 in Abterode geboren. Er war seit 1828 in Schwarzenborn als Lehrer und Vorsänger verpflichtet. Da er jedoch nicht über die geforderte Ausbildung verfügte, wurde ihm am 19.10.1835 mit der Auflage gekündigt, sofort die Stadt zu verlassen. Er vermietete sich daraufhin an seinen zukünftigen Schwager Moses Wallach (Grab Nr. 156) als Knecht und betrieb den Viehhandel. Nebenher war er Lotteriecollecteur. 1837 konnte er Außenstände von 384 Reichstalern nachweisen und erhielt im selben Jahr trotz etwas unklarer persönlicher Verhältnisse das Bürgerrecht in Schwarzenborn. Nun konnte er am 2.1.1838 die 27jährige Hitzel Wallach aus Schwarzenborn, jüngste Tochter des Kalman Wallach (Grab Nr. 126) und der Deiche Mansbach, heiraten, mit der er bereits zuvor in „wilder Ehe“ zusammengelebt hatte. (Grab Nr. 92) Das Ehepaar hatte sieben Kinder. Victor Blach ernährte seine Familie in der Folge mit dem Handel; u.a. kaufte er Spezerei- und Ellenwaren auf der Kasseler Messe. (HStAM Best. 330 Schwarzenborn B 850) Victor Blach starb am 30.7.1870 im Alter von 64 Jahren in Schwarzenborn. Er wurde am 1.8.1870 in Oberaula beigesetzt. Seine Ehefrau Hitzel Wallach starb am 28.12.1878 in Schwarzenborn. (Barbara Greve, 2013)

Nachweise

Anmerkungen

Eltern: Bärmann Blach und Fradchen geb. Blach
Schwager: Moses Wallach (Grab Nr. 156)
Ehefrau: Hitzel Wallach (Grab Nr. 93)
Schwiegereltern: Kalman Wallach (Grab Nr. 126) und Deiche Mansbach

Bearbeitung

Christa Wiesner, 1982ff., bearbeitet von Bernd Vielsmeier, 2013

Nachnutzung

Rechtehinweise

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Blach, Victor (1870) – Oberaula“, in: Jüdische Grabstätten <https://lagis.hessen.de/de/personen/juedische-grabstaetten/alle-eintraege/10724_blach-victor-1870-oberaula> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/juf/10724

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