Heilbrunn, Jettchen, geborene Wallach (1868) – Oberaula

Grab Nr. 176  
19378F4F-88AF-441E-BC79-64A0466C0DEA
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
Lageplan
PDF-Datei

Äußere Merkmale

Material und Größe

Sandstein · 63 x 112 x 10 cm

Platzierung

stehend

Beschreibung

Auf dem Grabstein befinden sich Reste blauer Bemalung.

Inschrift

Sprache der Vorderseite

hebräisch

Sprache der Rückseite

deutsch

Übertragung

siehe Digitalisat in der Bildergalerie

Vorderseite

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ruht
eine aufrichtige Frau, wohlgefällig in ihren Handlungen;
sie wandelte sittsam und untadelig;
ihr Leben lang übte sie Wohltätigkeit
und leitete ihre Kinder zur Geradheit an.
Frau Jettl, Ehefrau des Isaak, Sohn des
Jekutiel aus Schwarzenborn.
Sie starb am 4. Elul [5] 628 nach der kleinen Zählung.
Ihre Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens.

Rückseite

(Deutsche Inschrift:)

Hier ruhet
Judchen Heibrun
Ehefrau des
Isack Heibrun
aus Schwarzenborn
gest. im Jahr 1868
in dem Alter von 37 Jahr

Verstorbene

  1. Heilbrunn, Jettchen, geborene Wallach
    Geburtstag
    11.1.1831
    Sterbetag
    22.8.1868
    Geschlecht
    weiblich
    Wohnort
    Schwarzenborn
    Weitere Angaben
    Judchen Heilbrunn wurde am 11.1.1831 in Schwarzenborn als Gütel Wallach geboren. Sie war die Tochter des Isaak Wallach aus Schwarzenborn und der Beile Moses aus Ropperhausen. Die 24jährige Gütel Wallach heiratete am 11.9.1855 den 43jährigen Vieh- und Ellenwarenhändler Isaak Heilbrunn (Grab Nr. 257) aus Schwarzenborn. Dieser war der 1813 geborene Sohn des Kusl Jacob Heilbrunn und der Mindel Wallach. Gütel Heilbrunn geb. Wallach war die zweite Ehefrau des Isaak Heilbrunn. Dessen erste Ehefrau, Rösgen Rothschild (Grab Nr. 135) aus Gilserberg, war am 8.2.1855 verstorben, so dass die zweite Eheschließung zur Versorgung zweier Kleinkinder noch vor dem Ende der elfmonatigen Trauerzeit stattfand. Isaak und Gütel Wallach hatten sieben Kinder, von denen drei teils noch als Säuglinge verstarben. Hinzu kamen die Kinder Minkchen und Leiser aus der ersten Ehe des Isaak Heilbrunn. Gütel Judchen Heilbrunn geb. Wallach starb am 22.8.1868 in Schwarzenborn im Alter von 37 Jahren und wurde am 24.8.1868 in Oberaula beigesetzt. Ihr Ehemann Isaak Heilbrunn verstarb im hohen Alter von 98 Jahren am 29.4.1908 in Schwarzenborn. (HHStAW Abt. 365 Nr. 778-780, HStAM Best. 19h Nr. 913) Der Sohn Jakob Heilbrunn, geb. 15.2.1868, war unbekannten Datums nach Hersfeld in die Klaustorstr. 1 gezogen. Er zog in der NS-Zeit von dort nach Frankfurt am Main. Am 15.9.1942 wurde Jakob Heilbrunn in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo er am 7.10.1943 im Alter von 75 Jahren starb. Der Sohn Gustav Heilbrunn, geb. 20.7.1875, Viehhändler in Ziegenhain, erhielt mit seiner Ehefrau Nanni geb. Goldschmidt am 30.7.1938 Reisepässe. (HStAM Best. 180 Ziegenhain Nr. 4279) Das Ehepaar überlebte in den USA. (Barbara Greve, 2013)

Nachweise

Anmerkungen

Eltern: Isaak Wallach und Beile Moses
Ehemann: Isaak Heilbrunn (Grab Nr. 257)
Schwiegereltern: Kusl Jacob Heilbrunn und der Mindel Wallach.
Erste Ehefrau des Ehemannes: Rösgen Rothschild (Grab Nr. 135)
Stiefkinder: Minkchen Heilbrunn, Leiser Heilbrunn
Kinder: Jakob Heilbrunn, Gustav Heilbrunn

Bearbeitung

Christa Wiesner, 1982ff., bearbeitet von Bernd Vielsmeier, 2013

Nachnutzung

Rechtehinweise

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Heilbrunn, Jettchen, geborene Wallach (1868) – Oberaula“, in: Jüdische Grabstätten <https://lagis.hessen.de/de/personen/juedische-grabstaetten/alle-eintraege/10717_heilbrunn-jettchen-geborene-wallach-1868-oberaula> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/juf/10717

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