Wallach, Moses (1861) – Oberaula

Grab Nr. 156  
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Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
Lageplan
PDF-Datei

Äußere Merkmale

Material und Größe

Sandstein · 62 x 137 x 13 cm

Platzierung

liegend

Inschrift

Sprache der Vorderseite

hebräisch

Übertragung

siehe Digitalisat in der Bildergalerie

Vorderseite

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ruht
der aufrichtige Mann, Moses, Sohn des
Kalonymus aus Schwarzenborn.
Er starb in gutem Ruf am
heiligen Schabbat, am 17. Tischri,
und wurde begraben mit Ehren am 20.
Tischri im Jahre [5] 622 nach der kleinen Zählung.
Seine Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens.

Verstorbene

  1. Wallach, Moses
    Geburtstag
    1789
    Sterbetag
    21.9.1861
    Geschlecht
    männlich
    Wohnort
    Schwarzenborn
    Beruf
    Viehhändler, Knopfhändler
    Weitere Angaben
    Moses Wallach wurde im Jahre 1789 als zweiter Sohn des Kalman Wallach (Grab Nr. 126) und der Deiche Mansbach in Schwarzenborn geboren. Eine andere Quelle nennt als Geburtsjahr 1793 (HStAM Best. 19h Nr. 913) Moses Wallach wurde eine Erwerbsfähigkeitsbescheinigung und damit die Aufnahme als Staatsbürger zu Schwarzenborn versagt, da er nur Gehilfe beim Vater sei. Er war Beisitzer und handelte u.a. mit Kleinvieh. Wegen einer unbekannten Verfehlung wurde er im Jahre 1820 ebenso wie sein älterer Bruder Samuel Wallach zu einem halben Jahr Zuchthaus verurteilt. (HStAM Best. 33b Nr. 260) Anllässlich seiner geplanten Eheschließung musste sein Vater Kalman Wallach für ihn als Nachgeborenem eine Heiratserlaubnis erbitten, bevor Moses Wallach am 20. 6.1834 Rahel Frank (Grab Nr. 144), Tochter des Krämers Aron Frank und der Zerla Baier aus Willmars in Bayern, heiraten konnte. (HStAM 330 Schwarzenborn B 90) Moses Wallach war zu dieser Zeit Knopfhändler und zeitweilig auch Viehhändler. Seine finanziellen Verhältnisse waren dürftig. Das Ehepaar hatte hat sieben Kinder, geboren zwischen 1835 und 1850, von denen drei bereits als Kleinkinder verstarben. (HHStAW Abt. 365 Nr. 778, Nr. 780) Nach dem Tod seiner Ehefrau Rechel Wallach geb. Frank wurden Moses Wallach und die noch nicht im arbeitsfähigen Alter stehenden Söhne Kalman, Samuel und Simson von der Familie ihrer Schwester Mindel Wallach geb. Frank aufgenommen, welche mit Moses Wallachs Bruder Samuel verheiratet war. Mindel Wallach entwich jedoch unbekannten Datums heimlich mit ihren beiden Töchtern Deiche und Esther nach Amerika (HStAM 330 Schwarzenborn B 148; New York Passenger List 1820-1857), so dass die beiden alten Männer, Samuel und Moses Wallach, nun mit Moses Wallachs jüngsten Söhnen Samuel und Simson allein zurück blieben. Moses Wallach nannte sich nun Mäkelsmann, d.h. er vermittelte kleinere Geschäfte. Letztlich verarmte er aber immer mehr und musste am Ende von Almosen leben. Moses Wallach starb am 21.9.1861 in Schwarzenborn im Alter von 70 Jahren. Zu diesem Zeitpunkt war der zweitjüngste Sohn Samuel Wallach bereits im arbeitsfähigen Alter von vierzehn Jahren. Der jüngste Sohn, der elfjährige Simson Wallach, wurde jedoch verakkordiert, d.h. zu derjenigen Familie in Pflege gegeben, welche am wenigsten Entlohnung für seine Verpflegung forderte – und damit eine billige Arbeitskraft gewann. (HStAM Best. 330 Schwarzenborn B 629) Simson Wallach wanderte 1865 nach Amerika aus. (HStAM Best. M 77 Nr. 43). (Barbara Greve, 2013)

Nachweise

Anmerkungen

Eltern: Kalman Wallach (Grab Nr. 126) und Deiche Mansbach
Bruder: Samuel Wallach
Ehefrau: Rahel Wallach, geborene Frank (Grab Nr. 144)
Schwiegereltern: Aron Frank und der Zerla Baier
Kinder: Kalman Wallach, Samuel Wallach und Simson Wallach
Schwägerin: Mindel Wallach geborene Frank
Nichten: Deiche Wallach, Esther Wallach

Bearbeitung

Christa Wiesner, 1982ff., bearbeitet von Bernd Vielsmeier, 2013

Nachnutzung

Rechtehinweise

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Wallach, Moses (1861) – Oberaula“, in: Jüdische Grabstätten <https://lagis.hessen.de/de/personen/juedische-grabstaetten/alle-eintraege/10697_wallach-moses-1861-oberaula> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/juf/10697

Oberaula-156_I