Wallach, Rechel, geborene Frank (1856) – Oberaula

Grab Nr. 144  
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Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
Lageplan
PDF-Datei

Äußere Merkmale

Material und Größe

Sandstein · 63 x 144 x 12 cm

Platzierung

stehend

Inschrift

Sprache der Vorderseite

hebräisch

Übertragung

siehe Digitalisat in der Bildergalerie

Vorderseite

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Das ist
der Grabstein einer sittsamen Frau, Frau
Rechel, Tochter des Aaron, Ehefrau des
Moses, Sohn des Kalonymos aus Schwarzenborn.
Sie starb am Donnerstag, den 5. Nisan,
und wurde zu ihrem Volk versammelt am Sonntag,
den 8. Nisan [5] 616 nach der kleinen Zählung.
Es sei ihre Seele eingebunden im Bunde des Lebens.

Verstorbene

  1. Wallach, Rechel, geborene Frank
    Geburtstag
    1804
    Sterbetag
    10.4.1856
    Geschlecht
    weiblich
    Herkunftsort
    Willmars in Bayern
    Wohnort
    Schwarzenborn
    Beruf
    Knopfhändler, Viehhändler
    Weitere Angaben
    Rechel Rahel Reischen Regine Wallach wurde 1804 als Tochter des Krämers Aron Frank und der Zerla Baier in Willmars in Bayern geboren. Sie heiratete am 20.6.1836 in Schwarzenborn den 31jährigen Viehhändler und Beisitzer Moses Wallach (Grab Nr. 156) aus Schwarzenborn. Dieser war der älteste Sohn des Calme Kalman Wallach (Grab Nr. 126) und der Deiche Mansbach. Moses Wallach war Knopfhändler und zeitweilig auch Viehhändler. Seine finanziellen Verhältnisse waren dürftig. Das Ehepaar hatte hat sieben Kinder, geboren zwischen 1835 und 1850, von denen drei bereits als Kleinkinder verstarben. Rechel Wallach geb. Frank starb in Schwarzenborn am 10.4.1856 im Alter von 52 Jahren. Sie wurde am 13.4.1856 in Oberaula beigesetzt. Nach dem Tod seiner Ehefrau Rechel Wallach geb. Frank wurden Moses Wallach und die noch nicht im arbeitsfähigen Alter stehenden Söhne Kalman, Samuel und Simson von der Familie ihrer Schwester Mindel Wallach geb. Frank aufgenommen, welche mit Moses Wallachs Bruder Samuel verheiratet war. Mindel Wallach entwich jedoch unbekannten Datums heimlich mit ihren beiden Töchtern Deiche und Esther nach Amerika, so dass die beiden alten Männer, Samuel und Moses Wallach, nun mit Moses Wallachs jüngsten Söhnen, Samuel und Simson, allein zurück blieben. Moses Wallach nannte sich nun Mäkelsmann, d.h. er vermittelte kleinere Geschäfte. Letztlich verarmte er aber immer mehr und musste am Ende von Almosen leben. Moses Wallach starb am 21.9.1861. Zu diesem Zeitpunkt war der zweitjüngste Sohn Samuel Wallach bereits im arbeitsfähigen Alter von vierzehn Jahren. Der jüngste Sohn, der elfjährige Simson Wallach, wurde jedoch verakkordiert, d.h. zu derjenigen Familie in Pflege gegeben, welche am wenigsten Entlohnung für seine Verpflegung forderte – und damit eine billige Arbeitskraft gewann. Simson Wallach wanderte 1865 nach Amerika aus. (HStAM Best. M 77 Nr. 43) (HHStAW Abt. 365 Nr. 778-780; HStAM Best. 330 Schwarzenborn B 148, Best. 330 Schwarzenborn B 629; New York Passenger List 1820-1857). (Barbara Greve, 2013)

Nachweise

Anmerkungen

Eltern: Aron Frank und Zerla Baier
Ehemann: Moses Wallach (Grab Nr. 156)
Schwiegereltern: Calme Kalman Wallach (Grab Nr. 126) und Deiche Mansbach.
Kinder: Kalman Wallach, Samuel Wallach und Simson Wallach
Schwester: Mindel Wallach geb. Frank
Schwager: Samuel Wallach
Nichten: Deiche Wallach, Esther Wallach

Bearbeitung

Christa Wiesner, 1982ff., bearbeitet von Bernd Vielsmeier, 2013

Nachnutzung

Rechtehinweise

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Wallach, Rechel, geborene Frank (1856) – Oberaula“, in: Jüdische Grabstätten <https://lagis.hessen.de/de/personen/juedische-grabstaetten/alle-eintraege/10685_wallach-rechel-geborene-frank-1856-oberaula> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/juf/10685

Oberaula-144_I