Harstall, Adalbert III. von

 
geboren
18.3.1737 Treffurt
gestorben
8.10.1814 Fulda
Beruf
Mönch, Kommensale, Domkapitular, Superior, Administrator, Propst, Bischof
Konfession
katholisch
GND-Explorer
116007419

Andere Namen

Geburtsname

Harstall, Wilhelm Adolf Heinrich%von

Weitere Namen

Harstall, Adalbert%von (Ordensname)
Thulba, Administrator Adalbert von Harstall
Thulba, Propst Adalbert von Harstall
Fulda, Bischof Adalbert III. von Harstall

Wirken

Werdegang

  • 18.3.1737 Geburt als jüngstes von sechs Kindern des Geheimrates Hartmann Ernst von Harstall und der Theresia von Redwitz in Treffurt an der mittleren Werra
  • wenig später römisch-katholische Taufe auf den Namen Wilhelm Adolf Heinrich von Harstall, wobei der Fuldaer Abt Adolf von Dalberg und Herzog Wilhelm Heinrich von Sachsen-Weimar-Eisenach als Paten fungierten
  • 1753 Immatrikulation an der Universität Würzburg, während seines Studiums Alumnus des dortigen Julianums
  • 1758 Eintritt in das osthessische Stift Fulda im gleichnamigen Bistum, um wie andere nachgeborene Adelssöhne Benediktiner zu werden
  • 1759 Profess, Ordensnamen Adalbert – wohl zu Ehren des damaligen Bischofs Adalbert II. von Walderdorff.
  • 19.9.1761 Empfang der Priesterweihe unter Bischof Heinrich VIII. von Bibra, in dessen langer Regierung er in der Folge eine beachtliche Karriere machte
  • September 1761: Nach seiner Priesterweihe wurde Harstall Kommensale des Domdekans.
  • 1773: Harstall wurde Mitglied des Fuldaer Domkapitels.
  • 1774: Aufstieg zum Präsidenten von Vizedomamt, Oberrat und Polizei.
  • 1776: Harstall wirkte ein Jahr als Superior des Benediktinerkonvents in Fulda.
  • 1777: Harstall wurde Administrator der mainfränkischen Propstei Thulba bei Hammelburg, deren Inhaber durch Alter und Krankheit dienstunfähig geworden war.
  • 1778: Harstall trat auch offiziell dessen Nachfolge als Propst an
  • 18.11.1788: Man wählte den amtserfahrenen Harstall als Adalbert III. im ersten Wahlgang mit 10 von 15 Stimmen zum Bischof von Fulda
  • 30.3.1789: Adalbert III. erhielt die päpstliche Bestätigung seiner Wahl durch Pius X.
  • 24.5.1789: Bischofsweihe durch den Mainzer Erzbischof-Koadjutor Karl Theodor von Dalberg
  • 1790/91: Bischof Adalbert III. ließ eine Visitation der Pfarreien durchführen (inklusive deren Vermögensverwaltung) und überwachte auch später genau die teils unordentliche Verwaltung der Kirchen- und Pfarreinkünfte. Zudem legte er Wert auf Predigt und katechetische Unterweisung, so dass alle Jugendlichen bis zum 20. Lebensjahr die sonntägliche Christenlehre besuchen mussten
  • 27.11.1791: Belehnung Adalberts III. mit den Regalien durch Kaiser Leopold II.
  • 10.1792 angesichts der auf das Reich ausgreifenden Wirren der Französischen Revolution sah sich Adalbert III. gezwungen, mit den wichtigsten Stücken des Domschatzes in das Zisterzienserkloster Langheim in Oberfranken zu fliehen
  • 1790 und 1793: Als Abt ließ Adalbert III. den Benediktinerkonvent in Fulda und drei Jahre später die Propsteien visitieren. Dabei mahnte er die Professen wie auch später wiederholt, gemäß der Ordensregel sowie den Berufs- und Standespflichten zu leben.
  • 1794: Adalbert III. erlaubte den nach Fulda geflohenen französischen Priestern die Seelsorge, soweit sie die deutsche Sprache beherrschten
  • 1802 Der Bischof legte die weltliche Herrschaft nur unter Zwang nieder und bekam als Wohnung statt des Schlosses das gegenüber liegende Palais Buseck angewiesen.
  • 1803 gemäß dem Reichsdeputationshauptschluss durfte der neue Landesherr Wilhelm Friedrich von Oranien-Nassau am Bestand des Bistums Fulda zunächst keine Änderungen vornehmen, so dass dessen Verwaltung durch das Bischöfliche Generalvikariat in Fulda fortgeführt werden konnte und Adalbert III. in geistlichem Sinne Bischof von Fulda blieb. Doch beanspruchte der protestantische Landesherr die Besetzung der geistlichen Stellen und verbot dem Bischof den unmittelbaren Verkehr mit der römischen Kurie.
  • 1803 und 1804: Adalbert III. berief den von ihm geförderten Johann Leonard Pfaff zum Hofkaplan und Geistlichen Rat sowie im Folgejahr zum Geistlichen Fiskal sowie Professor des Kirchenrechts und der Exegese am Bischöflichen Priesterseminar in Fulda.
  • 8.10.1814: Adalbert III. starb nach kurzer Krankheit zu Fulda im Palais Buseck.
  • Daraufhin wurde er aber wie seine Vorgänger weiter im Dom zu Fulda beigesetzt.

Funktion

  • Fulda, Kommensale des Domdekans, 1761-1773
  • Fulda, Domkapitel, Kapitular, 1773-1788
  • Fulda, Vizedomamt, Präsident, 1774-1776
  • Fulda, Oberrat, Präsident, 1774-1776
  • Fulda, Polizei, Präsident, 1774-1776
  • Fulda, Benediktinerkonvent, Superior, 1776-1777
  • Thulba, Administrator, 1777-1778
  • Thulba, Propst, 1778-1788
  • Fulda, Fürstbischof, 1788-1814

Lebensorte

Treffurt; Würzburg; Fulda; Thulba; Langheim (Oberfranken)

Familie

Vater

Harstall, Hartmann Ernst von, † nach 1737, Geheimrat

Mutter

Redwitz, Theresia von, † nach 1737, Heirat um 1730, 6 Kinder

Nachweise

Literatur

Bildquelle

Unbekannt, Adalbert von Harstall, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons (beschnitten)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildung: siehe Angaben unter Bildquelle

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Harstall, Adalbert III. von, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/9959_harstall-adalbert-iii-von> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bio/9959