Schnabel, Tilemann

 
geboren
ca. 1484 Allendorf an der Lumda
gestorben
27.9.1559 Alsfeld
Beruf
Theologe (evangelisch), Mönch, Pfarrer, Superintendent
Titel
D. theol.
Konfession
evangelisch-lutherisch
GND-Explorer
128935561

Wirken

Werdegang

  • ca.1496 Eintritt in das Alsfelder Augustinerkloster
  • ca.1500 Studium generale an der Ordensschule der Augustiner in Erfurt: vier Jahre Philosophie mit Abschluss Cursor; zwei Jahre Theologie mit Abschluss Lector
  • 1506 Weihe zum Priester in Erfurt
  • 1506 Rückkehr ins Alsfelder Kloster, Bestellung zum Beichtvater durch den Mainzer Erzbischof; Lesemeister
  • 18.6.1512 Fortführung des Theologiestudiums in Wittenberg
  • 4.10.1512 Baccalaureus biblicus
  • 28.1.1513 Sententiarius
  • 16.9.1513 Sententiarius formatus
  • 9.10.1514 Licentiatus
  • 11.9.1515 Promotion zum D.theol. (erster Doktorand von Luther) und Übernahme der Promotionskosten von 40 Gulden durch den Alsfelder Konvent
  • 1518 im Dreierkollegium des Präsidiums auf dem Provinzialkapitel der sächsisch-thüringischen Augustinerprovinz in Zerbst
  • April 1521 trifft Luther auf der Durchreise nach Worms seinen Freund Schnabel im Alsfelder Kloster (der Legende nach Übernachtung Luthers im Gasthof „Zum Schwan“)
  • Sommer 1521 Provinzial der sächsischthüringischen Ordensprovinz
  • Gleichzeitig 1521 Prior des Alsfelder Klosters in Nachfolge von Kessler
  • Nov. 1521 Schreiben an Johannes Lang, Professor in Wittenberg, Bekenntnis zu Luther
  • Ende 1522 Erhalt der Einladung (Schreiben des Generalpriors vom 25.10.1522) zum Generalkapitel Pfingsten 1523 in Treviso (am 18.3.1522 abgesagt wegen der Pest)
  • Anfang 1523 Schreiben Schnabels an den Generalprior, Klage über die Verwirrung und den Verfall der Provinz, Mitteilung, dass er nicht in der Lage ist, die Jahresgabe von 30 rheinischen Gulden zu schicken
  • 17.3.1523 Antwort des Generalpriors an Schnabel, Zuweisung von Teilschuld an die Provinzialen wegen fehlenden Widerstandes gegen Luther
  • Mai (?) 1523 Schreiben Schnabels nach Rom, Bericht über die Auswahl der Doktoranden, die in Wittenberg studieren sollen
  • Sommer 1523 legt er das Mönchsgewand ab und geht zu Luther nach Wittenberg
  • Sommer 1523 auf Empfehlung Luthers „Zeiter Pfarrer“ in Leisnig
  • 27.7.1523 zweites Schreiben des Generalpriors an Schnabel, das ihn nicht mehr erreicht
  • 1526 Rückkehr nach Alsfeld und Pfarrer (Prädikant) an der Walpurgiskirche
  • 1527 auf der Vorschlagsliste für Professoren der neugegründeten Universität Marburg
  • 1527 Abfindung als Mönch mit 50 Gulden
  • 1530 Superintendent der Alsfelder Diözese
  • 1541 Verzicht auf Superintendentur
  • 1547 erhält den Adjunkt Justus Vietor
  • 27.9.1559 Tod und Beisetzung im Chor der Walpurgiskirche

Lebensorte

Alsfeld; Erfurt; Wittenberg; Rom; Leisnig

Familie

Vater

Schnabel, Ludwig, Schultheiß in Allendorf/Lumda

Partner

NN, lebt noch 1579

Verwandte

  • Heikel, N.N., geb. Schnabel <Tochter>, verheiratet ca. 1550 mit Caslar Heikel (?), Pfarrer in Gladenbach
  • Scheur, Barba, geb. Schnabel <Tochter>, als Witwe im Spital von Alsfeld bis 1591 genannt, verheiratet vor 1566 mit Caspar Scheur (Schauer), 1554-1571 Pfarrer in Kilianstätten

Nachweise

Literatur

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Schnabel, Tilemann, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/9461_schnabel-tilemann> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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