Bickell, Johann Wilhelm*
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Weitere Namen
Bickell, Johannes Guilielmus
Bickel, Johann Wilhelm
Wirken
Werdegang
- Vorbildung am Marburger Pädagogium
- ab Wintersemester 1815/16 Studium der Rechtswissenschaften in Marburg und ab dem Wintersemester 1818/19 in Göttingen
- 17.6.1820 Promotion zum Dr. jur. an der Universität Marburg
- 2.11.1820 Habilitation für Kirchenrecht an der Universität Marburg; Anstellung als Privatdozent
- 23.10.1822 außerordentlicher Professor der Rechte in Marburg
- 25.10.1826 ordentlicher Professor der Rechte in Marburg ohne Teilnahme an den Arbeiten des Spruchkollegiums
- Vorlesungsgebiete 1822-1832: katholisches und protestantisches Kirchenrecht, Institutionen, Pandekten, römisches Erbrecht, Enzyklopädie und Methodologie der Rechtswissenschaft, deutsches und hessisches Privatrecht, juristische Litterärgeschichte, Recht des Besitzes, Lehre von den Klagen
- 1826 Forschungsreise durch Wien, München und Paris sowie 1830 erneute Forschungsreise nach Paris
- 1832 Mitglied einer Kommission zur Prüfung der Kirchenreform
- 2.5.1832 Oberappellationsgerichtsrat im Zivilsenat des Oberappellationsgerichts in Kassel
- März 1833-1845 Mitgründer und Vorsitzender des Kurhessischen Missionsvereins
- 1834 Mit-Bearbeiter des Prozessgesetzes vom 16.9.1834
- 10.12.1834-1841 Mitglied der Juristischen Examinationskommission
- 1834-1836 kurhessischer Spruchmann beim Bundesschiedsgericht
- 1836/37 Herausgeber der unter der Leitung des Justizministeriums redigierten Zeitschrift für Recht und Gesetzgebung in Kurhessen
- 7.10.1841-1845 Direktor des Obergerichts in Marburg
- 20.7.1843 Beauftragung, zusammen mit den Oberappellationsgerichtsräten Schellenberg und Münscher „ein Regulativ über die Feststellung der Qualifikation zu den verschiedenen Stufen des Staatsdienstes im Justizfache zu entwerfen“ – die Tätigkeit der Kommission zog sich bis Anfang 1845 hin, ihr abschließender Entwurf wurde aber nicht genehmigt
- 17.12.1845 Vizepräsident des Kasseler Oberappellationsgerichts (unter Beibehaltung seines bisherigen Ranges und mit der Verpflichtung, an den Arbeiten des Zivilsenats teilzunehmen
- 4.7.1846-20.1.1848 kurhessischer Staatsrat und provisorischer Vorstand des kurhessischen Justizministeriums
- 1846 Vertreter Kurhessens auf der Konferenz protestantischer Regierungen in Berlin
- 1847 Beauftragung mit der Ausarbeitung von Änderungsvorschlägen zur kurhessischen Verfassung (gemeinsam mit Münscher und dem Geheimen Regierungsrat Schröder)
- Gegner der liberalen Bestrebungen von 1848
Studium
Studium der Rechtswissenschaften, ab 1815 in Marburg und ab 1818 in Göttingen
Akademische Qualifikation
- 17.6.1820 Promotion zum Dr. jur. an der Universität Marburg
Akademische Vita
- Marburg, Universität / Juristische Fakultät / Kirchenrecht / Privatdozent / 1820-1822
- Marburg, Universität / Juristische Fakultät / / außerordentlicher Professor / 1822-1826
- Marburg, Universität / Juristische Fakultät / katholisches und protestantisches Kirchenrecht, Institutionen, Pandekten, römisches Erbrecht, Enzyklopädie und Methodologie der Rechtswissenschaft, deutsches und hessisches Privatrecht, juristische Litterärgeschichte, Recht des Besitzes, Lehre von den Klagen / ordentlicher Professor / 1824
Werke
- Die Presbyterial- und Synodalverfassung der evangelischen Kirche in ihrem Ursprunge und ihrem Einflusse auf Hessen (o. J.)
- Ueber die Entstehung und den heutigen Gebrauch der beiden Extravagantensammlungen des Corpus juris canonici (1825)
- De paleis quae in Gratiani decreto inveniuntur disquisitio hist.-critica (1827)
- Über die Reform der protestantischen Kirchenverfassung in besonderer Beziehung auf Kurhessen (1831)
- Über die Verpflichtung der evangelischen Geistlichen auf die symbolischen Schriften. Mit besonderer Beziehung auf das kurhessische Kirchenrecht (1839)
- Geschichte des Kirchenrechts (1843)
Lebensorte
Marburg; Göttingen; Kassel
Familie
Vater
Mutter
Oeste, Maria Katharina, * Bischhausen 4.11.1765, † Marburg 20.11.1843, Heirat Bischhausen 25.10.1787, Tochter des Johann Georg Oeste, 1738–1827, Postmeister in Bischhausen, Pächter des kurfürstlichen Vorwerks in Bischhausen, Boyneburgischer Schultheiß in Bischhausen, und der Martha Elisabeth Kaufmann, 1747–1804
Partner
Kaup, Maria Magdalene Caroline, (⚭ Marburg 28.3.1826) aus Marburg, Tochter des Wilhelm Ernst Kaup, kurhessischer Major
Verwandte
Nachweise
Literatur
- Allgemeine deutsche Biographie, Bd. 2, Leipzig 1875, S. 614 f. (Richard Wilhelm Dove)
- Neue deutsche Biographie, Bd. 2, Berlin 1955, S. 217 (Adalbert Erler)
- Hering/Knöppel (Hrsg.), Kurhessen und Waldeck im 19. Jahrhundert, Kassel 2006, S. 368
- Höffner, Kurhessens Ministerialvorstände der Verfassungszeit 1831–1866, Gießen 1981, S. 101-105
- Gundlach, Catalogus professorum academiae Marburgensis 1, Von 1527 bis 1910, Marburg 1927, Nr. 202
- Gerland, Grundlage, 1863/1868, S. 37 f.
- Ingeborg Schnack, Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck 1830–1930 Bd. 1, 1939, S. 29-31 (Philipp Losch)
- Wannagat (Hrsg.), Kassel als Stadt der Juristen (Juristinnen), Köln u. a. 1990, S. 382
Siehe auch
Extern
Biografische Angebote
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Bickell, Johann Wilhelm*, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/936_bickell-johann-wilhelm_bickell-johann-wilhelm> (aufgerufen am 28.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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